Allgemein, Glaubenssätze

Nicht ganz

so streng wie mein Kollege Dani denke ich über die Schweizer Minarett Entscheidung. Ich finde, das ist doch die Würze des Glaubenskampfes, dass die einen Gläubigen den anderen die Gotteshäuser verbieten. Das hat gute Tradition bei Reformierten, Katholischen und vielen anderen Religionen. Meiner Ansicht nach sind es weniger die Glaubensrichtungen, sondern die Tatsache des Glaubens überhaupt, die in Zeiten der Aufklärung hinterfragt werden könnte, wenn wir wollten, und ich finde, wir sollten. Denn die grausamsten Kriege waren bislang Glaubenskriege. Und wo es keine Glaubenskriege waren, ging es um Macht und Geld. Heute glauben viele Menschen, dass es im Leben hauptsächlich ums Geld geht. So wurden die Banken zu den Kathedralen dieser neuen Glaubensrichtung. Wenn keiner mehr in die Kirche geht muß diese selbst damit fertig werden, wenn keiner mehr zur Bank geht hilft der Staat.

„Die Geschichte der Europäischen Nationen kennt indessen gerade in der Zeit der Entstehung der Nationen im engeren Wortsinne Auseinandersetzungen, die als Religionskriege ihren Ursprung nahmen oder zumindest als Religionskrieg bezeichnet wurden, wie beispielsweise der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der durch die gegenreformatorischen Bestrebungen des Kaisers Ferdinand II. ausgelöst wurde, gegen die sich wiederum mehrere protestantische Staaten und Herrscher zusammenschlossen. Ging es vordergründig um die Entscheidung für die protestantische oder katholische Konfession, so standen im Hintergrund politische Interessen der Reichsfürsten und der europäischen Nachbarstaaten um Ausweitung der jeweiligen Herrschafts- und Einflusssphären, bei denen zum Beispiel das katholische Frankreich unter der Führung des Kardinals Richelieu unter Ludwig XIII. aus Machtinteresse die protestantische Seite unterstützte.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Religionskrieg

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Jammern

Brief an mich

ich schreibe mir, weil ich denke, dass das, was ich zu schreiben gedenke, ja doch keine(r) versteht. Ich finde mich unglaublich komplex und kompliziert. Wenn ich erst Emotionen und Gefühle in und aus mir hochsprudeln lassen würde, dann käme ich selbst gar nicht mehr dazu, diese zu ordnen. Und Ordnung braucht es doch, meine ich. Meine Ordnung. Ach, würden nur alle so denken wie ich und in ihren Gedanken Ordnung halten, das wäre eine einfache Welt. Weil so viele Leute anders denken als ich, deshalb habe ich oft so ein schlechtes Gefühl. Und einsam fühle ich mich auch, nicht verstanden noch dazu. Ich brauche doch einen anderen Menschen, einen, an dem ich mich reiben kann, und dessen Gedanken ich lesen kann. Denn, meine eigenen Gedanken lese ich nicht, die kenne ich ja schon. Aber bei anderen weiß ich immer gleich, was die denken oder was sie nicht denken wollen, das ist ja noch schlimmer.
Ich bin ein guter Chef, weiß, was meine Mitarbeiter denken (das ist ja meist ohnehin nicht sehr viel) und ein fürsorglicher Partner. Oft wollen Menschen nur ihren Kopf durchsetzen, ohne zu wissen, wohin es überhaupt geht. Da bremse ich dann gern und das finde ich auch gut. Ich bin dafür, sich erst zu informieren, dann handeln, sonst wird so viel Porzellan zerschlagen. Man kann nicht immer das Beste aller Leben haben. Manchmal gibt’s auch Krisen, auch persönliche Krisen – da muss man dann halt durch, am Ende des Tunnels geht dann schon das Licht aus.

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Glaubenssätze, Ideen und Gedanken, Jammern

brief an ein getrenntes paar

Getrenntes Paar

es tut mir soooo leid, liebe freundin und lieber freund. ich fühle mit. diese tiefe traurigkeit, die einen erfasst, dieses paradox, diese geistigen entscheidungen gegen das herz, das schmerzhafte loslassen von langfristigen zielen und motivierenden idealen, eine ungewisse zukunft zu einem zeitpunkt, in der wir mehr anlehnung und sicherheit brauchen denn je. scheisse. keine routine mehr, früher lähmend und heute vermisst, kein warten (war immer noch besser als gar nicht warten, oder nicht?), leer, matt und müde. falls es noch frohe oder freudige momente gibt, sind diese definitiv zu selten und zu kurz.

es heisst: „in twenty years we’ll look back on this and laugh“. oder man sagt, dass man später irgendwann mal erkennt, dass es „das beste war, das einem passieren konnte“. nur kann man es eben leider zu diesem zeitpunkt nicht klar erkennen und spürt primär diesen verdammten seelischen schmerz… nun denn: „zeit heilt alle wunden“, schön, auch schon gehört aber schon lange nicht mehr selber durch müssen. wir werden es schaffen. wohl oder übel. wie so alles. „the best is yet to come“. jaja. blabla.

in gedanken und sicher auch emotional nah bei euch

vielleicht weiss der ausgeglichene soziologe, langfristig erfolgreicher lebenspartner und jammer-experte franz stowasser wie man dies alles am schnellsten hinter sich bringt?

