Glück, Ideen und Gedanken, Optimismus, Philosophie, Positiv handeln, Reframing

When I’m 64…

Heute erwache ich zum ersten mal als 64-jähriger. Gesund und ausgeschlafen, froh und fröhlich, zufrieden und dankbar. Nichts ist anders und unglaublich, was mir das Leben bis heute alles geboten und ermöglicht hat: Eine unbeschwerte Kindheit in einem Einfamilienhäuschen mit beiden Eltern, zwei Schwestern, Hund und Garten und der Nonna in der Nähe. Viele Kinder in der Nachbarschaft, Spiele und Versteckis in Kornfeldern und naheliegenden Wäldern. Ein Badeweiher, eine Turnhalle, ein gelber Halbrenner (mein Traumvelo), ein schwarz-gold-lackiertes und frisiertes Mofa, Pfadfinder, Landleben, Sommerferien am Meer und Herbst- und Winterferien in den Bergen, Jugenddiscos und Rock’n’Roll, Verliebtheiten, Kunstturnen, Milchreis, Griesschöpfli und Riz Casimir mit gebratenen Bananen zum Geburtstag. Dann eine schwierige Lehrzeit (sämtliche primäre Interessen hatten zu dieser Zeit nichts mit der schulischen Ausbildung zu tun, wirklich überhaupt nichts), eine steile Karriere als Skiakrobat, zwei Jahre Militärdienst, sieben Jahre Freestyle-Weltcup, dazwischen ein abgebrochenes Ingenieurstudium in Luzern, Übergangsjobs, Abendschule für Betriebswirtschaft in Zürich und schliesslich drei Jahre Marketing bei 3M.

Auf der halben Strecke, also mit 32, Heirat, eine einjährige Weltreise und der Entscheid, wieder einmal ganz von vorne zu beginnen. 1991 zum ersten mal Vater und Einstieg ins Moderatorenbusiness – zuerst Radio, dann Fernsehen. Gründung der Produktionsfirma TVision und Geburt des zweiten Kindes. Internet-Startup sport.com leiten, Club Indochine gründen. Als Moderator und Redaktionsleiter zurück ins Fernsehen – diesmal mit RTL/ProSieben. Nur kurz, denn das Schweizer Fenster schliesst nach einem Jahr. Verhaltens- und Innovationstrainerausbildung in Murten. Partnerschaften mit THAZ, POET und 4YOU AG. Gründung der DANIKOM. Diverse Weiterbildungen im Schwarzwald und anderen Orten. Dozent am MAZ, der HSLU und Referent an der ETHZ. Zweite Heirat. Viele Reisen mit meiner Frau in entfernte Länder und ein Buch über das Jammern schreiben. Ein Haus auf der Buchenegg bauen und drei Katzen betreuen. Gründung der DANILUX mit zwei Deutschen Partnern und damit beruflich in den Fussstapfen meines Vaters.

Da stehe ich heute. Unendlich dankbar und demütig. Jeden Morgen unter der Dusche denke ich an die Menschen in den Schützengräben und Luftschutzkellern. An die mit Hunger und Durst, ohne Medikamente und Sicherheit. Es ist kaum erträglich – unser Überfluss, diese Möglichkeiten, diese Freiheit. Ich bin nicht religiös und habe trotzdem den Wunsch, irgend jemandem dankbar zu sein. Schicksal? Gott? Ganesha? Buddha oder Allah? Ach – Namen, Überzeugungen oder Titel helfen hier nichts. So versuche ich einfach, den ganzen lieben Geburtstag alles möglichst bewusst aufzusaugen, was mir so begegnet. Um sogar für die Dankbarkeit dankbar zu sein.

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No handshake? New chance!

Zur Zeit ist Händeschütteln so ziemlich verpönt, teilweise sogar verboten. Komisch: Menschen stehen sich gegenüber, mit einem halbherzigen Lächeln auf dem Gesicht halten sie Abstand und wissen nicht, wie sie die momentane Situation zu meistern oder zu kommentieren haben. Das eröffnet die grossartige Chance, sich mit einer fremden Kultur zu befassen und zu schauen, ob man da was Schlaues übernehmen kann!

Der Hongi (das Nasenreiben) der Maori in Neuseeland ist zum Beispiel eher ungeeignet 😉 Von Japan hingegen kann man lernen und profitieren, denn Händeschütteln ist in Japan unüblich. Stattdessen verlangt die Etikette eine Verbeugung (Eshaku). Beim Verbeugen muss der Rücken gestreckt sein. Der Rangniedere muss der Waagerechten näher kommen und länger in der Verbeugung verharren.

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Wunderbar – das könnten wir doch 1:1 übernehmen! Und zwar ohne den komplizierten kulturellen Hintergrund, wer wann wie lange mit wem und so. Einfach eine höfliche Verbeugung einführen, anstatt einander die eventuell verseuchten Hände zu schütteln.

