Glaubenssätze

JammerSchluss

Es gab schon viel Rätselraten darüber, was Frank Farrelly in seiner Provokativen Therapie Besonderes tut. Manche sagen, er provoziere das Gegenteil des Problems, andere, er verstärke ein absurdes Gedankengebäude, bis die Klienten von selbst zur Realität zurückfinden, viele NLPler haben Frank Farrelly modelliert und viele Psychologen haben ihn bewundert oder abgelehnt. Eines ist sicher, Frank Farrelly arbeitet effektiv, effizient und nachhaltig. Doch allein aus der Beobachtung ist die Wirkung seiner Arbeit nicht zu erschließen. Deshalb wird in seinem Seminar im Südschwarzwald vom 8. bis 11. April 2010 für jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer mindestens eine Einzelsitzung ermöglicht. Bringen Sie Ihr „Jahresproblem“ mit und Sie werden staunen, welche neuen Perspektiven sich auftun.

Nähere Informationen: www.think-seminars.com

FrankFarrelly

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Glaubenssätze

Vorbilder

Von eukomm

Vorbilder sind nicht leicht zu finden. Ich brauchte Jahre um dieses hier zu entdecken. Oft hat man ein Vorbild vor Augen und entdeckt es gar nicht, weil man einfach noch nicht so weit ist, noch nicht reif genug. Erst jetzt, im gesetzten Alter kann ich das Vorbildhafte dieses Vorbildes erkennen, kann es schätzen und würdigen. Ein Jammer, dass ich so viele Jahre vergeudete ohne direkt diesem, meinem Vorbild nachzueifern. Das wird aber jetzt anders.

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Allgemein, Glaubenssätze

Wochenende

für alle Gläubigen eine Zeit der Einkehr in das Glaubenshaus. Für alle Meinenden eine Zeit des Lesens der dicken Samstagsausgaben der Zeitungen und dann Einkehr in das Wirtshaus zum Stammtisch um die neuen Meinungen auszutauschen und die alten Meinungen zu bestätigen. Für alle Wissenden Zeit genug den Garten vom Windholz zu befreien oder die Efeuhecke zu schneiden bevor die Vögel nisten.

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Allgemein, Dialog, Glaubenssätze, Ideen und Gedanken

Eine Meinung haben

„Mit kaum einem anderen Wort wird wohl so viel Unfug getrieben wie mit dem Wort Wissen” – jammerte unlängst mein werter Freund Stowasser Franz. Nun, ich weiss nicht. Ist es vielleicht besser, wenn jemand anstatt Wissen einfach eine Meinung hat?  Oder einen Glauben? Wo liegt der der Unterschied? Handelt es sich bei solchen Outings nicht generell um ein vorläufiges Fürwahrhalten? Das Meinen ist in diesem Sinne also keine Form des Urteilens, sondern der Aufschub eines definitiven Urteils. Und als solches Ausdruck einer modernen, unverbindlichen Skepsis. So haben sich im Laufe der Zeit so richtige Kampf-Meiner entwickelt: keine Ahnung von gar nix und doch zu allem eine Meinung.

Lieber Franz, meiner Meinung nach wird auch mit Glauben und Meinung viel Unfug betrieben. Das glaube ich nicht nur, das weiss ich auch, weil ich meine, es so richtig zu spüren. Spürst du es auch? Und was meinst du dazu? Weisst du etwas, was ich nicht weiss? Ich glaube schon.

