Glaubenssätze

Der Alltag des Menschen?

Der Alltag der Menschen, die sich in dunklen Räumen ohne Sonne zusammenrotten um den anderen zu zeigen, dass sie es viel länger in Kellern und kunstbeleuchteten Fabriken aushalten, interessiert mich nur als soziologisches Projekt. Und so nenne ich mein Projekt: „Die Dunkelkammern“. Bezeichne den Verwaltungs- und Wirtschaftsraum als Dunkelkammern, auch die Arbeitsfabriken als Dunkelkammern in die die Menschen strömen, weil sie Angst haben ihre Existenz zu verlieren, weil sie Angst haben, nicht mehr so leben zu können wie der Nachbar.

Neid und Habgier, schreibt Wilburn Smith in Bezug auf die altägyptische Geschichte. Ich merke Neid und Habgier schon im Kleinen. Jetzt folgen Aufrufe zum Widerstand. Ich denke, die sind sinnlos wie Darmrevolutionen, wie sollen sich Menschen gegen etwas stellen, das sie gar nicht kennen? Wer hat schon die Zeit, oder die Bildung, sich ökonomische Zusammenhänge bewusst zu machen. Heute wird die Projektion, die Übertragung gefördert und durch die Medien unterstützt, herausgefordert und abgefragt. Vom Jauchschen Ratespiel über das nächste Superstar TopModell bis hin zu den Schlagzeilen über die Promis. Wenn Sie an Ihrer/Seiner Stelle gewesen wären…..

Wählt uns und identifiziert Euch mit uns, dann können wir Euch Eures Lebens berauben, ohne das Ihr es merkt. Wir schulen schon eure Kinder zu abhängigen Idioten, und machen dann mit Euch das Verantwortungs- und Solidaritäts-Spiel bis hin zur freiwilligen und unbezahlten Hilfsarbeit.

„Darmrevolte“, von was sie kommt weiß ich nicht, von den Worten, von den Akkorden, die ich gespielt hatte, von den Sonnenflecken, vom Wind, vom Norden? Der Eisenhut wird schon groß, Letztes Jahr blühte er erst im August, dieses Jahr schon im Juni – früher, schneller, blauer, länger, weiter. Weshalb ich heute Morgen die Veilchen umgemäht hatte? Aus Frust über die Träume, weil ich dachte: das muss jetzt weg? Einfach nur dumm. Hoffentlich vermehren sich Veilchen über das Wurzelnetz. Gebt ihm eine Sense und er macht Unsinn.

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Glaubenssätze

Quoten

liegen mir am Herzen. Ich möchte anerkannt und beliebt sein, sagte der Herr. ich möchte, dass viele Menschen meine weblogs aufsuchen und meine Beiträge anklicken, ich möchts Spuren hinterlassen, so sprach der Herr laut in einer Veranstaltung für website-desing und Erfolgsmarketing. Um möglichst hohe Quoten zu erreichen ist es gut, Meinungen zu polarisieren. Deshalb sprach sich der Herr gegen die Meinungsvielfalt aus, um nur zwei Meinungen zu zu lassen. (So auseinander geschrieben fallen die beinen „zu“ sofort auf, aber Gott sei Dank nicht ins Auge.) Eine Meinung dafür, eine dagegen. Wenn keine anderen Meinungen mehr zugelassen werden, können alle Stimmen in den Polarisierungen polarisiert werden. So ergäbe sich die maximale Aufmerksamkeit und es wäre viel leichter, Besucher auf einen weblog zu ziehen (Pullmarket). Der Herr kam also zu dem Schluß, dass Meinungsvielfalt die Märkte runiniert, während polares Gegeneinander die Märkte aufleben ließe. Alles sollte polar sein und ein Drittes und Viertes und Fünftes etc.. ausgeschlossen, genau wie es Aristoteles als Wissenschaftsprinzip formuliert hatte. Dann wäre die Welt gleich wieder in Ordnung meinte der Herr und sagte seiner Frau, dass er morgen zum Vortrag noch frische Socken brauche und ein frisches Hemd. Denn Mann und Frau bilden die grundlegenden Polaritäten, so dachte der Herr, etwas Polareres gäbt es gar nicht mehr. Seine Frau war allerdings etwas anderer Meinung, zog die frischen Socken und das frische Hemd selbst an und machte einem arbeitslosen Bankkaufmann das Angebot, er solle ihr Haus auf Provisionsbasis verkaufen. Der Bankkaufmann wollte aber lieber mit ihr in Urlaub fahren und buchte sofort eine Woche auf Mallorca, genauer in Palma di Mallorca, in dem Hotel, in dem Thomas Bernhard immer abgestiegen war. Das könnte ein erneuter Aufstieg für ihn, den Bankkaufmann werden dachte er, mit dieser Frau in diesem Hotel, da wäre alles für ihn möglich.
Fortsetzung folgt.

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