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Homerun

Nach 10 Wochen in Südostasien aus dem Rucksack gelebt, stehe ich morgens plötzlich gern vor dem Kleiderschrank und geniesse die Qual der Wahl. Das war vorher nicht so. Zeitlupentempo.

In Saigon (HCMC) leben rund 9 Millionen Menschen, die auf 7 Millionen registrierten Scooters die Strassen fluten. Irrsinn.

Die Bahnwagen 2. Klasse der SBB sind klasse. Sauber und pünktlich und klar angeschrieben. Vorher waren sie das nicht. Billetkontrolle.

Für 1 Dollar gibt es Suppen mit Tofu oder Nudeln mit Chicken oder süssen Reis mit Mango. Oder einen Granatapfelsaft. 2 Kilogramm Mangos gibt es für 80 Rappen. Schlaraffenschnäppchenland.

Flexible Vegetarier sind willkommen:

720 Jahre latenter Frieden versus 130 Jahre Krieg. Demokratie versus Unterwerfung. Kaffe crème versus Chilli-Schoten. Strikte Ladenschlusszeiten versus täglicher Überlebenskampf. Lichtsignalanlagen zu Dekorationszwecken. Es ist schon ziemlich anders.

Jetzt bin ich ja wieder da, bzw. hier und tanze entspannt ums goldene Kalb. Jammern war gestern, jetzt ist Dankbarkeit angesagt. Ablaufdatum?

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Allgemein, Ideen und Gedanken, Jammern, Positiv handeln

Wir steigen aus

Der Bundesrat hat entschieden, das Volk nickt zustimmend, alle sind zufrieden mit der eigenen Vernunft: Atomstrom hat keine Zukunft – wir steigen aus. Toll. So einfach geht das und schon lacht einen die Zukunft unverstrahlt an. Fukushima hat uns Augen und Poren geöffnet . Wer konnte nur so lange blind sein, weshalb hat man nicht früher gehandelt?  Man wusste  ja schon lange, dass das Spalten von Atomen gefährlich ist!

Wir steigen aus.

Rund 40% des Strombedarfs der Schweiz wird zur Zeit durch Atomenergie gedeckt. Gleichzeitig verhindern Heimat- und Umweltschutz, strenge Bauvorschriften und Einsprachen ein zügiges Umsteigen auf erneuerbare Energien. Windparks in unserer Nähe? Nein danke!  Solarzellen auf Hausdächern in Kernzonen? Kommt nicht in Frage! Trotzdem:

Wir steigen aus.

Wie bitte? Wer ist hier zu Lande bereit, einen echten Beitrag zu leisten und auf 40% des persönlichen Stromverbrauchs zu verzichten? Das heisst, an 2.8 Tagen pro Woche auf jeglichen Strom zu verzichten? Kein Licht, kein Computer, kein Handy, kein TV, kein Radio, kein öffentlicher Verkehr, keine warme Küche, kein wasweissich.

Wir steigen aus.

Kernkraftwerke produzieren durch Betrieb und Herstellung über die Lebenszeit weniger CO2 als Solarstrom.  So führt – nur so nebenbei – der Ausfall von Atomstrom zu einer Erhöhung der Treibhausgasemissionen durch die alternative Stromproduktion. Dabei wüsste man ja schon heute, dass ein Ozonloch gefährlich ist. Oder sein kann. Oder einmal sein könnte. Ähnlich wie die Endlagerung atomaren Abfalls. Aber das ist ja noch weit weg, das werden unsere Nachfahren zu lösen haben. Und damit sie es dann auch noch können wenn es soweit ist, müssen wir jetzt dringend dafür sorgen, dass sie gesund bleiben:

Also steigen wir aus!

Wir steigen aus aus Atomstrom, aus Ausbildungen, aus Beziehungen, aus Laufgittern, aus Verträgen, aus Vereinen, aus Auto und Flugzeugen und immer wieder aus der persönlichen Verantwortung. Wieso steigen wir nicht einfach aus  unseren angestammten Verhaltensmustern aus? Vielleicht weil jammern einfacher ist?

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Allgemein, Ideen und Gedanken, Jammern, Krisenbewältigung, Lebenshilfe

Jammern oder entspannen

Heute vor einer Woche war noch vieles anders. Mehr in Ordnung. Nun ist vieles schlimmer geworden. Und es hört nicht auf. Nachrichtensprecher simulieren tiefe Betroffenheit, derweil sie scharf auf die Verkündung des nächsten Unglücks warten. Gebannt schauen wir auf die Frierenden, die Obdachlosen, die Unglücklichen. Wasser, Trümmer, Trauer und zur Überbrückung gibt es Experten und Wiederholungen.

