Dialog, Glaubenssätze, Ideen und Gedanken, Jammern, Reisen

Vergrößerte Reize

Der große Reiz. Das merkte ich wieder, als ich den Bildschirm des Rechners dunkler stellte, obgleich ich hier über Strom verfüge und alles Licht einschalten könnte. Doch eine helle Bildschirmbeleuchtung wird zum großen Reiz, und erzeugt eine Gewöhnung. Große Reize signalisieren die Ausschnitte der Welt grober, weil im Einzelnen heller und lauter. Wo bleiben dann die Zwischentöne und die Feinheiten der Betrachungen, in denen ja oft auch der Humor wohnt. Vielleicht geht der Humor genau so verloren. Mit dem Wegfall der Subtilitäten fällt auch die humoristische Situationsbetrachtung. Das wird vielleicht erst spät bemerkt, weil der Humor vorher durch Standardwitze ersetzt wird und durch vorgefertigte Standup Comedy. Standardwitze können dann schnell in Gut und Böse Kategorien eingeteilt weiden, damit die eine Kategorie verboten, die andere erlaubt werden kann. Die Normierung der Gesellschaft, des Denkens der Signale zu immer stärkerer Signalstärke. Die Normen immer klarer in + / – abgegrenzt. Wie lange können und wollen wir das aussitzen?

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Glaubenssätze

Sehr beliebt: Die Autoansprache

Aus dem Auto in die Welt. Wir wissen ja, die besten Gedanken kommen uns dort in den Sinn, wo wir nichts aufschreiben können oder nichts zum Aufzeichnen dabei haben, zum Beispiel im Auto. Wir denken beim Fahren, dann  ändert sich die Verkehrssituation und schon haben wir wieder vergessen, was wir der Welt mitteilen wollten. Es gibt jedoch heute Methoden, wichtige Ansprachen, Auffoderungen und Bitten an die Welt auch zu Gesicht und Gehör zu bringen. Hier:

https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=4Bl2Vhwrj1c

Welche sind eure Autoansprachen?

Postet einen link,  macht ein klein bisschen mit.

Viele Grüße

Der Zuhörer/schauer

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Glaubenssätze

Kopulierende Mitbewohner

Ich entdecke sie in meiner Küche.

Sie putzen ihre Beinchen nicht, die Saugrüssel sind Stand-by, sie verhalten sich ganz still. Sitzen einfach aufeinander und vermehren sich. Unprätentiöser, genetischer Auftrag. Es scheint so unaufgeregt, kein hin und her, auf und ab, rein und raus. Flüstern sie sich etwas zu? Wünsche? Versprechungen?

15 Minuten später sind sie immer noch da. Gleicher Ort, gleiche Stellung, keine Bewegung. Tot? Untalentiert? Unerfahren? Eingeschlafen?

Ich habe keine Ahnung, kenne meine Mitbewohner nicht.

Ein ohnmächtiges Gefühl.

Ein Jammer.

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Europa und die Krise

„Ich krieg die Krise“ jammern manche und meinen das vielleicht auch ein wenig als Drohung, demnächst aus der einfach berechenbaren Welt auszusteigen. Wer das oft genug getan hat, findet heraus, dass nicht nur die Drohung mit der Krise einen Machtfaktor darstellt, sondern auch die Veranstaltung einer Krise. Wer Krise nicht als Möglichkeit zur Umorientierung sieht, sondern sie als handlungslähmendes Element installieren möchte um Machtpositionen zu sichern und auszubauen, der handelt sicherlich nicht im Sinne demokratischer Entwicklung. In dieser Hinsicht erinnert der italienische Rechtswissenschaftler Giorgio Agamben in einem Interview mit der FAZ dann auch an die Worte von Alexndre Kojève und sieht einen Mittelweg für Europa:

„Welche Perspektiven bleiben Europa noch?
Wir müssen erst einmal dem Wort „Krise“ seine ursprüngliche Bedeutung zurückgeben: als Augenblick des Urteils und der Wahl. Für Europa können wir das nicht ins Unendliche hinausschieben. Vor vielen Jahren hat ein hoher Funktionär des werdenden Europas, der Philosoph Alexandre Kojève, angenommen, dass der homo sapiens am Ende der Geschichte angekommen sei, und nun gebe es nur mehr zwei Möglichkeiten: Den „american way of life“, was Kojève als posthistorisches Vegetieren verstand. Oder den japanischen Snobismus, einfach weiter die leeren Rituale der Tradition zu zelebrieren, die jeder historischen Bedeutung beraubt sind. Ich glaube, Europa könnte dazwischen die Alternative einer Kultur verwirklichen, die human und vital zugleich bleibt, weil sie im Dialog mit der eigenen Geschichte steht und daraus neues Leben gewinnt.“ zitiert aus: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bilder-und-zeiten/giorgio-agamben-im-gespraech-die-endlose-krise-ist-ein-machtinstrument-12193816.html
Ein dritter Weg, ein Mittelweg, das wirkt zunächst einmal beruhigend, wie der heilige Geist bei einer Meinungsverschiedenheit zwischen Vater und Sohn. Doch schon beim zweiten Hinsehen stört dieser dreifaltige Lösungsansatz als zu traditionell und eben ganau nicht an Alternativen orientiert. Denn Alternativen wurden ja gar keine entdeckt, es wurde nur ein altes Dreifaltigkeitsideal angeboten. Würde jedoch die Fragestellung so weit getrieben, dass mehr Alternativen als Dauerkrise („american way of life“), beschwichtigender Formalismus („japanischer Snobismus“) und ein abstrahiertes Gemisch von beiden (human und vital zugleich) sichtbar würden, dann könnten solche Alternativen auch erörtert werden. Einfach aufhören, Fragestellungen mit der (gut/böse -heiliger Geist) Religionsklatsche abzuwehren, dann werden Möglichkeiten sichtbar. Bis das jedoch so weit kommen wird, folgen wir den Wirtschaftslenkern, die sagen, dass sie jetzt „auf Sicht fahren“ und damit den jämmerlichen Kurs Richtung Macht und noch mehr Macht meinen.