Man stelle sich vor, diese Verbeugung würde schon in der Schule zur Begrüssungsnorm. Eine echte Chance, in einer zunehmend ignoranten Gesellschaft wieder Höflichkeit und Respekt zu implementieren.

Es ist wie so oft: Man kann den Virus verteufeln. Oder man kann schauen, wo ein Gewinn des Verlusts drin liegt.

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Wer nicht jammert lebt länger

Optimisten leben länger

Wer nicht jammert hat grössere Chancen, ein hohes Alter zu erreichen. Das zeigen US-Forscher in einer neuen Studie. Trost für alle Jammerlappen: Optimismus kann man lernen.

Wer lebt länger, Optimisten oder Pessimisten? Die Studienlage zu dieser Frage war bisher widersprüchlich. So wurde Pessimisten zu Gute gehalten, dass sie sich mehr um ihre Gesundheit sorgen, Optimisten hingegen zeigten sich weniger anfällig für bestimmte Krankheiten wie Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine neue Studie zeigt nun: Richtig alt werden eher Optimisten. Die Ergebnisse sind in den «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften («PNAS») erschienen.

Das Team um Lewina Lee von der Boston University School of Medicine nutzte zwei Datenbanken, in denen seit Jahrzehnten die Krankengeschichte bestimmter Berufsgruppen gespeichert werden. So bekamen die Forscher Informationen über den Gesundheitszustand und die Lebensführung von fast 70’000 Krankenschwestern und 1429 Veteranen.

Bei allen war zudem mit Hilfe von Fragebögen und Tests ermittelt worden, ob sie eher optimistisch oder pessimistisch sind. Die Forscher hatten die Frauen in vier Gruppen – von sehr optimistisch bis sehr pessimistisch eingeteilt. Bei den Männern waren es fünf Gruppen.

Ergebnis: Die Frauen in der besonders optimistischen Gruppe lebten im Schnitt um 15 Prozent länger als die in der pessimistischsten Gruppe. Dabei analysierten die Forscher Frauen, die ähnliche demografische Merkmale und Vorerkrankungen hatten. Bei optimistischen Männern betrug der Unterschied in der Lebenszeit elf Prozent.

Optimismus macht beliebt

Die Chance, 85 oder älter zu werden, war bei der Gruppe der stärksten Optimistinnen um 50 Prozent grösser als bei den stärksten Pessimistinnen. Bei den Männern betrug der Unterschied in der Studie 70 Prozent.

Die Wissenschaftler wollten zudem herausbekommen, ob die höhere Lebenserwartung daran liegen könnte, dass Optimisten grundsätzlich gesünder leben, also zum Beispiel regelmässiger zum Arzt gehen, weniger rauchen oder trinken und mehr Sport treiben. Rechneten die Wissenschaftler solche Unterschiede in der Lebensführung mit ein, schwächte sich das Ergebnis ab, aber weiterhin waren die Optimistenklar im Vorteil. Sie lebten auch bei ähnlicher Lebensführung länger.

Die Forscher vermuten daher, dass Optimisten noch weitere Lebensvorteile haben: «Andere Studien legen nahe, dass optimistische Menschen ihre Emotionen und ihr Verhalten besser regulieren können. Und sie erholen sich besser von Stresssituationen und Schwierigkeiten», so Co-Autorin Laura Kubzansky in einer Pressemitteilung der Boston University School of Medicine. Auch seien Optimisten unter Umständen besser sozial integriert, was sich ebenfalls auf die Lebenserwartung auswirken könnte.

Optimismus ist lernbar

Optimismus sei zwar zum Teil genetisch bedingt, aber auch erlernbar, so die Forscher: «Diese Studie hat eine grosse Relevanz für die öffentliche Gesundheit, weil sie nahelegt, dass Optimismus einer der psychologischen Faktoren ist, die ein Menschenleben verlängern können. Interessanterweise lässt sich der Grad an Optimismus beeinflussen. Dafür gibt es recht einfache Methoden und Therapien», so Erstautorin Lewina Lee in der Mitteilung.

Theoretisch sei zwar auch die umgekehrte Begründung denkbar, dass sehr kranke Menschen eher pessimistisch seien und sie eben auch früher sterben, schreiben die Forscher in der Studie. Doch sie hatten diejenigen Menschen von der Liste gestrichen, die bald nach Studienbeginn gestorben waren. Auch wenn sie Menschen wegliessen, die zu Beginn der Studie chronische Krankheiten hatten, blieben die Ergebnisse bestehen.

Ein 7-Tage-Entwöhnungsprogramm gibt es in meinem Buch „Jammern gefährdet Ihre Gesundheit“.

(Quelle: bluewin.ch)

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