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Glaubenssätze

Dauerhafte Zukunft

In den blauen Tagen fühlte der Herr sein Glück in jeder Sekunde. In den blauen Tagen dachte er nur wenig an die Zukunft, an seine Zukunft und wie er sie ruhig und dauerhaft gestalten könne. Schon im dauerhaften Gestalten lag eine Schwierigkeit. Weshalb sollte denn gerade die Zukunft dauerhaft gestaltet werden, wo es doch die Vergangenheit auch nicht war. Das Dauerhafte war er. Der Herr dauerte nun doch schon fast 60 Jahre. Sein ICH hatte sich mehrmals im Jahr, mehrmals im Monat, mehrmals in der Woche, am Tag, geändert. So war nichts Dauerhaftes, nur Manches, das mehr Zeit zum Verrotten brauchte als anderes. Auch hier, im Paradies, der Kampf gegen das Verrotten, der Kampf gegen den Rost, die Erosion. Neues aufbauen gegen die Verrottung. Darin erklären sich die Baumeister einig, mehr bauen, viel mehr, denn das gestern Gebaute wird bald zerstört werden, wird sich selbst zerstören durch Erosion, Rost, Fäulnis und anderes – auch durch Kleinstlebewesen, die sich davon ernähren.

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Allgemein, Dialog, Glaubenssätze

Nicht Wissen

Mit kaum einem anderen Wort wird wohl so viel Unfug getrieben wie mit dem Wort „Wissen“. Da behaupten manche, Wissen könne man kaufen, Wissen vorenthalten, Wissen horten, Wissen weitergeben oder Wissen missbrauchen, denn Wissen sei Macht. Dabei wird auf eine Gleichung hingewiesen, die zwar richtig klingt, sich bei näherer Betrachtung jedoch als Quatsch herausstellt. Würde die Gleichung „Wissen = Macht“ halten, was sie verspricht, dann könnten wir sie auch so lesen: „Macht = Wissen“
Na?
Und?
Tja, da zerfällt die schöne suggestive Gleichung, denn wir wissen ja, dass die Mächtigen oft sehr wenig wissen und dass ihre Macht ganz andere Gründe hat. Ein „=“ Zeichen können wir nur dann setzen, wenn wir tatsächlich eine Gleichung meinen und dann sollte die rückwärts gelesen auch stimmen – wie zum Beispiel 2 + 3 = 5 / 5 = 3 + 2

„Ja“, sagen die „Wissen = Macht“ Konstrukteure, „wir meinen ja, dass Wissen zu Macht führt.“ Und auch hier klingt der Unsinn wieder gut. Wissen führt nirgendwo hin und schon gar nicht zu Macht, das weiß jeder, der schon einmal in einer Universitätsstadt Taxi gefahren ist. Da kann es leicht passieren, dass ein Doppel-Doktor der Philosophie und Bibliothekswissenschaft die Droschke lenkt. Nun erscheint es so, als hätten Wissen und Macht gar nichts miteinander zu tun, als seien das völlig unterschiedliche Worte deren Bedeutung wir nur zu kennen glauben, aber nicht kennen. Zur Definition des Wortes Macht gibt es meterweise soziologische Literatur, so einfach scheint dieses Wort also nicht zu sein, und vom Wissen will ich schweigen, das bewegte die Philosophen un Philosophinnen seit Jahrtausenden.

Was wissen wir also?

Und, wer findet das jämmerlich?

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Glaubenssätze

Golf

*
Prolog:
Nun, 7 Tage war ich stumm,
trieb mich auf einer Insel rum
aß‘ und trank, ging früh zu Bett
denn es gab kein internet.
Die Insel liegt bei Arfika,
die meisten von Euch war’n schon da.
Schön war es und warm dazu,
mein Körper wurde braun im Nu.
Die Tage gingen schnell vorbei,
ich wollte, dass es länger sei.
Doch 7 nur war’n mir gegönnt
ach wie die Zeit, wenn’s gut geht, rennt.

Golf:
Dort wo ich wohnte konnte ich am Fenster steh’n
und Leute auf dem Golfplatz spielen seh’n.
Das war mal lustig, mal war’s grauenvoll
für mich ist Golf halt nicht so toll.
Ich fänd‘ es lustig, wenn so Kinder spielten,
mit Stöcken auf die kleinen Bälle zielten,
um dann, mit Hinterlist und Tücke
ins Grün zu reissen eine Lücke –
oder hoch über den Ball hinweg
die Luft zu prügeln mit dem Steck.
Bei Kindern, ja, da würd‘ ich lachen,
doch wenn Erwachsene das machen
und dann mit feuerrotem Kopf
die Haare raufen und am Schopf
sich schütteln, stampfen, treten,
mit Blick nach oben, leise beten,
das jammert mich und fragend lehne
ich am Fenster und ich sehne
mich zurück nach alten Tagen
als der Adel sozusagen
die Zeit dort auf dem Grün erschlug;
der Adel hatte Zeit genug.