Gez.: Juni 2013 Franz Stowasser

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Glaubenssätze

Erkennen und Wissen wurden verwechselt, ein Jammer.

Selbsterkenntnis wurde auf Grund einer peinlichen Übersetzung des Spruches von Delfi so beliebt. Es gibt aber am Selbst nichts zu erkennen, nur etwas zu wissen. Es heißt nicht „Erkenne Dich selbst“, sondern Wisse Dich. Was könnten wir auch am Selbst erkennen können und wer sollte das tun? Wissen ja, ich habe ja meine Geschichte und das Selbst hat seine, aber erkennen?

 „Ich bin, unmittelbar; aber so bin ich nur als lebendiger Organismus; als Geist bin ich nur, insofern ich mich weiß. Gnôthi seauton wisse Dich, die Inschrift über dem Tempel des wissenden Gottes zu Delphi, ist das absolute Gebot, welches die Natur des Geistes ausdrückt.“ [Hegel: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, S. 58. Digitale Bibliothek Band 3: Geschichte der Philosophie, S. 62 (vgl. Hegel-Werke Band. 18, S. 51)]

 Selbst Hegel scheint aber erkennen und wissen gleich zu setzen.

Franz Stowasser hingegen denkt Erkennen als ein augenblickliches sensorisches Phänomen, Wissen jedoch enthält Geschichte.

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Heute hätte ich so schön Zeit. Alles Wichtige ist erledigt, gekocht wird erst in einer Stunde und die Wohnung ist sauber. Ja, ich hätte endlich einmal Zeit, um entspannt zu bloggen. Doch es will mir einfach nichts Gescheites in den Sinn kommen. Wenn bloggen, dann bitte intelligent. Soviel Anstand muss sein. Pointiert. Überlegt. Überraschend. Aufwühlend. Klärend. Unterhaltend. Intellektuell zenitär, wie die Beiträge meines Freundes Franz Stowasser aus Gresgen, welcher zur Zeit auf den Kanaren nach- und vordenkt.

Ich suche Hilfe im Web und finde folgendes:

Was ist ein guter Inhalt?
Die Definition, was einen guten Inhalt ausmacht, ist eigentlich eher eine subjektive Frage. (…) Doch nicht nur Leser haben über einen Blog unterschiedliche Meinungen, auch die Blogger selbst.

Ok, diese „Definition“ hilft mir definitiv nicht weiter. Die Definition, was einen guten Inhalt ausmacht, ist eigentlich eher eine subjektive Frage. So ein Schwachsinn. Eigentlich eher subjektiv… öhm, was jetzt? Fast schon rekordverdächtig, dass dieser Satz direkt unter dem Titel: Was ist ein guter Inhalt? steht.

Vielleicht hilft der zweite Abschnitt:

Nützlichkeit und Einzigartigkeit
Finde heraus, was die Leser wollen und gib es ihnen. Nutze deine eigene Leidenschaften, Erfahrungen und Kenntnisse, dass du das Wissen und die Lebenserfahrung deiner Leser erweitern kannst.

Wie bitte findet man heraus, was die Leser wollen? Wer sind die Leser? Eine homogene Gruppe mit synchronisierten Bedürfnissen? Egal – gib es ihnen. Und dann können sie mit deinen Erfahrungen ihre Lebeserfahrung erweitern. Easy. Just do it, Guru.

Ich lasse es für heute bleiben. Es kommt mir nichts in den Sinn und das könnte mich aggressiv machen. Hätte ich jetzt nicht doch etwas geschrieben, wäre ich eigentlich eher der subjektiven Überzeugung geblieben, dass heute überhaupt kein Tag zum Schreiben ist und mir Nichts und Niemand zu einer leidenschaftlichen Idee verhelfen würde.

Manchmal merkt man gar nicht, wie um einen geschieht. So ein Jammer.

Schreibstau

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