Allgemein, Glaubenssätze, Glück, Ideen und Gedanken, Jammern, Lebenshilfe, Philosophie, Positiv handeln, Reframing, Strategien und Modelle

Sprichwörter und Co.

Irgendwann in den letzten Jahren habe ich zum Geburtstag ein Buch erhalten: „Alter spielt keine Rolle – ausser man ist ein Rotwein.“ Mit 222 Sprüchen für Junggebliebene . Danke… aus Anstand. Dummerweise steht keine Widmung drin. Ich weiss also nicht, von wem ich es bekommen habe und begebe mich hiermit auf Glatteis, wenn ich oute, dass ich es säuerlich lächelnd und ungelesen ins Bücherregal gestellt habe. Bis ich heute – zufälligerweise – wieder darauf gestossen bin, es heraus gezogen und mir den Inhalt angeschaut habe. Rein zufällig, random-mässig, versteht sich. Irgendwo aufgeschlagen, Finger rein, und zack!

Mark Twain (1835-1910): „Ich bin ein alter Mann und habe viele Sorgen kennengelernt – aber die meisten von ihnen sind nie Wirklichkeit geworden.“ Danke… diesmal von Herzen! Ein perfekter Anti-Jammer-Satz! Ist es nicht so, dass Jammern in unseren Zukunfts-Szenarien zu viel Raum einnimmt? Was wissen wir denn schon im Voraus? Und weshalb verdienen negative Gedanken Nahrung? Nonsens.

„Cross the bridge when you get there“ ist eine lohnenswerte Einstellung. Keine Ahnung, wer das mal gesagt hat – die Person steht für mich jedenfalls auf gleicher Höhe wie Twain. Und der würde wahrscheinlich auch meinen: „Exactly – that’s what i meant.“

Learning:

Weisheiten, Erklärungen und Lebensrezepte finden sich überall. Es ist eine Frage der persönlichen Offenheit, auch Zufällen eine Chance zu geben.

 

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Glaubenssätze

Nacktscanner gesucht

Vor zwei Wochen war ich dem großen Aufruf zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit gefolgt und hatte mich als einer von 10 000 gesuchten Nacktscannern bei der Bundesagentur für Arbeit beworben. Das Einstellungsgespräch war eigentlich weniger Sprechen als Betrachten und ich wurde sofort akzeptiert obwohl ich doch mein dreissigstes Lebensjahr schon überschritten hatte. Nun gut, ich bin sportlich und schlank sowieso, nach 3 Jahren Harz4. Ich hatte auch Glück und konnte direkt mit der zweiwöchigen Ausbildung beginnen. So kann ich mich schon morgen auf meinen ersten Arbeitstag auf dem Flughafen Schönefeld bei Berlin freuen. Ich bin ein wenig aufgeregt. Klar haben wir in der zweiwöchigen Intensivausbildung im Rollenspiel viele Situationen durchgespielt, in denen ich als Nacktscanner zum Beispiel einen Herrn, der mit Jacket, Wintermantel, langen Unterhosen, Hosen, Socken und Schuhen bekleidet ist, scannen musste, doch das waren ja nur Rollenspiele. Die Realität sieht sicherlich ganz anders aus. Wir wurden auch von einem Psychologen darauf vorbereitet, dass sich vielleicht die bekleideten Fluggäste die durch die Kontrollzone gehen müssen auch nicht ganz wohl fühlen. Wir sollen zum Beispiel solche Fluggäste, die sich ausziehen möchten um sich von Nacktscannern nackt scannen zu lassen daran hindern. Der Psychologe erklärte uns sehr gut, welchen aussergewöhnlichen Status wir einnehmen und dass wir stolz darauf sein können, als Nacktscanner unserem Land und der Flugsicherheit zu dienen. Obwohl wir dienen sollen wir aufrecht und fast ein wenig stolz da stehen, so hat uns der Psychologe geraten. Während des Nacktscanvorgangs sollen wir mit ausgestrecktem Arm arbeiten und immer die richtige Distanz zum Fluggast einhalten. Ach, es gibt so viel zu beachten, auch zu unserer eigenen Sicherheit und ich bin gespannt und auch etwas nervös, wenn ich an meinen ersten Arbeitstag morgen denke.