Doch die da heute spielen, hetzen,
zwischen Terminen und sie setzen
alles auf Geschwindigkeit
meistens spielen sie zu zweit,
um schnell von Loch zu Loch zu kommen
denn man hat sich vorgenommen,
danach noch ein Geschäft zu machen
oder zumindest mit dem Drachen
vom naheliegenden Massiv
zu fliegen in das Inseltief.

Frauen dürfen auch mit spielen
doch die tollen Männer schielen
bei jedem Abschlag auf die Uhr
„wie lange braucht die Alte nur,
bis die allein den Ball hinlegt
hätt‘ ich schon zwei vom Grün gefegt.“
Gruppen, die mit Mädels gehen
Lassen diese gerne stehen,
und laufen schon mal weit voraus
das sieht dann nicht so langsam aus.

Golfen, ja, das soll jetzt jeder lernen
Es gibt auch Plätze, selbst auf fernen
Inseln oder Wüstenflecken
Kann man den Sand mit Grün bedecken.
Und gibt es einen schön‘ren Ton
Als dieses „Klack“ mit 20 Phon?
Das den Ball im Flug begleitet
Kurz bevor man weiter schreitet
In willentlich gehemmten Schritt
Oh wart‘, die Mutti will noch mit.

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Allgemein, Glaubenssätze, Ideen und Gedanken

Trip to India

Durch Indien reisen und zwischen den tausenden Eindrücken von fremden Menschen, zerfallenden Gebäuden, grenzwertigen Lebensformen, eigenartigen Gerüchen und nicht verstummen wollenden Geräuschen in Yann Martels Roman Schiffbruch mit Tiger versinken ist unbedingt empfehlenswert. In Bombay (für Alteingesessene kommt Mumbai nicht in Frage) angekommen und im teilweise wieder eröffneten Taj Mahal Palace abgestiegen, hoch über dem Gate to India in sicherer (na ja…) und luxuriöser Umgebung nächtigend, erschreckten mich anderntags die Bilder auf den Strassen der Grossstadt. Arme Gestalten, kauernd im Dreck vor einer kleinen Feuerstelle, Kinder mit Kindern auf dem Arm,  fünf Menschen auf einem Motorrad, Schafe auf von dürren Fahrern gelenkten Rikschas, leuchtende Kleider und weisse Zähne in dunklen, schönen Gesichtern, Unerklärbares an allen Ecken und Enden. 1.2 Milliarden Einwohner. Die haben andere Probleme als wir und als Piscine Molitor Patel, der allerdings auch Inder ist.

Die Kamera um meinen Hals rund 1200, die Uhr teuer, Kleider und Schuhe 500, Sonnenbrille 380 Franken – und ich überlege mir, ob ich dem Fahrer 50 Rupien (1.25 Franken) Trinkgeld geben soll. Pervers? Nein. Im Kontext richtig, finde ich. Und gebe das Trinkgeld ja eh. Einmal sogar 1000 Rupien, denn der Fahrer war Schutzengel mit Lebensversicherungszertifikat. Jaipur – Agra – New Delhi im Auto: Nicht wirklich zu empfehlen. Das ist wie bekifft in einer Seifenkiste mit 100 kmh durch ein Einkaufszentrum während dem Weihnachtsrummel zu kurven. Bei uns kennen wir Geisterfahrer auf der Autobahn höchstens aus dem Radio – in Indien gibt’s etwa 3 pro Stunde live. Meine letzten dunkeln Haare sind nun auch grau.

