Allgemein, Glaubenssätze

Nicht ganz

so streng wie mein Kollege Dani denke ich über die Schweizer Minarett Entscheidung. Ich finde, das ist doch die Würze des Glaubenskampfes, dass die einen Gläubigen den anderen die Gotteshäuser verbieten. Das hat gute Tradition bei Reformierten, Katholischen und vielen anderen Religionen. Meiner Ansicht nach sind es weniger die Glaubensrichtungen, sondern die Tatsache des Glaubens überhaupt, die in Zeiten der Aufklärung hinterfragt werden könnte, wenn wir wollten, und ich finde, wir sollten. Denn die grausamsten Kriege waren bislang Glaubenskriege. Und wo es keine Glaubenskriege waren, ging es um Macht und Geld. Heute glauben viele Menschen, dass es im Leben hauptsächlich ums Geld geht. So wurden die Banken zu den Kathedralen dieser neuen Glaubensrichtung. Wenn keiner mehr in die Kirche geht muß diese selbst damit fertig werden, wenn keiner mehr zur Bank geht hilft der Staat.

„Die Geschichte der Europäischen Nationen kennt indessen gerade in der Zeit der Entstehung der Nationen im engeren Wortsinne Auseinandersetzungen, die als Religionskriege ihren Ursprung nahmen oder zumindest als Religionskrieg bezeichnet wurden, wie beispielsweise der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der durch die gegenreformatorischen Bestrebungen des Kaisers Ferdinand II. ausgelöst wurde, gegen die sich wiederum mehrere protestantische Staaten und Herrscher zusammenschlossen. Ging es vordergründig um die Entscheidung für die protestantische oder katholische Konfession, so standen im Hintergrund politische Interessen der Reichsfürsten und der europäischen Nachbarstaaten um Ausweitung der jeweiligen Herrschafts- und Einflusssphären, bei denen zum Beispiel das katholische Frankreich unter der Führung des Kardinals Richelieu unter Ludwig XIII. aus Machtinteresse die protestantische Seite unterstützte.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Religionskrieg

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Allgemein

Der Tote packt den Lebenden

diesen einprägenden Satz erinnern wir warscheinlich noch aus unserer – fast immer zu kurzen – Marx Lektüre. Der alte Kritiker hatte mit dem Toten das Kapital gemeint, der französische Soziologe Boudieu hat ein Buch mit dem gleichnamigen Titel veröffentlicht. Dessen Klappentext:

»Der Staat, der alle Mechanismen und Strukturen (Clans, Familien u.a.), die die Gewalt in Schranken zu halten vermögen, zerstört hat, hinterläßt nach seinem Zusammenbruch, wie im ehemaligen Jugoslawien, die Gewalt im Rohzustand, den Krieg aller gegen alle, der bislang nur in der Phantasie von Hobbes existiert hatte. Besser als alle theoretische Kritik gemahnt der Anblick der verwüsteten Zentren der amerikanischen Großstädte an die Grenzen eines Kapitalismus ohne Grenzen.«

Und manchmal werden auch unsere Gedanken vom Tod gepackt und wir denken Endzeit, wie schnell „alles“ vorbei sein kann, dabei werde doch nur ich „vorbei“ sein, also nicht mehr SEIN oder besser, anders SEIN. Welch große Hypnose liegt in dem kleinen Wörtchen SEIN.

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Allgemein, Dialog

Die Stange

Hallo Dani,

aus der gleichen Quelle: cash/ch

„In den Boomjahren wurden die Mitarbeiter mit finanziellen Anreizen bei der Stange gehalten. Das hat aber die Motivation nicht nachhaltig gestärkt.“

Ok, man sagt halt so: „Mitarbeiter bei der Stange gehalten“, da weiss doch jeder, was gemeint ist. Diese blöde Wortklauberei macht alles noch viel schlimmer. Das ist eben Umgangssprache, einen Mitarbeiter bei der Stange halten, das weiss doch jeder.

Ah, da erinnere ich mich an ein kleines Video:

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Allgemein, Dialog

Welttag

Lieber Dani,

Welttage wurden früher von den Vereinten Nationen ausgerufen, aber auch von Kirchen und Verbänden: http://de.wikipedia.org/wiki/Welttag
Da ich bis gestern auch einen Verband hatte (am Kopf) rufe ich den heutigen 5. November zum

Welttag der K R I S E

aus. Wir gedenken heute der Krise als dem Kennzeichen kapitalorientierter Ökonomie, das uns in naher Zukunft immer häufiger und heftiger ins eigene Haus steht, bis das eigene Haus nicht mehr steht.
So steht’s

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Business Strategien

Oha

„tagesschau.de: Bei vielen Banken hört man nur noch wenig von der Krise. Warum?

Frank: Sie machen derzeit ein gutes Geschäft, indem sie billiges Geld, das die Notenbanken zur Verfügung stellen, in Staatsanleihen investieren oder sogar bei den Notenbanken parken und dafür Zinsen kassieren. Das sind Geschäfte mit sehr niedrigem Risiko. Kein Wunder, dass manche Unternehmen über eine Kreditklemme klagen.“
http://www.tagesschau.de/interviewstefanfrank100.html

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