Allgemein, Ideen und Gedanken, Jammern, Philosophie

Zeit brauchen

Aha.

Ich darf 3 Stunden gebraucht haben. Von was? Wofür? Seit wann? Absolut oder relativ? Ich darf? Wer verfügt über diese Rechte?

Kann ich Zeit brauchen? Sie anhalten? Beschleunigen? Verschwenden? Verschenken? Geniessen? Verwünschen?

Zeit fliesst. Sie rennt. Sie fliegt. Sie kommt und vergeht. Sie verrinnt. Manchmal steht sie einfach still. Welchem Betrachter soll man glauben?

Zeit und Raum sind mit dem Urknall entstanden, heisst es. Was war dann eine Sekunde vor diesem Ereignis?

Ich gebe auf. Ich habe keine Zeit für Gedanken an dieses verwirrende Konstrukt.

So eine blöde Tafel, die da wichtigtuerisch auf dem Golfplatz von Otelfingen im Rasen steckt. Keinen Ball habe ich danach mehr getroffen: Mein Timing war Vergangenheit und ich sah gegenwärtig keine Zukunft mehr.

So ein Jammer.

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Allgemein

Vorsicht

damit das nicht die Ökonomen lesen:

„Modellabhängiger Realismus

Ein erster wichtiger Punkt, den Hawking in aller Klarheit betont, ist der, dass es seiner Meinung nach keinen theorieunabhängigen Realitätsbegriff gibt. Diese Aussage beschreibt genau das, was Physiker im Umgang mit den physikalischen Theorien immer wieder erfahren. Ohne Theorie „im Hinterkopf“ sind alle experimentellen Ergebnisse nur unverständliches Rauschen.“

aus: http://www.chronologs.de/chrono/blog/die-natur-der-naturwissenschaft/physik/2010-10-19/ber-das-buch-der-gro-e-entwurf-eine-neue-erkl-rung-des-universums-von-stephen-hawking

denn das würde diese Leute ja völlig aus der Bahn werfen. Wenn die Theoriemodelle dann auch noch machtabhängig wären, ja, nein, also, dann, das wäre unglaublich, wohin gehtst Du, Wahrheit?

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Glaubenssätze

Golf

*
Prolog:
Nun, 7 Tage war ich stumm,
trieb mich auf einer Insel rum
aß‘ und trank, ging früh zu Bett
denn es gab kein internet.
Die Insel liegt bei Arfika,
die meisten von Euch war’n schon da.
Schön war es und warm dazu,
mein Körper wurde braun im Nu.
Die Tage gingen schnell vorbei,
ich wollte, dass es länger sei.
Doch 7 nur war’n mir gegönnt
ach wie die Zeit, wenn’s gut geht, rennt.

Golf:
Dort wo ich wohnte konnte ich am Fenster steh’n
und Leute auf dem Golfplatz spielen seh’n.
Das war mal lustig, mal war’s grauenvoll
für mich ist Golf halt nicht so toll.
Ich fänd‘ es lustig, wenn so Kinder spielten,
mit Stöcken auf die kleinen Bälle zielten,
um dann, mit Hinterlist und Tücke
ins Grün zu reissen eine Lücke –
oder hoch über den Ball hinweg
die Luft zu prügeln mit dem Steck.
Bei Kindern, ja, da würd‘ ich lachen,
doch wenn Erwachsene das machen
und dann mit feuerrotem Kopf
die Haare raufen und am Schopf
sich schütteln, stampfen, treten,
mit Blick nach oben, leise beten,
das jammert mich und fragend lehne
ich am Fenster und ich sehne
mich zurück nach alten Tagen
als der Adel sozusagen
die Zeit dort auf dem Grün erschlug;
der Adel hatte Zeit genug.

Doch die da heute spielen, hetzen,
zwischen Terminen und sie setzen
alles auf Geschwindigkeit
meistens spielen sie zu zweit,
um schnell von Loch zu Loch zu kommen
denn man hat sich vorgenommen,
danach noch ein Geschäft zu machen
oder zumindest mit dem Drachen
vom naheliegenden Massiv
zu fliegen in das Inseltief.

Frauen dürfen auch mit spielen
doch die tollen Männer schielen
bei jedem Abschlag auf die Uhr
„wie lange braucht die Alte nur,
bis die allein den Ball hinlegt
hätt‘ ich schon zwei vom Grün gefegt.“
Gruppen, die mit Mädels gehen
Lassen diese gerne stehen,
und laufen schon mal weit voraus
das sieht dann nicht so langsam aus.

Golfen, ja, das soll jetzt jeder lernen
Es gibt auch Plätze, selbst auf fernen
Inseln oder Wüstenflecken
Kann man den Sand mit Grün bedecken.
Und gibt es einen schön‘ren Ton
Als dieses „Klack“ mit 20 Phon?
Das den Ball im Flug begleitet
Kurz bevor man weiter schreitet
In willentlich gehemmten Schritt
Oh wart‘, die Mutti will noch mit.

