für alle Gläubigen eine Zeit der Einkehr in das Glaubenshaus. Für alle Meinenden eine Zeit des Lesens der dicken Samstagsausgaben der Zeitungen und dann Einkehr in das Wirtshaus zum Stammtisch um die neuen Meinungen auszutauschen und die alten Meinungen zu bestätigen. Für alle Wissenden Zeit genug den Garten vom Windholz zu befreien oder die Efeuhecke zu schneiden bevor die Vögel nisten.
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Nostalgie
Ach, wenn ich an früher denke und an Autos….
Das waren Formen, das war Blech, da war der Lack so dick aufgetragen wie die Butter auf das Brot. Nicht der Windkanal sondern das Design hatte das Sagen. Ein schönes Auto sprach zu mir von Freiheit, Abenteuer, Luxus und duftenden Überlandfahrten.
Hier ein Klassiker, eine Isabella, wie glücklich und schön schon der Name. Es waren Zeiten des Aufschwungs – nicht für alle. Dem Firmengründer Carl F. W. Borgwarth wurde zum Beispiel übel mitgespielt und er überlebte den Untergang seiner Schönheiten nicht. Zum Jammern hatte er allerdings nie Zeit gehabt, so wird berichtet. Zigarre rauchend entwarf er immer neue elegante Auto-Modelle am Reissbrett. Vielleicht verliebt in sein eigenes Schaffen.
Nicht ganz
so streng wie mein Kollege Dani denke ich über die Schweizer Minarett Entscheidung. Ich finde, das ist doch die Würze des Glaubenskampfes, dass die einen Gläubigen den anderen die Gotteshäuser verbieten. Das hat gute Tradition bei Reformierten, Katholischen und vielen anderen Religionen. Meiner Ansicht nach sind es weniger die Glaubensrichtungen, sondern die Tatsache des Glaubens überhaupt, die in Zeiten der Aufklärung hinterfragt werden könnte, wenn wir wollten, und ich finde, wir sollten. Denn die grausamsten Kriege waren bislang Glaubenskriege. Und wo es keine Glaubenskriege waren, ging es um Macht und Geld. Heute glauben viele Menschen, dass es im Leben hauptsächlich ums Geld geht. So wurden die Banken zu den Kathedralen dieser neuen Glaubensrichtung. Wenn keiner mehr in die Kirche geht muß diese selbst damit fertig werden, wenn keiner mehr zur Bank geht hilft der Staat.
„Die Geschichte der Europäischen Nationen kennt indessen gerade in der Zeit der Entstehung der Nationen im engeren Wortsinne Auseinandersetzungen, die als Religionskriege ihren Ursprung nahmen oder zumindest als Religionskrieg bezeichnet wurden, wie beispielsweise der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der durch die gegenreformatorischen Bestrebungen des Kaisers Ferdinand II. ausgelöst wurde, gegen die sich wiederum mehrere protestantische Staaten und Herrscher zusammenschlossen. Ging es vordergründig um die Entscheidung für die protestantische oder katholische Konfession, so standen im Hintergrund politische Interessen der Reichsfürsten und der europäischen Nachbarstaaten um Ausweitung der jeweiligen Herrschafts- und Einflusssphären, bei denen zum Beispiel das katholische Frankreich unter der Führung des Kardinals Richelieu unter Ludwig XIII. aus Machtinteresse die protestantische Seite unterstützte.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Religionskrieg
Brief an mich
ich schreibe mir, weil ich denke, dass das, was ich zu schreiben gedenke, ja doch keine(r) versteht. Ich finde mich unglaublich komplex und kompliziert. Wenn ich erst Emotionen und Gefühle in und aus mir hochsprudeln lassen würde, dann käme ich selbst gar nicht mehr dazu, diese zu ordnen. Und Ordnung braucht es doch, meine ich. Meine Ordnung. Ach, würden nur alle so denken wie ich und in ihren Gedanken Ordnung halten, das wäre eine einfache Welt. Weil so viele Leute anders denken als ich, deshalb habe ich oft so ein schlechtes Gefühl. Und einsam fühle ich mich auch, nicht verstanden noch dazu. Ich brauche doch einen anderen Menschen, einen, an dem ich mich reiben kann, und dessen Gedanken ich lesen kann. Denn, meine eigenen Gedanken lese ich nicht, die kenne ich ja schon. Aber bei anderen weiß ich immer gleich, was die denken oder was sie nicht denken wollen, das ist ja noch schlimmer.
Ich bin ein guter Chef, weiß, was meine Mitarbeiter denken (das ist ja meist ohnehin nicht sehr viel) und ein fürsorglicher Partner. Oft wollen Menschen nur ihren Kopf durchsetzen, ohne zu wissen, wohin es überhaupt geht. Da bremse ich dann gern und das finde ich auch gut. Ich bin dafür, sich erst zu informieren, dann handeln, sonst wird so viel Porzellan zerschlagen. Man kann nicht immer das Beste aller Leben haben. Manchmal gibt’s auch Krisen, auch persönliche Krisen – da muss man dann halt durch, am Ende des Tunnels geht dann schon das Licht aus.

