Allgemein, Corona, Gedichte, Ideen und Gedanken, Krisenbewältigung

Qeihnachten – (k)ein Gedicht

Ich komme im Rudel und schrei LI-BER-TÉ

kann zwar nicht Französisch, doch das ist ok

Ich weiss haargenau, was ich jetzt brauch

bestimmt keine Spritze – das sagt mir mein Bauch

Niemand kann mich zu irgendwas zwingen

Egal wie viele Infizierte vor die Hunde gingen

Es gibt ja letztendlich keine klaren Beweise 

und Gesundheitsminister erzählen nur Scheisse

Sie reden von Pandemie und Mutationen

verbreiten laufend falsche Informationen

Ich lass mich nicht kaufen von Pharmabossen

Bill und Melinda mit eingeschlossen

Auch nicht von Epidemie- oder Virologen

denn die sind sowieso alle verlogen

Sie sind sogar Teil der bösen Mächte 

bereiten mir manchmal schlaflose Nächte

Sie entführen Kinder und trinken ihr Blut

Also passt auf und seid auf der Hut!

Fort mit Gesetzen, was heisst schon Demokratie

Hier geht es um uns, kapiert ihr das nie?

Mit uns meine ich mich, den Nabel der Welt

Dank querdenkenden Freunden ganzheitlich erhellt

Erfolgreich am Sammeln von all den Beweisen

dass die da oben uns manipulieren und bescheissen

Merke: Pearl Harbour, Nine-Eleven und Omikron –

Die bösen Herrscher erwarten euch schon

Ihr gechippten Lämmer und gehorsamen Deppen

Weder Bhakti noch Ganser könnten euch retten!

Übrigens:

Auch Maskenpflicht liegt für mich nicht drin

weil ich von Kopf bis Fuss ein Arschloch bin.

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Allgemein, Corona, CoVid-19, Ideen und Gedanken, Krisenbewältigung, Lebenshilfe, Realität

Krank? Nein, nur gekränkt.

Wie reagieren wir auf die pandemische Bedrohung? Wir sind gekränkt. Das meiste, was wir in den letzten 13 Monaten durchmachen mussten, war in unserem Fortschrittsprogramm nicht vorgesehen. 

Und dass nicht nur die Versprechungen der Trendforscher, sondern auch die besorgten Aufrufe der Klimaschützer von eher exotischen Begriffen wie Lockdown, Virenlast, Inzidenz, Übersterblichkeit, Superspreader, Maskenpflicht und Abstandsregel verdrängt wurden, hat den Nerv einer Gesellschaft getroffen. Einer Gesellschaft, die dachte, andere Sorgen zu haben. Und das hat uns gekränkt.

Eine gekränkte Gesellschaft ist eine zögerliche Gesellschaft. Es liegt im Wesen einer Epidemie, dass sie nur durch rasches und koordiniertes Verhalten bekämpft werden kann. Darin gründet die vielbeklagte Zunahme staatlicher Macht. Die dagegen ins Spiel gebrachte Selbstverantwortung war allerdings immer schon eine Ausrede für politische Unentschlossenheit.

Eine gekränkte Gesellschaft ist eine widerborstige Gesellschaft. Niemand lässt sich gerne bevormunden. Dem Imperativ zum gemeinsamen Handeln, kann nur entgehen, wer die Gefahr einer Infektion zu einer Fiktion erklärt. Die Attraktivität solcher Konzepte für Freigeister, Staatskritiker und anarchische Individualisten liegt auf der Hand.

Eine gekränkte Gesellschaft ist eine gespaltene Gesellschaft. Die Bruch- und Konfliktlinien orientieren sich nicht entlang der traditionellen sozialen Schichtungen, sondern bilden sich durch neue Betroffenheiten, die entsprechende Allianzen generieren. Unversöhnlich stehen sich die virologischen Lager gegenüber, jeder wittert im anderen den Hysteriker, Leugner oder Idioten.

Die Kränkung der gekränkten Gesellschaft sitzt so tief, dass manche die nun angebotene Impfung als Zumutung und weiteren Angriff auf ihre Freiheit interpretieren – so, als wollte man der Forschung und der Pharmaindustrie diesen Triumph einfach nicht gönnen. Zwar werden die Vakzine nicht alle Probleme mit einem Schlag lösen, doch manches liesse sich endlich wieder unter einer anderen Perspektive sehen. Aber auch hier gilt: Es kommt nicht darauf an, was die Dinge mit uns, sondern was wir mit den Dingen machen.

Von der gerühmten Resilienz, die als neue Modetugend propagiert worden war, ist kaum etwas zu spüren. Eher macht sich Jammern breit. Und wie wir wissen, macht das krank.

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Allgemein, Corona, CoVid-19, Krisenbewältigung, Leadership

Leadership, neu definiert…

In dem Video, das er nach seiner Ankunft im Weissen Haus vertwitterte, sagte Trump über seine Ansteckung mit dem Virus: «Ich wusste, dass es gefährlich war, aber ich habe mich nach vorne gestellt und geführt. Kein Leader hätte anders gehandelt als ich.» Wäre der Präsident auch nur zu einem Minimum an Reflexion, Demut und Empathie fähig, dann müsste er selbst merken, wie absurd das klingt.

