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Nicht wissen wollen?

Eigentlich interessiert es mich wirklich nicht, denn diese Türe steht unattraktiv in irgendeiner Bahnhof-Unterführung im Kanton Bern und ringt um etwas Beachtung. Soll sie doch. Letztlich steckt nicht mehr dahinter, als ein lächerlicher Provokationsversuch einer übermotivierten Kunst-am-Bau-Fraktion in einem tristen Vorort. Pffff. Was soll dahinter schon sein? Kabelsalat? Styropor-Schachteln mit Ketchup-Resten? Gratis-Zeitungen? Grosses Kino, hahaha.

Es interessiert mich mehr, weshalb ich stehen blieb. Weshalb wollte ich es trotzdem wissen? Weil ich mir keine Vorschriften machen lassen will? Weil mein Hirn das „nicht“ nicht interpretieren kann?  Was hindert mich daran, zu handeln? Angst vor fremder Realität?  Zu feige für Verantwortung? Fritzl hat seiner Frau wahrscheinlich Ähnliches einsuggeriert. Und Breivik hat sich hinter verschlossenen Türen vorbereitet.

Ich habe nicht einmal versucht, die Provokations-Türe zu öffnen. Insofern hat der Spruch meine Neugierde lahmgelegt. Oder irgend eine Vernunft aktiviert. Oder sonst was. Wer weiss.

Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss. So kommt man meistens gut durch das Leben.

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Ein Gedanke zu “Nicht wissen wollen?

  1. Das ist schon eine gelbe Tür, die Neugierig macht. Schön gesehen und wenn Sie so zum Nachdenken anregt, dann hat der Autor der Beschriftung eine gute Arbeit erledigt.
    Ich müsste für mich zuerst Klarheit darüber gewinnen, wie ich mich vor der Tür fühle. Vielleicht ist es ja auch ein Fluchtweg.

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