Was vor kurzem noch gut und recht war, wird verdrängt und möchte abgeschaltet werden. Viele haben es ja schon immer gesagt, dass es so kommen musste, dass irgendwann alles ausser Kontrolle gerät. Hoffentlich trägt der Wind das Elend weit weg ins offene Meer. Aber bitte doch nicht soweit, dass wir wirklich betroffen werden. Wir brauchen nicht zu jammern, denn wir werden uns nicht ändern.

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Danke

Aeugst am Albis, 26. Dezember 2010, 16.35 Uhr

Ich bin Mitglied keiner Kirche und war früher mal evangelisch. Oder reformiert. Der Unterschied ist mir bis heute nicht klar. Jedenfalls war ich nicht katholisch und doch Christ. Es war und ist mir auch wirklich egal, wer an was glaubt. Ich mag diese Diskussionen um Religionen und Brauchtum nicht und weiche ihnen so gut es geht aus. Und hoffe, dass mich auch weiterhin alle in Ruhe lassen, die von mir in Ruhe gelassen werden.

Die wirklich zauberhaft winterliche Weihnachtszeit wurde heute Abend von einem bombastischen Sonnenuntergang gekrönt. Ich sass lange in meinem Sessel am Fenster und liess mich von diesem Naturschauspiel verwöhnen. Die Berner 4000er am Horizont wurden trotz zunehmender Dunkelheit immer heller, während die rote Kugel langsam im fernen Westen verschwand. Und mit dem Verschwinden des letzten Sonnenstrahls erschienen am Himmel plötzlich dutzende kleine Kondensstreifen von Flugzeugen, wie Kometen in Zeitlupe.

Und dann hatte ich das Bedürfnis, zu danken. Irgend jemandem. Für alles. Das sind sehr spezielle Momente. Allerdings auch ein wenig blöd, denn wem soll der Theist danken? Dem Glauben, dass es wohl so etwas wie einen Gott gibt und man ihn nennen kann, wie man will? Zum Besispiel Universum oder so? Ist zu unpersönlich und in diesem Moment auch unromantisch. Also habe ich mir ein leises „Danke, lieber Gott“ ausgeliehen und es hat sich angefühlt wie früher, als ich noch nicht so kompliziert dachte.

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Ideen und Gedanken, Jammern, Strategien und Modelle

Mi-mi-mi-Trance

Stell dir das Gesicht der Muppet-Figur Beaker vor: Das ewige Jammergesicht. Ängstliche Augen, die Mundwinkel steil nach unten und das kläglich wimmernde „Mi-mi-mi“. Im Kontext einer Comedyshow sicher lustig, im Alltag hingegen untauglich. Möchtest du mit so jemandem zu tun haben? Wohl kaum. Also – weshalb jammerst du? Um dir die Leute vom Hals zu halten, die dir eigentlich helfen sollten? Schau dich genau an, wenn du jammerst. Schau in den Spiegel. Was siehst du? Nicht unbedingt das, was man sich als Freund wünscht. Eher das, was man gerne meidet. Achtung Gefahr! Crisis ahead! Nein, es lohnt sich wirklich nicht. Mit dieser Fratze ziehst du die falschen Gesellen an. Stell dir die Frage, welche Realität du dir so gestaltest, wie sich deine Demotivation auf auf andere Menschen auswirkt, wie leistungsunfähig du in diesem Moment bist und wie das Ganze deine Energie und Gesundheit beeinflusst. Schnitt.

  Die viel zitierte Krise bietet ein ausgezeichnetes Trainingsumfeld und viele Möglichkeiten, den Spiess umzudrehen. Zeig ein freundliches Gesicht und du wirst sofort in anderen Kr(e)isen verkehren. Dein Entscheid. Du kennst das bestimmt, schau zurück. Erinnere dich an deine erfolgreichen Auftritte. Baue auf deine Ressourcen!

  Du wirst schon am Morgen damit beginnen wollen. Gestalte den ersten Kontakt mit Mitmenschen freundlich. Das hilft. Erwarte nicht all zu viel, auch das hilft. Bleib dran, lass dich nicht entmutigen. Über den ganzen Tag gesehen wird es sich positiv bemerkbar machen. Du wirst genügend Gelegenheiten haben, diese Veränderung zu beobachten. Eine neue, bessere Realität wird sich einstellen. Du bestimmst die Umstände, du wirst dich deiner Verantwortung und Möglichkeiten bewusst und es wird sich hervorragend anfühlen. 

  Viel Spass und viele Grüsse, Dani Nieth

 

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