Fakt: Mehr als 210 000 seiner Landsleute hat das Virus umgebracht. Und die Amerikaner sollen keine Angst haben? Was ist mit den Hinterbliebenen der Toten? Hunderttausende Eltern, Kinder und Geschwister, die einen Angehörigen verloren haben. Wie es ihnen geht, kümmert den Präsidenten offensichtlich nicht. Hauptsache, ihm geht’s prima. Das Coronavirus hat an seinem unerfreulichen Charakter leider auch nichts geändert.

Die Amerikaner können am 3. November aber immerhin etwas daran ändern, dass er ihr Präsident ist.

Leadership, anstatt Leadershit. Bitte.

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Allgemein, Corona, CoVid-19, Entscheidungen, Krisenbewältigung

Konjunktivitis-19

Wie verwirrend ist das denn?! Die Headline auf der gestrigen Titelseite des Tages-Anzeigers stellt die Anordnungen des Bundesrates in ein gutes Licht: HÄTTE der BR später gehandelt, WÄREN 6000 Menschen mehr gestorben.

Auf Seite 4 dann eine ziemlich andere Aussage: WÄRE der Lockdown eine Woche früher befohlen worden, WÜRDEN heute 1600 Menschen mehr leben. Das stellt unsere Regierung eindeutig an den Pranger.

Also – was jetzt? Hat der BR richtig oder falsch entschieden? Wir wissen es nicht. Und wir werden es nie wissen. Doch leider drängen sich immer wieder Experten ins Rampenlicht, um uns ihre Hypothesen zu verkaufen und um uns zu sagen, was man alles besser HÄTTE machen können. Das hilft niemandem. HÄTTE, WÜRDE, SOLLTE, KÖNNTE… bitte aufhören! Man kriegt leicht den Eindruck, dass hierzulande einige Epidemiologen und Virologen immer noch sauer sind, weil sie von Alain Bersets Krisenstab und dem BAG nicht in die Swiss National Covid-19 Science Task Force berufen wurden.

Was nützen uns denn irgendwelche Modelle, Berechnungen und Theorien? Nichts. Im Gegenteil: Sie heizen an und giessen Öl ins Fegefeuer der Besserwisser und Verschwörungstheoretiker. Was wir definitiv nicht brauchen, ist ein gesellschaftlicher Flächenbrand.

Schön WÄRE es, wenn man international vergleichbare Zahlen HÄTTE. Haben wir aber nicht, weil jedes Land anders testet, misst und zählt. Insofern WÄRE es gut, wenn die Theoretiker ihre Resultate einfach für sich behalten WÜRDEN.

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Allgemein, Corona, CoVid-19, Entscheidungen, Glaubenssätze, Ideen und Gedanken, Krisenbewältigung

Jetzt NICHT entscheiden!



Die schwierige Phase kommt erst jetzt. Jetzt, wo wir bereits übersättigt sind von all den Bildern, Zahlen, Berichten, Fakten und Kommentaren rund um Corona. Jetzt, wo der Virus von vielen verdrängt wird, weil er trotz der medialen Omnipräsenz in der eigenen Welt nicht angekommen ist. Auch wenn es viele Infizierte und Tote gibt – noch immer haben die wenigsten von uns Betroffene im eigenen Umfeld.

Also wie handeln?

Der Schweizer Bundesrat handelt auf seine Art. Angela Merkel regiert ähnlich. Südkorea und Singapur zeigen sich vorbildlich (wie man im Nachhinein realisiert – vor zwei Monaten wurden sie noch als hysterisch bezeichnet). Schweden lässt die Skigebiete offen, Südeuropa ist quasi unter Quarantäne und in den USA wechselt die Strategie mit der Laune des Präsidenten. Alle handeln so, wie sie es für richtig empfinden – also mehr oder weniger anders.

Also was glauben?

Die Fronten verhärten sich, Glaubenskriege entstehen. Es gibt bekannte und verdiente Virologen, die eindringlich vor Lockerungen der Massnahmen warnen. Und es gibt ebenso anerkannte und berühmte Virologen, die das Gegenteil behaupten. Beide Lager präsentieren Fakten und interpretieren diese nach ihrem Gutdünken. Das ist weder gut noch böse – sie können nicht anders. Es ist einfach für uns Laien ziemlich schwierig, wem wir nun glauben sollen.

Die grosse Gefahr ist, dass man sich jetzt unkritisch einer Glaubensrichtung anschliesst, fremde Meinungen 1:1 übernimmt und mit dem Finger auf die zeigt, die es anders sehen. Bleiben die eiligst organisierten Spital-Betten mittelfristig leer, wird es heissen: „Ich habe es ja immer gesagt! Typisch Schweiz. Alles übertreiben. Wäre gar nicht nötig gewesen, diese Panikmache!“ Wenn es vielleicht zu wenig Betten hat, wird das andere Lager schreien: „Unsere Regierung hat zu langsam gehandelt! Die haben keinen Mut und sind von wirtschaftlichen Interessen getrieben!“

Also was wissen?

