In den blauen Tagen fühlte der Herr sein Glück in jeder Sekunde. In den blauen Tagen dachte er nur wenig an die Zukunft, an seine Zukunft und wie er sie ruhig und dauerhaft gestalten könne. Schon im dauerhaften Gestalten lag eine Schwierigkeit. Weshalb sollte denn gerade die Zukunft dauerhaft gestaltet werden, wo es doch die Vergangenheit auch nicht war. Das Dauerhafte war er. Der Herr dauerte nun doch schon fast 60 Jahre. Sein ICH hatte sich mehrmals im Jahr, mehrmals im Monat, mehrmals in der Woche, am Tag, geändert. So war nichts Dauerhaftes, nur Manches, das mehr Zeit zum Verrotten brauchte als anderes. Auch hier, im Paradies, der Kampf gegen das Verrotten, der Kampf gegen den Rost, die Erosion. Neues aufbauen gegen die Verrottung. Darin erklären sich die Baumeister einig, mehr bauen, viel mehr, denn das gestern Gebaute wird bald zerstört werden, wird sich selbst zerstören durch Erosion, Rost, Fäulnis und anderes – auch durch Kleinstlebewesen, die sich davon ernähren.
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Veränderung reloaded

Von allen Wissenschaftlern, die auf unserer Erde je geboren wurden, leben zur Zeit rund 80 Prozent. Das bedeutet, das sich die Innovationskadenz, der Rhythmus der Entwicklungen und Erfindungen, dramatisch erhöht. Vor zehn Jahren startete Google und Bill Clinton war in mitten seiner seiner letzten Amtsperidode. 520 Wochen. Ist so gesehen gar nicht viel. Und trotzdem: Wie die Welt sich seither verändert hat! Und in was für einem Tempo! Man hat sich an Realtime gewöhnt.
Nicht nur Systeme oder Landesgrenzen verändern sich unter den omnipräsenten Augen der Öffentlichkeit rasant – auch das Verhalten des Individuums. Der neusten Technik sein Dank. Social Communities, Dialogbased Apps, Flickr, Skype, Facebook, YouTube, MySpace, XING, you name it. Wir kommunizieren locker mobil und virtuell, heissen SpaceyGirl oder Calibra007 und haben keine Ahnung, was in weiteren 520 Wochen Sache ist.
Die Intelligenz der heutigen Rechner lässt sich in etwa mit dem IQ einer Stubenfliege vergleichen. Gegenüber der Leistung vor zehn Jahren ein grosser Schritt. Im Vergleich zu dem was in 10 Jahren möglich sein wird ein Fliegendreck. Die Rechner werden gleich intelligent wie Menschen sein. Was bedeutet das? Ist dann das, was uns von den selbsterschaffenen Robotern unterscheidet, nur noch die Fähigkeit zu fühlen? Wird das reichen, um die Entwicklung aufzuhalten? Und was ist, wenn plötzlich künstliches Fühlen möglich wird? Ooops?
Im Hier und Jetzt zu leben ist gut und schön. Und modern buddhistisch. Die persönliche Veränderung jetzt planen. Manchmal auch nur der Veränderung willen.
Wer sich oft und gerne verändert würde sich dann am meisten verändern, wenn er sich nicht mehr verändert. Zumindest eine Zeit lang. Innehalten als Veränderung. Erklären Sie das mal den Andern: „Ich verändere mich nicht, weil ich mich verändere.“ Ist ja auch egal.
Die nächsten 10 Jahre werden uns massiv verändern. Neben der Ressourcenverknappung wird künstliche Intelligenz die grosse Herausforderung sein. Damit kann man sich schon heute auseinander setzen. Nicht nur aus Vernunft, sondern auch zum Spass. Unter Freunden, in der Firma, in Gresgen, irgendwo. Wer die Wahl hat, hat eher Glück als Qual.
Für 2010
Ich glaube, dass es sinnvoll wäre, sich im neuen Jahrzehnt nicht so sehr auf den Glauben zu verlassen 😉 Wobei ich nicht genau weiß, was unter „sinnvoll“ verstanden werden soll. Vielleicht, mit den Sinnen aufnehmen? Oder, einer Betrachtung einen Sinn geben? Da stellt sich dann die Frage, welchen Sinn? Den Tastsinn vielleicht? So sollten wir das neue Jahr ertasten, uns herantasten an all die Möglichkeiten, Neues entdecken und Perspektiven erweitern. Die Macht des Glaubens, auch des guten Glaubens, liegt unter anderem darin, dass er zeitlos gestaltet wird, so, als sei ein Glaube immer gültig, zu jeder Zeit, unterliege selbst also keiner Zeit. Das erleichtert uns. Denn in unserer täglichen sinnlichen Erfahrung erscheint nichts zeitlos und sogar wir selbst enden. Wenn wir wenigstens glauben, so meinen wir uns über das Ende hinwegzudenken. Da jedoch unsere Sinne andere, gegenteilige Nachrichten geben, uns merken lassen, wie wir altern, wie anderes um uns herum zerfällt und Neues entsteht, werden wir manchmal unsicher. Die Energie dieser Unsicherheit investieren wir dann wieder in noch festeren Glauben.
