Glaubenssätze

Glaubenssuppe

Wir rühren in der Glaubenssuppe. Das beginnt schon mit der Entstehung der Welt. Die einen glauben an einen Akt der Schöpfung, die anderen an den Urknall und wieder andere an die Ursuppe. Wir haben nicht viel Anlass zu der Vermutung, dass es sich bei der Ursuppe um eine Buchstabensuppe gehandelt hat, wie wir sie als Kinder so gerne gegessen haben. Auch nicht um eine Hühnersuppe, eine Rindersuppe oder eine Suppe mit Schweinswurst Einlage, wegen der bekannten Nachteile der Vogelgrippe, des Rinderwahns, der Schweinegrippe. Deshalb vielleicht doch einmal mit der Buchstabensuppe oder einer Gemüsesuppe den Speiseplan erweitern und fest daran glauben, dass auch diese Suppen gut schmecken. Doch sollte die Suppe nicht zu heiß gegessen werden.
Mehr zum Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Suppe

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Allgemein, Glaubenssätze

Nicht ganz

so streng wie mein Kollege Dani denke ich über die Schweizer Minarett Entscheidung. Ich finde, das ist doch die Würze des Glaubenskampfes, dass die einen Gläubigen den anderen die Gotteshäuser verbieten. Das hat gute Tradition bei Reformierten, Katholischen und vielen anderen Religionen. Meiner Ansicht nach sind es weniger die Glaubensrichtungen, sondern die Tatsache des Glaubens überhaupt, die in Zeiten der Aufklärung hinterfragt werden könnte, wenn wir wollten, und ich finde, wir sollten. Denn die grausamsten Kriege waren bislang Glaubenskriege. Und wo es keine Glaubenskriege waren, ging es um Macht und Geld. Heute glauben viele Menschen, dass es im Leben hauptsächlich ums Geld geht. So wurden die Banken zu den Kathedralen dieser neuen Glaubensrichtung. Wenn keiner mehr in die Kirche geht muß diese selbst damit fertig werden, wenn keiner mehr zur Bank geht hilft der Staat.

„Die Geschichte der Europäischen Nationen kennt indessen gerade in der Zeit der Entstehung der Nationen im engeren Wortsinne Auseinandersetzungen, die als Religionskriege ihren Ursprung nahmen oder zumindest als Religionskrieg bezeichnet wurden, wie beispielsweise der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der durch die gegenreformatorischen Bestrebungen des Kaisers Ferdinand II. ausgelöst wurde, gegen die sich wiederum mehrere protestantische Staaten und Herrscher zusammenschlossen. Ging es vordergründig um die Entscheidung für die protestantische oder katholische Konfession, so standen im Hintergrund politische Interessen der Reichsfürsten und der europäischen Nachbarstaaten um Ausweitung der jeweiligen Herrschafts- und Einflusssphären, bei denen zum Beispiel das katholische Frankreich unter der Führung des Kardinals Richelieu unter Ludwig XIII. aus Machtinteresse die protestantische Seite unterstützte.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Religionskrieg

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Allgemein, Jammern

Minarette ade – Schweiz ahoi?

Urdemokratisch, mutig, weltoffen, tolerant – so haben wir Schweizer uns immer gerne gesehen. Mit dem Votum für das Verbot weiterer Minarette offenbart unser Land aber auch andere Züge, die von Engstirnigkeit, Ängstlichkeit und Abschottungswillen künden. Immerhin haben uns diese Eigenschaften während mehr als 700 Jahren vor fremden Herrschern bewahrt… Die selbsternannten Heimatschützer der Neuzeit haben gestern einen Erfolg errungen, der uns noch zu schaffen machen wird.

Von den 7,7 Millionen Einwohnern der Schweiz bekennen sich weniger als fünf Prozent zum Islam. Viele der Muslime haben sich recht gut integriert. Von der Gefahr terroristischer Anschläge hören wir hierzulande fast nur aus den Medien. Wo Schwierigkeiten mit Muslimen bestehen, können sie nicht durch ein Verbot von Minaretten gelöst werden. Aber der SVP gelang es, aus der Mücke Minarett den Elefanten Islamisierung zu machen. Die nun beginnende Kontroverse über die Umsetzung des Verbots dürfte dem Ausland gleichgültig sein. Leider wird aber die Botschaft vom 1. Advent keine eidgenössischen Grenzen kennen und weit über unser Land hinaus gehört werden.

Ich finde dieses Abstimmungsresultat unglaublich peinlich und habe Mühe, „unsere Schweiz“ zu sagen, oder „unser Land“ zu denken. Ich kann am Zoll nun definitiv nicht mehr stolz meinen Pass zeigen, weil zu viele komplett anders denkende und fühlende Meineid-Genossen denselben zeigen.

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Allgemein

Der Tote packt den Lebenden

diesen einprägenden Satz erinnern wir warscheinlich noch aus unserer – fast immer zu kurzen – Marx Lektüre. Der alte Kritiker hatte mit dem Toten das Kapital gemeint, der französische Soziologe Boudieu hat ein Buch mit dem gleichnamigen Titel veröffentlicht. Dessen Klappentext:

»Der Staat, der alle Mechanismen und Strukturen (Clans, Familien u.a.), die die Gewalt in Schranken zu halten vermögen, zerstört hat, hinterläßt nach seinem Zusammenbruch, wie im ehemaligen Jugoslawien, die Gewalt im Rohzustand, den Krieg aller gegen alle, der bislang nur in der Phantasie von Hobbes existiert hatte. Besser als alle theoretische Kritik gemahnt der Anblick der verwüsteten Zentren der amerikanischen Großstädte an die Grenzen eines Kapitalismus ohne Grenzen.«

Und manchmal werden auch unsere Gedanken vom Tod gepackt und wir denken Endzeit, wie schnell „alles“ vorbei sein kann, dabei werde doch nur ich „vorbei“ sein, also nicht mehr SEIN oder besser, anders SEIN. Welch große Hypnose liegt in dem kleinen Wörtchen SEIN.

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Allgemein, Dialog

Welttag

Lieber Dani,

Welttage wurden früher von den Vereinten Nationen ausgerufen, aber auch von Kirchen und Verbänden: http://de.wikipedia.org/wiki/Welttag
Da ich bis gestern auch einen Verband hatte (am Kopf) rufe ich den heutigen 5. November zum

Welttag der K R I S E

aus. Wir gedenken heute der Krise als dem Kennzeichen kapitalorientierter Ökonomie, das uns in naher Zukunft immer häufiger und heftiger ins eigene Haus steht, bis das eigene Haus nicht mehr steht.
So steht’s

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