ICH: Guten Tag, ich habe eine Frage: Was ist der Unterschied zwischen dieser Sony Cybershot für 145 Franken und dieser ähnlich grossen Lumix für 445 Franken?
ER: Es ist ein ganz anderer Preis, eine andere Liga.
ICH: Ja, das sehe ich. Und was macht den Unterschied?
ER: Die Qualität.
ICH: Also was genau?
ER: Die Qualität der Fotos.
ICH: Und wie wirkt sich das aus?
ER: Hier hinten auf dem Display. Der Bildschirm der Lumix ist grösser.
ICH: Ach so. Und deshalb kostet die Lumix dreimal mehr?
ER: Nein.
ICH: Weshalb dann?
ER: Weil – wenn Sie die Fotos auf A4 ausdrucken, sind sie schärfer.
ICH: Ich drucke nie auf A4 aus.
ER: Trotzdem.
ICH: Beide bieten doch eine ähnliche Auflösung mit rund 18 Megapixel und ein optisches Zoom…
ER: Trotzdem. Die Lumix ist einfach besser.
ICH: Hmmm. Ok – dann nehme ich die Cybershot.
ER: Ich schaue, ob wir noch eine haben.
ICH: (warte)
ER: Wir haben keine mehr hier.
ICH: Schade.
ER: Es gibt nur noch dieses Ausstellungsteil.
ICH: Ah – und wie viel Rabatt gewähren Sie in dem Fall?
ER: Was Rabatt?
ICH: Einen günstigeren Preis, weil die Kamera nicht neu ist und Gebrauchsspuren aufweist.
ER: Nein, das machen wir nicht.
ICH: Schade.
ER: Wenn Sie sie jetzt kaufen…
ICH: Ja? Was dann?
ER: Dann packe ich sie jetzt ein.
ICH: Und geben mir einen Rabatt?
ER: Nein, das machen wir nicht.
ICH: Dann nehme ich sie nicht.
ER: Gut.
ICH : Was „gut“?
ER: Ich wusste nicht, was sagen.
ICH: Das habe ich die ganze Zeit gedacht.
ER: Was?
ICH: (schüttle den Kopf, lasse ihn in seinem weissen Hemd mit Namensschild stehen und gehe an die frische Luft)
Das ist typisch für deute Kaufhäuser. Ist das in der Schweiz auch?
Nicht überall. Dort wo Verkäuferinnen und Verkäufer trainiert werden, ist es eindeutig besser. Und Peak Performance wird erreicht, wenn die Angestellten Freude an der Arbeit haben und einen Sinn darin sehen.