brief an ein getrenntes paar

es tut mir soooo leid, liebe freundin und lieber freund. ich fühle mit. diese tiefe traurigkeit, die einen erfasst, dieses paradox, diese geistigen entscheidungen gegen das herz, das schmerzhafte loslassen von langfristigen zielen und motivierenden idealen, eine ungewisse zukunft zu einem zeitpunkt, in der wir mehr anlehnung und sicherheit brauchen denn je. scheisse. keine routine mehr, früher lähmend und heute vermisst, kein warten (war immer noch besser als gar nicht warten, oder nicht?), leer, matt und müde. falls es noch frohe oder freudige momente gibt, sind diese definitiv zu selten und zu kurz.
es heisst: „in twenty years we’ll look back on this and laugh“. oder man sagt, dass man später irgendwann mal erkennt, dass es „das beste war, das einem passieren konnte“. nur kann man es eben leider zu diesem zeitpunkt nicht klar erkennen und spürt primär diesen verdammten seelischen schmerz… nun denn: „zeit heilt alle wunden“, schön, auch schon gehört aber schon lange nicht mehr selber durch müssen. wir werden es schaffen. wohl oder übel. wie so alles. „the best is yet to come“. jaja. blabla.
in gedanken und sicher auch emotional nah bei euch
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vielleicht weiss der ausgeglichene soziologe, langfristig erfolgreicher lebenspartner und jammer-experte franz stowasser wie man dies alles am schnellsten hinter sich bringt?
Kostenlos – KrisenPraxis 3
Das Ideal eines Lernprozesses wurde verpasst. Wer den Krisenprozess überlebt fühlt sich in seinen Stillhaltestrategien bestätigt, wer nicht überlebt interpretiert dies als eine Strafe des Schicksals. So bleibt für die Verlierer nur der Ausweg ins Jammertal. Da auch für den Umgang mit den selbst ernannten Schicksalschlägen kaum Verarbeitungsstrategien zur Verfügung stehen, wird so lange gejammert, bis strukturelle Veränderungen neue Möglichkeiten zum neuerlichen Aufstieg anbieten. Was im allgemeinen als Krisenlösung verkauft wird, hat deshalb einige Nachteile.
„(Es) ist nicht zu übersehen, dass die Krisenlösung nur darauf ausgerichtet ist, die Drohung zu beseitigen oder (durch einen Gegenzug) unschädlich zu machen, dass aber kein Gedanke darauf verschwendet wird, die Wertsetzungen des Gegners oder die eigene Wertordnung oder interne Struktur zu ändern“ Bühl S. 32
Damit wir aber über die Krise nicht allzu deprimiert nachdenken müssen gibt es den systemtheoretischen Ansatz. Dieser stellt nicht mehr die Individuen sondern die Funktion des jeweiligen Systems in den Vordergrund und produziert Ideen, wie Krisen agil angegangen werde können. Das AGIL Schema stellt ein Muster der Krisenintervention dar:
A = Adaption an veränderte Umweltbedingungen
G = Goal, das Ziel neu formuliern
I = innere und äußere Integration des Zieles, im NLP die Ökologie
L = Latancy, kulturelle und religiöse Sinndeutung
Nach der neuen Zielbestimung nicht einfach stehen bleiben, sondern nach dem AGIL Muster neue Glaubenssätze formen. Auf Seite 199 zeigt Bühl Möglichkeiten: eine „grundsätzliche(n) Alternative zum Krisenmanagement wäre die Konstruktion eines Systems, das möglichst wenig krisenanfällig ist, dass innerhalb des Systems stets zwei oder mehr Kontrollzentren gegeben sind, so dass laufend neue Organisationsalternativen entstehen, die im Falle von grundlegenden Umweltveränderungen oder nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum eingesetzt werden können. In diesem Fall wäre ein Krisenmanagement überflüssig bzw. sogar schädlich.“ Wir könnten so ein System zusammen konstruieren, als KrisenNavigation.
Stowasser, Juni 2009
Was will die Masse, was wollen viele Menschen????