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KrisenNavigation Seminare und Coaching

Mentoring die Dritte….

Mentoring eignet sich hervorragend als Fitnessprogramm für kommende Krisen. Nicht nur KMU erreichen mit Mentoring Programmen schnelleren und flexibleren Zugriff auf ihre Ressourcen.

Zwei Hauptpunkte aus den ersten Teilen der der Mentoring-Serie seien zur Erinnerung noch einmal erwähnt:

1. Die Erweiterung der Mentoringbeziehung
auf zwei Personen, die voneinander lernen,
statt klassisch einer Person, die Wissen
weitergeben will.

2. Die Erweiterung des Blickes auf das
Verhalten durch die Frage nach der Absicht.
Beide Punkte werden berücksichtigt, wenn
im Aufbau einer Mentoring-Beziehung auf
das Prinzip der vollständigen Handlung Wert
gelegt wird. Unter diesem Prinzip wird eine
Struktur verstanden, die es ermöglicht,
Handlungsschritte systematisch aufeinander
aufzubauen.

Der Vorteil dieses Vorgehens liegt unter anderem darin, dass eine gemeinsame Landkarte geschaffen wird, an der sich alle am Mentoringprozess Beteiligten orientieren. Sie können sich immer wieder leicht verständigen und, falls die gesetzten Ziele nicht wie gewünscht erreicht werden, von einem gemeinsamen Ausgangspunkt aus Wahlmöglichkeiten schaffen.

Welche Handlungsschritte das MENTOR-Modell beinhaltet lesen Sie bitte im nächsten Mentoring Artikel, denn:

Fortsetzung folgt

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KrisenNavigation Seminare und Coaching

Know-how nutzen

KMU wissen nicht erst in einer Krise, dass Know-how zu einer wichtigen Ressource zählt. Auch deshalb scheint es wichtig, immer neue Möglichkeiten und konkret anwendbare Methoden wie das Mentoring zum Transfer betrieblicher Fähigkeiten und Ressourcen zu finden. Dies sind sensible Prozesse, die beiderseitiges Verständnis voraussetzen. Befehlsgewalt und Strafandrohung haben in anderen gesellschaftlichen Bereichen ihre Berechtigung, hier wirken sie nicht besonders produktiv.

Mentoring schliesst die Lücke zwischen Führung und Coaching. Es hat sich herausgestellt, dass die Führungskraft kein Coach sein kann, die Anforderungen sind zu entgegengesetzt. Coaching setzt absolutes Vertrauen voraus, verlangt eine Entwicklungsperspektive und gerade nicht die schnelle Anpassung, sondern das Finden und Austesten persönlicher Ziele in Kommunikation mit den Firmenzielen.
Dies ist ein sensibler Prozess.
Wird er vorzeitig durch zweckrationales Vorgehen nach dem Motto „genug gecoacht, jetzt sein Sie mal nicht so zimperlich …“ beendet, so droht Vertrauensverlust und die Basis einer guten Zusammenarbeit ist gefährdet.

Klare Zielsetzungen
Mentoring hingegen kann ein Mittel werden, Anpassung zu ermöglichen, ohne sie zu erzwingen. Gerade dann, wenn eine Person nicht weiss, wie sie sich an die gegebenen Kontexte anpassen soll, um mit ihnen zu
arbeiten, wird Mentoring erfolgreich sein. Ich gehe hier von der These aus, dass die Mitarbeiter erfolgreich sein wollen, dass sie einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten wollen und manchmal konkrete Hinweise
brauchen, wie das am Besten zu tun ist. Dies hat natürlich ernste Konsequenzen für die Delegationspraxis der Chefs. Delegationsgebaren
à la „nun machen Sie mal, ich melde mich schon, wenn’s nicht stimmt!“ sind mit Mentoring-Prozessen unvereinbar. Klare Zielsetzungen und deutliche Vereinbarungen werden gebraucht.