Am besten gar nichts. Wie schon Sokrates sagte: „Ich weiss, dass ich nichts weiss.“ Tatsächlich können wir über die Folgen von Corona nichts wirklich wissen, bevor wir verschiedene (!) Konzepte und deren Resultate vorliegen haben. Insofern sind alle getroffenen Massnahmen als richtig anzunehmen, denn sie werden uns letztlich zu wertvollen Erkenntnissen verhelfen. Wirtschaftlich, sozial und gesundheitspolitisch.

Also was tun?

Jetzt heisst es: Geduldig abwarten und sich unbedingt an die Vorschriften des eigenen Landes halten. Nur so können wir in ein paar Monaten (hoffentlich!) zurückschauen, aus den verschiedenen Modellen lernen und uns kooperativ weiter entwickeln.

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Allgemein, Ideen und Gedanken, Krisenbewältigung, Optimismus, Positiv handeln, Ratgeber, Reframing

No handshake? New chance!

Zur Zeit ist Händeschütteln so ziemlich verpönt, teilweise sogar verboten. Komisch: Menschen stehen sich gegenüber, mit einem halbherzigen Lächeln auf dem Gesicht halten sie Abstand und wissen nicht, wie sie die momentane Situation zu meistern oder zu kommentieren haben. Das eröffnet die grossartige Chance, sich mit einer fremden Kultur zu befassen und zu schauen, ob man da was Schlaues übernehmen kann!

Der Hongi (das Nasenreiben) der Maori in Neuseeland ist zum Beispiel eher ungeeignet 😉 Von Japan hingegen kann man lernen und profitieren, denn Händeschütteln ist in Japan unüblich. Stattdessen verlangt die Etikette eine Verbeugung (Eshaku). Beim Verbeugen muss der Rücken gestreckt sein. Der Rangniedere muss der Waagerechten näher kommen und länger in der Verbeugung verharren.

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Wunderbar – das könnten wir doch 1:1 übernehmen! Und zwar ohne den komplizierten kulturellen Hintergrund, wer wann wie lange mit wem und so. Einfach eine höfliche Verbeugung einführen, anstatt einander die eventuell verseuchten Hände zu schütteln.

Man stelle sich vor, diese Verbeugung würde schon in der Schule zur Begrüssungsnorm. Eine echte Chance, in einer zunehmend ignoranten Gesellschaft wieder Höflichkeit und Respekt zu implementieren.

Es ist wie so oft: Man kann den Virus verteufeln. Oder man kann schauen, wo ein Gewinn des Verlusts drin liegt.

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Allgemein, Food, Glaubenssätze, Krisenbewältigung

TMI – Too Much Information

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Ich liebe frische Feigen. Die älteste Frucht der Erde ist honigsüß, saftig, kalorienarm und gesund. Sie liefert neben Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen auch eine gute Portion Vitamine sowie verdauungsfördernde Enzyme und sättigende Ballaststoffe.

Das wäre ja alles perfekt – wenn nur nicht mein Sohn mir gestern Abend erzählt hätte, dass in jeder Feige eine tote Wespe steckt. Hat er aber. Und ich habe jetzt ein Problem. Nicht weil ich Vegetarier oder Veganer wäre. Nein, ich bringe einfach die Bilder nicht mehr aus meinem Kopf und das mulmige Gefühl nicht mehr aus meinem Mund.

Als mein Sohn weg war, habe ich natürlich sofort recherchiert. In der Hoffnung, er sei nur einem Ernährungsmärchen aufgesessen. Ist er aber nicht. Er hatte recht, verdammt nochmal. Ich habe gelesen: „Ein Weibchen, das zuvor die Pollen einer männlichen Bocksfeige aufgenommen hat, kriecht durch eine enge Röhre in die nach innen gekehrte Blüte der Essfeige, um dort seine Eier abzulegen. Dabei verliert es seine Flügel. Die Folge: Das 2-3 Millimeter große Tier stirbt in der Blüte und wird von den Pflanzenenzymen verdaut.“

Uuaaarrrggghhh! Flügel verlieren, Eier ablegen, sterben, verdaut werden – so habe ich mir das bis anhin nicht vorgestellt. Und möchte es auch weiterhin nicht! Denn (eigentlich) liebe ich Feigen, bzw. möchte Feigen weiterhin lieben können.

„Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss.“ Ein altes Sprichwort, welches bei den radikalen Transparenzvertretern nicht gut ankommt. Das ist mir allerdings jetzt gerade ziemlich Wurst (ok, da möchte man auch nicht genau wissen, was drin ist) – ich möchte einfach zurück in die alte Welt. Kann ich aber nicht, weil sich die Information in meinem Hirn eingenistet hat. So wie Wespeneier in Feigen.

 

 

 

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Allgemein, Krisenbewältigung

Nicht ganz dicht, nicht?

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