Hohes Tempo, spontanes Lachen, laute Diskussionen und sachliche Diskurse
Lustiger Schluss in deinem Mentoring-Beitrag, lieber Franz. Und ein schönes Auto dazu. Deins? Schau mal, ich hab auch eine Foto: vor zwei Jahren in den West Hamptons von Long Island an irgend einer Strasse zum Meer abgeknispst.
Toll, nicht? Und gleichzeitig die Verkörperung von verstaubter Tradition, stickiger Langeweile und dunklen Geheimnissen. Resignation. Und Faszination. Stolze Nation? Nun – nach Obamas Kairo-Rede geht das in Ordnung. Was für ein Auftritt! Was für eine rhetorische Grossmacht! Der Mann ist unheimlich nahe an Perfekt. Wie schafft er das nur? Wie bleibt er jederzeit so sympathisch und vertrauensvoll? Braucht er Energie, sich nicht als Messias wahrzunehmen, auch wenn die Menge das so sieht? Oder ist er einfach wie er war? Und wird sein wie er ist? Keine Ahnung, wir werden es erleben. Jedenfalls ist es schon grossartig, Teil dieser spannenden Zeitepoche sein zu dürfen.
Und es gibt immer was zu tun: Diese Woche ein Messetraining für IT-Menschen, ein Treffen mit den Partnern meines neuen Netzwerks, Golf spielen in Zumikon, Radfahren mit dem Hund, Business-Lunch mit Auftragseingang, zwei Tage Podiums-Gesprächs-Training für den CAS-Kurs am maz in Luzern. Ich habe extrem Spass an meinem Job und liebe Trainings ohne strikte Tagesabläufe, das Eingehen auf spontane Bedürfnisse und momentane Ziele von Teilnehmern und das Erzählen von witzigen Anekdoten oder spannenden Metaphern. Ich mag ungeplante Pausen, direktes Feedback, gegenseitiges Lernen, hohes Tempo, spontanes Lachen, laute Diskussionen und sachliche Diskurse. Es ist keine didaktische Super-Show und muss es auch nicht sein. Freude und Spass gedeihen besser auf lockerem Nährboden, oder nicht? Und was gedeiht wächst. Und Wachstum wollen alle – nicht nur Skifahrer:

Die einen bauen Brücken, andere wachsen und einige verändern sich und ich geh jetzt ins Bett und überlasse die Bildregie in meinem Kopf dem unkontrollierten Zufall.
Gute Nacht, Freunde.
Weltmeister vs. Katzenjammer

Zuerst auf dem Eis, dann im Jubeln: Die Russen sind Weltmeister. Tolles Spiel, beeindruckende Könner. Das gilt auch für die Kanadier. Und doch kann nur einer gewinnen. Zweimal hintereinander gegen die selbe Mannschaft zu verlieren ist allerdings hart. Man hat es ihnen angesehen. Während dem bei den Russen sogar Trainer Bykow lacht, herrscht nun bei den Kanadiern Katzenjammer. Was werden die nach dem Duschen wohl machen? Etwas essen gehen? Vodka trinken (kleiner Scherz)? Telefonieren? Jammern? Fernsehen? Entschuldigung, ich stelle mir lieber die Russen vor. Das gibt mir ein besseres Bild zum Einschlafen. Na zdrowie!