Eben, die Sache mit dem Trinkgeld. In Indien gibt es vier Kasten plus die Unberührbaren. Die sind ganz unten. Und betteln oft, da ihnen nicht viel anderes übrig bleibt. Für 10 Rupien schauen sie dich verachtend an, hundert sind zu viel. Also nix? Das rät auch der Reiseführer. Kugelschreiber sind beliebt, meinen (180) gebe ich nicht, Esswaren habe ich nicht dabei, also gibz nix. Ignorant, wenn auch gespielt, an Habenichtsen vorbei zu gehen hat nichts Edles. Unsere Sichtweise fordert Kritik an den Umständen, dem sozialen Gefälle, der schreienden Ungerechtigkeit – sie möchte Schuldzugeständnisse für die Vergehen der Kolonialherrschaften. Ich denke, ein Grossteil der Inder geht anders damit um. Das Kastendenken der Hindus erleichtert den Umgang mit dem Schicksal. Es gibt zum Beispiel weit weniger Neid und Missgunst in Indien als bei uns, denn die Menschen gehen davon aus, dass die höheren Kasten auch einmal unten waren und somit ihresgleichen. Und gleichzeitig denke ich, ob ich wohl nicht einfach alles so sehen will, um mögliche Schuldgefühle im Keim zu ersticken. Oder im Strassendreck von Agra oder Delhi – es hat genug.

Ich gebe Trinkgeld für Leistung und die Jury bin ich.

Die schönen Hotels sind unglaublich stilvoll und alle 150000 Angestellten wollen permanent Feedback. Yes, I like the restaurant. Yes, I am happy with the pool service. Yes, the room is very clean. Zuviel von dem, was bei uns oft fehlt. Piscine Molitor Patel hat es letztlich an praktisch allem gefehlt.

Ich bin wieder hier, in meinem Revier. Hat sich nicht viel verändert in den zwei Wochen. Ausser in mir drin. Es ist ruhiger geworden. Kein Wunder. Und vielen Dank an Ganesha, Lakshmi, Krishna, Allah, Jesus und all die andern, die da mitwirken.

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Glaubenssätze

Nacktscanner gesucht

Vor zwei Wochen war ich dem großen Aufruf zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit gefolgt und hatte mich als einer von 10 000 gesuchten Nacktscannern bei der Bundesagentur für Arbeit beworben. Das Einstellungsgespräch war eigentlich weniger Sprechen als Betrachten und ich wurde sofort akzeptiert obwohl ich doch mein dreissigstes Lebensjahr schon überschritten hatte. Nun gut, ich bin sportlich und schlank sowieso, nach 3 Jahren Harz4. Ich hatte auch Glück und konnte direkt mit der zweiwöchigen Ausbildung beginnen. So kann ich mich schon morgen auf meinen ersten Arbeitstag auf dem Flughafen Schönefeld bei Berlin freuen. Ich bin ein wenig aufgeregt. Klar haben wir in der zweiwöchigen Intensivausbildung im Rollenspiel viele Situationen durchgespielt, in denen ich als Nacktscanner zum Beispiel einen Herrn, der mit Jacket, Wintermantel, langen Unterhosen, Hosen, Socken und Schuhen bekleidet ist, scannen musste, doch das waren ja nur Rollenspiele. Die Realität sieht sicherlich ganz anders aus. Wir wurden auch von einem Psychologen darauf vorbereitet, dass sich vielleicht die bekleideten Fluggäste die durch die Kontrollzone gehen müssen auch nicht ganz wohl fühlen. Wir sollen zum Beispiel solche Fluggäste, die sich ausziehen möchten um sich von Nacktscannern nackt scannen zu lassen daran hindern. Der Psychologe erklärte uns sehr gut, welchen aussergewöhnlichen Status wir einnehmen und dass wir stolz darauf sein können, als Nacktscanner unserem Land und der Flugsicherheit zu dienen. Obwohl wir dienen sollen wir aufrecht und fast ein wenig stolz da stehen, so hat uns der Psychologe geraten. Während des Nacktscanvorgangs sollen wir mit ausgestrecktem Arm arbeiten und immer die richtige Distanz zum Fluggast einhalten. Ach, es gibt so viel zu beachten, auch zu unserer eigenen Sicherheit und ich bin gespannt und auch etwas nervös, wenn ich an meinen ersten Arbeitstag morgen denke.

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