Tasche oben

Viele Grüße Franz Stowasser

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Ideen und Gedanken

Kreativität trainieren?

Wer jammert taugt nichts, bringt schlechte Stimmung und hält uns alle auf – was wäre, wenn Jammerer einen Beitrag geleistet hätten, den wir bisher nicht erkennen konnten?

Beschäftigen wir uns also mit dem Jammer, hier zunächst in Bezug auf die betriebliche Ausbildung. Dann werden weitere Artikel zu vielen Bereichen des Alltags- und Berufslebens folgen. Jeder Ausbilder, jede Ausbilderin erlebt in der täglichen Trainingsarbeit manche Themen als sperrig. Themen, die sich nicht direkt mit der eigenen Lust und Freude erschließen lassen und Themen, bei denen die Teilnehmer auf stur schalten und scheinbar rein gar nichts kapieren wollen. Dann wird gejammert und geklagt, wie kompliziert das alles sei und wie schwer verständlich, welchen Mühen man sich unterziehen muss und wie einfach es die anderen haben.
Was passiert jedoch, wenn wir aus der Empfindung, vor einer bejammernswerten Unmöglichkeit zu stehen eine Frage machten? Mit Fragen eröffnen sich oft Perspektiven.
So wird gerade in der Zusammensetzung, nicht Auseinandersetzung solcher, kompliziert und unlösbar scheinender Themen die Chance für neue Erkenntnisse erhöht. Ressourcen können herbei gezaubert, Erfolge gefeiert, Ermutigungen geschaffen werden. Ich möchte in diesem Artikel den Kollegen und Kolleginnen der betrieblichen Ausbildung einige Hilfsmittel zur erfolgreichen Präsentation solcher „Jammerthemen“ an die Hand geben. Leider kann ich auf Grund der gebotenen Kürze nur drei Punkte ganz knapp präsentieren, mehr gibt es eventuell auf Nachfrage.

Wie kann ich „Jammerthemen“ in lustvolle und ansprechende Didaktik verpacken?

* Erinnern Sie als erste Aktion in Ihrer Präsentation an erfolgreiche Lösungen anderer Probleme. Sammeln Sie am Flipchart die Namen erfolgreich durchgeführter Projekte oder/und Vorhaben, die anfänglich unmöglich schienen. Sammeln Sie die Ressourcen, die damals aktiviert wurden und visualisieren Sie. Für alle Teilnehmer sichtbares Aufschreiben ist hier wichtig. Schon das Ansprechen von Ressourcen bringt einen anderen als den „Jammerzustand“, viel mehr noch das Aufschreiben.

* Stellen Sie das Gegenteil dessen dar, was eigentlich präsentiert werden soll. Besprechen Sie dieses Gegenteil ausführlich. Wenn sie zum Beispiel in der Versicherungsbranche über rechtliche Vorschriften zu referieren haben, beginnen Sie mit einer Phantasie, wie Versicherungsverträge in einem rechtsfreien Raum zu schließen wären. Diskutieren Sie eine Zeit lang über diese Möglichkeiten, einfach nur, um dem Gehirn die Möglichkeit zu geben, sich aus der Erwartungshaltung unendlicher Langeweile zu befreien. Sie werden staunen, mit wie viel Freude sich die Teilnehmer den von Ihnen angebotenen Stoff dann aneignen.

* Verbinden Sie Themenkomplexe, die nicht verbunden scheinen, trennen Sie Themenkomplexen, die nicht getrennt erscheinen. Wenn Sie zum Beispiel von jemand jammernd auf dessen momentane Unfähigkeit, den Stoff zu kapieren, aufmerksam gemacht werden, verbinden Sie diese Unfähigkeit mit einem anderen Themenkomplex in dem diese Unfähigkeit bisher nicht auftritt: „Wie wäre es, wenn Sie diese Unfähigkeit, Stoff aufzunehmen dann nutzen, wenn Sie weniger essen, rauchen, fernsehen wollen – und hier Ihre Fähigkeit nutzen und den Stoff in kleine, leicht lernbare Teile aufteilen?

Mit Vorfreude auf die nächsten Jammerer, Franz Stowasser
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