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Allgemein, Dialog

Welttag

Lieber Dani,

Welttage wurden früher von den Vereinten Nationen ausgerufen, aber auch von Kirchen und Verbänden: http://de.wikipedia.org/wiki/Welttag
Da ich bis gestern auch einen Verband hatte (am Kopf) rufe ich den heutigen 5. November zum

Welttag der K R I S E

aus. Wir gedenken heute der Krise als dem Kennzeichen kapitalorientierter Ökonomie, das uns in naher Zukunft immer häufiger und heftiger ins eigene Haus steht, bis das eigene Haus nicht mehr steht.
So steht’s

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Allgemein, Ideen und Gedanken, Jammern

Es gibt kein „wenn“…

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Letzthin auf dem Golfplatz

„Hätte ich ein Eisen 7 anstatt der 8 geschlagen, wäre der Ball genau neben der Fahne zum Liegen gekommen und ich hätte dank dem kurzen, sicheren Putt das Turnier gewonnen. Ich bin so dämlich!“

Stopp – du bist nicht dämlich. Höchstens wenn du daran glaubst, dass es die andere Variante in Wirklichkeit gibt. Dann hast du nicht begriffen, dass das Leben keine Hauptprobe bietet. Wirklichkeit ist, du kannst sie nicht rückgängig machen und neu erfinden. Mal angenommen, dein Ball liegt bald schon wieder in ähnlicher Distanz zur Fahne – kannst du dann von der vorherigen Erfahrung profitieren? Nein. Es ist ein neuer Moment, vielleicht hat der Wind gedreht, die Luft ist kälter, der Boden feuchter – du musst wieder neu entscheiden. Und dann zum Entscheid stehen, denn: There ain’t no if.

Zur Zwangslage der Nation

So der Titel des Tages Anzeiger vom 22. August. „Hätte der Bundesrat schon früher von sich aus Hilfe im Kampf gegen Steuerflüchtlinge angeboten, wäre der Schweiz der Abbau des Bankgeheimnisses in Raten unter internationalem Druck erspart geblieben. Und die UBS wäre nicht in ihre ausweglose Lage geraten.“

Ah ja? Wäre das wirklich so? Woher weiss das der Journalist? Solche Thesen erzeugen eine falsche Realität, wirken besserwisserisch und führen nur dazu, dass die gläubige Öffentlichkeit mit dem Finger auf Täter zeigen kann. Bundespräsident Merz hat sich ausserdem bei Diktator Quadhafi entschuldigt. Man kann davon ausgehen, dass er dies vielleicht etwas voreilig und nicht aus persönlichem Interesse tat. Der Staat löscht die Feuer, welche von der Wirtschaft entfacht werden. Und die Wirtschaft sind wir. Wären wir doch nur nicht so gierig. Wir sind es aber, denn: There ain’t no if.

Bundesrat Merz

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Ideen und Gedanken, KrisenNavigation Seminare und Coaching, Positiv handeln

Hohes Tempo, spontanes Lachen, laute Diskussionen und sachliche Diskurse

Lustiger Schluss in deinem Mentoring-Beitrag, lieber Franz. Und ein schönes Auto dazu. Deins? Schau mal, ich hab auch eine Foto: vor zwei Jahren in den West Hamptons von Long Island an irgend einer Strasse zum Meer abgeknispst. 

Cadillac

 

Toll, nicht? Und gleichzeitig die Verkörperung von verstaubter Tradition, stickiger Langeweile und dunklen Geheimnissen. Resignation. Und Faszination. Stolze Nation? Nun – nach Obamas Kairo-Rede geht das in Ordnung. Was für ein Auftritt! Was für eine rhetorische Grossmacht! Der Mann ist unheimlich nahe an Perfekt. Wie schafft er das nur? Wie bleibt er jederzeit so sympathisch und vertrauensvoll? Braucht er Energie, sich nicht als Messias wahrzunehmen, auch wenn die Menge das so sieht? Oder ist er einfach wie er war? Und wird sein wie er ist? Keine Ahnung, wir werden es erleben. Jedenfalls ist es schon grossartig, Teil dieser spannenden Zeitepoche sein zu dürfen.

Und es gibt immer was zu tun: Diese Woche ein Messetraining für IT-Menschen, ein Treffen mit den Partnern meines neuen Netzwerks, Golf spielen in Zumikon, Radfahren mit dem Hund, Business-Lunch mit Auftragseingang, zwei Tage Podiums-Gesprächs-Training für den CAS-Kurs am maz in Luzern. Ich habe extrem Spass an meinem Job und liebe Trainings ohne strikte Tagesabläufe, das Eingehen auf spontane Bedürfnisse und momentane Ziele von Teilnehmern und das Erzählen von  witzigen Anekdoten oder spannenden Metaphern. Ich mag ungeplante Pausen, direktes Feedback, gegenseitiges Lernen, hohes Tempo, spontanes Lachen, laute Diskussionen und sachliche Diskurse. Es ist keine didaktische Super-Show und muss es auch nicht sein. Freude und Spass gedeihen besser auf lockerem Nährboden, oder nicht? Und was gedeiht wächst. Und Wachstum wollen alle – nicht nur Skifahrer: 

Wachstum

Die einen bauen Brücken, andere wachsen und einige verändern sich und ich geh jetzt ins Bett und überlasse die Bildregie in meinem Kopf dem unkontrollierten Zufall.

Gute Nacht, Freunde.

 

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