Ich will ja nicht jammern, aber dieser kleine Trick der ReInvestition scheint dem alten Bankerspruch der da lautet: „kein eigenes gutes Geld dem schlechten nachwerfen“ zu widersprechen. Und die Banken waren doch die eigentlichen Gewinner der Krise oder?
Minarette ade – Schweiz ahoi?
Urdemokratisch, mutig, weltoffen, tolerant – so haben wir Schweizer uns immer gerne gesehen. Mit dem Votum für das Verbot weiterer Minarette offenbart unser Land aber auch andere Züge, die von Engstirnigkeit, Ängstlichkeit und Abschottungswillen künden. Immerhin haben uns diese Eigenschaften während mehr als 700 Jahren vor fremden Herrschern bewahrt… Die selbsternannten Heimatschützer der Neuzeit haben gestern einen Erfolg errungen, der uns noch zu schaffen machen wird.
Von den 7,7 Millionen Einwohnern der Schweiz bekennen sich weniger als fünf Prozent zum Islam. Viele der Muslime haben sich recht gut integriert. Von der Gefahr terroristischer Anschläge hören wir hierzulande fast nur aus den Medien. Wo Schwierigkeiten mit Muslimen bestehen, können sie nicht durch ein Verbot von Minaretten gelöst werden. Aber der SVP gelang es, aus der Mücke Minarett den Elefanten Islamisierung zu machen. Die nun beginnende Kontroverse über die Umsetzung des Verbots dürfte dem Ausland gleichgültig sein. Leider wird aber die Botschaft vom 1. Advent keine eidgenössischen Grenzen kennen und weit über unser Land hinaus gehört werden.
Ich finde dieses Abstimmungsresultat unglaublich peinlich und habe Mühe, „unsere Schweiz“ zu sagen, oder „unser Land“ zu denken. Ich kann am Zoll nun definitiv nicht mehr stolz meinen Pass zeigen, weil zu viele komplett anders denkende und fühlende Meineid-Genossen denselben zeigen.
Welttag
Lieber Dani,
Welttage wurden früher von den Vereinten Nationen ausgerufen, aber auch von Kirchen und Verbänden: http://de.wikipedia.org/wiki/Welttag
Da ich bis gestern auch einen Verband hatte (am Kopf) rufe ich den heutigen 5. November zum
Welttag der K R I S E
aus. Wir gedenken heute der Krise als dem Kennzeichen kapitalorientierter Ökonomie, das uns in naher Zukunft immer häufiger und heftiger ins eigene Haus steht, bis das eigene Haus nicht mehr steht.
So steht’s
Oha
„tagesschau.de: Bei vielen Banken hört man nur noch wenig von der Krise. Warum?
Frank: Sie machen derzeit ein gutes Geschäft, indem sie billiges Geld, das die Notenbanken zur Verfügung stellen, in Staatsanleihen investieren oder sogar bei den Notenbanken parken und dafür Zinsen kassieren. Das sind Geschäfte mit sehr niedrigem Risiko. Kein Wunder, dass manche Unternehmen über eine Kreditklemme klagen.“
http://www.tagesschau.de/interviewstefanfrank100.html
Eigenmotivation leicht gemacht
Vielleicht ist es doch viel einfacher als man denkt:
brief an ein getrenntes paar

es tut mir soooo leid, liebe freundin und lieber freund. ich fühle mit. diese tiefe traurigkeit, die einen erfasst, dieses paradox, diese geistigen entscheidungen gegen das herz, das schmerzhafte loslassen von langfristigen zielen und motivierenden idealen, eine ungewisse zukunft zu einem zeitpunkt, in der wir mehr anlehnung und sicherheit brauchen denn je. scheisse. keine routine mehr, früher lähmend und heute vermisst, kein warten (war immer noch besser als gar nicht warten, oder nicht?), leer, matt und müde. falls es noch frohe oder freudige momente gibt, sind diese definitiv zu selten und zu kurz.
es heisst: „in twenty years we’ll look back on this and laugh“. oder man sagt, dass man später irgendwann mal erkennt, dass es „das beste war, das einem passieren konnte“. nur kann man es eben leider zu diesem zeitpunkt nicht klar erkennen und spürt primär diesen verdammten seelischen schmerz… nun denn: „zeit heilt alle wunden“, schön, auch schon gehört aber schon lange nicht mehr selber durch müssen. wir werden es schaffen. wohl oder übel. wie so alles. „the best is yet to come“. jaja. blabla.
in gedanken und sicher auch emotional nah bei euch
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vielleicht weiss der ausgeglichene soziologe, langfristig erfolgreicher lebenspartner und jammer-experte franz stowasser wie man dies alles am schnellsten hinter sich bringt?
Nun sind sie weg,
die Originalbilder der Nasa von der ersten Mondlandung vor 40 Jahren. Nur noch Fernsehaufnahem seien vorhanden und die so schlecht, dass sie von Hollywood aufgearbeitet werden müssen. Da werden sich die die Zweifler an der Mondlandung ärgern, wenn es keine Beweise mehr für die Schatten gibt. Die auf den Bildern sichtbaren Schatten der Stative und Kameras waren Hauptargumente der Zweifler. So leicht können Schatten aus der Geschichte getilgt werden, sollte man glauben. Doch das, was wir nicht ansprechen wollen drängt sich oft in den Vordergrund, Geheimnisse wollen „gelüftet“ werden, was bedeutet das für unsere Geschäfte mit der Zukunft?
