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PervAirs

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11 500 Meter über dem Red Center von Australien, auf dem Sitz Nummer 24A einer modernen A380, trete ich die Heimreise in die Schweiz an – gut eine Woche nach der Hochzeit meiner Tochter auf der andern Seite der Welt. In der Business Class von Singapore Airlines trinke ich Französischen Wein, entscheide mich für den gegrillten Fisch und das Mango-Sorbet mit den frischen Himbeeren, kriege frischen Kaffee aus der Porzellantasse und ziehe mir gleichzeitig den Film „After the flood“ von Leonardo Di Caprio rein. Kognitive Dissonanz vom Feinsten. Ich verstehe viel und unternehme offensichtlich zu wenig dagegen.

Der Film gibt mir zu denken, denn ich bin ein Teil dieser Welt. Ich glaube, in eine der entscheidendsten Phasen der Geschichte hineingeboren geworden zu sein. Es geht einem Ende zu. Alle Kurven sind exponentiell, ein Rekord jagt den andern. Normalerweise faszinieren mich Rekorde, doch was in letzter Zeit so abgeht, ist unschön. Haben wir den ‚Tipping Point’ überschritten?

Die Schweiz erlebte nach dem trockensten Herbst den kältesten Januar seit…, gefolgt vom wärmsten Februar. In Australien gibt es die härtesten Gewitter seit Menschengedenken und der neue Umweltminister des neuen US-Präsidenten ist der Meinung, dass die globale Erwärmung nur ein Hirngespinst der Gegner der Energie-Lobby ist.

Unser blauer Planet ist rund 4’600’000’000 Jahre alt, Menschen (homo sapiens) gibt es seit ca. 160’000 Jahren und erst vor rund 230 Jahren siedelten die ersten Menschen down under  (Heute leben bereits rund 5’000’000 Menschen in Sydney). Das motorisierte Auto wurde vor 130 Jahren patentiert, die ersten Passagierflüge fanden vor rund 100 Jahren statt, Internet gibt es seit 27 Jahren und die ‚zivilisierten’ Menschen laufen heute wieder – vertieft in ihr Smartphone – mit gebückter Haltung durch die Gegend.

Der Kreis hat sich schon geschlossen, bevor er sich schliesst.

 

 

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