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Glaubenssätze, Jammern

Sie sind weg…

… die Bilder der NASA. Toll, das gibt Futter für die Glaubenssätze deren, die nicht an die Mondlandung glauben. Lustig – die glauben, dass Sie nicht glauben. Also glauben sie doch und gleichzeitig nicht. Ich glaube also bin ich? 

Ebenfalls weg sind viele Eingeborene, Fluchtgenossen, auf der Suche nach stabilem Wetter und kleinen Abenteuern. Hier ist es etwas ruhiger als sonst. Und auch günstiger. Ein Liter Biomilch kostet im Supermarkt von Toscolano 1.85 Euro. Das sind 2.75 Franken. In der Schweiz kostet er neu 1.55 Franken. Ich kapier das nicht.

Ich geniesse die kühlen Tagen, wünsche mir einen kühlen Kopf und albträume von Ferien am Meer.

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Jammern, Strategien und Modelle

Krise? Welche Krise?

Zürich

Was für ein wundervoller Nachmittag am Zürichsee! Strahlender Sonnenschein am wolkenlosen, tiefblauen Himmel, sommerliche Temperaturen, fröhliche Menschen in Shorts und leichten Hemden vergnügen sich am und auf dem Wasser, sie spielen, essen, trinken, lachen, segeln, springen auf Wiesen, Wakeboards und ab Türmen und ich habe in diesem Moment nicht das Gefühl, dass sie das kollektive Unbehagen berührt. Wie machen sie das? Gibt es ein allgemeines  Rezept? Wohl kaum und noch viel besser: Es offenbaren sich Tausende von individuellen Strategien. Bewusste und unbewusste. Sie sind vorhanden und wirken. Mir ist es egal, ob die äusseren Bedingungen einen Einfluss haben und ob die Stimmung an einem trüben Novembertag eher der vielzitierten Krise entsprechen würde. Viel wichtiger ist die entdeckte Ressource. Nicht als stehendes Wort, nicht als Erinnerung – viel mehr als gespeicherter und abrufbarer Prozess. 

Wir kennen gute Momente und können sie nutzen. Wir können mehr, als uns nur wehmütig erinnern und Richtung Zukunft zu jammern. Wir können zum Beispiel das Gefühl dieses Samstags am See unserem Körper zeitlich unbeschränkt zur Verfügung stellen. Dazu können wir unsere individuellen Prozesse modellieren. Sie entdecken, auseinandernehmen, zusammensetzen, verstehen, akzeptieren und nutzen. Klar – wir können dies ebenso auch mit den schlechten Erfahrungen. Funktioniert bestens und nützt nichts. 

Wir haben offensichtlich eine Krise mit wohltuenden Pausen. Eine Art Krise. Vielleicht sogar eine Chance, wie die Chinesen meinen. Auch hier brauchen wir lediglich eine Änderung des Bezugsrahmens. 

Crisis? What crisis? Danke du schöner Tag.

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KrisenNavigation Seminare und Coaching

Know-how nutzen

KMU wissen nicht erst in einer Krise, dass Know-how zu einer wichtigen Ressource zählt. Auch deshalb scheint es wichtig, immer neue Möglichkeiten und konkret anwendbare Methoden wie das Mentoring zum Transfer betrieblicher Fähigkeiten und Ressourcen zu finden. Dies sind sensible Prozesse, die beiderseitiges Verständnis voraussetzen. Befehlsgewalt und Strafandrohung haben in anderen gesellschaftlichen Bereichen ihre Berechtigung, hier wirken sie nicht besonders produktiv.

Mentoring schliesst die Lücke zwischen Führung und Coaching. Es hat sich herausgestellt, dass die Führungskraft kein Coach sein kann, die Anforderungen sind zu entgegengesetzt. Coaching setzt absolutes Vertrauen voraus, verlangt eine Entwicklungsperspektive und gerade nicht die schnelle Anpassung, sondern das Finden und Austesten persönlicher Ziele in Kommunikation mit den Firmenzielen.
Dies ist ein sensibler Prozess.
Wird er vorzeitig durch zweckrationales Vorgehen nach dem Motto „genug gecoacht, jetzt sein Sie mal nicht so zimperlich …“ beendet, so droht Vertrauensverlust und die Basis einer guten Zusammenarbeit ist gefährdet.

Klare Zielsetzungen
Mentoring hingegen kann ein Mittel werden, Anpassung zu ermöglichen, ohne sie zu erzwingen. Gerade dann, wenn eine Person nicht weiss, wie sie sich an die gegebenen Kontexte anpassen soll, um mit ihnen zu
arbeiten, wird Mentoring erfolgreich sein. Ich gehe hier von der These aus, dass die Mitarbeiter erfolgreich sein wollen, dass sie einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten wollen und manchmal konkrete Hinweise
brauchen, wie das am Besten zu tun ist. Dies hat natürlich ernste Konsequenzen für die Delegationspraxis der Chefs. Delegationsgebaren
à la „nun machen Sie mal, ich melde mich schon, wenn’s nicht stimmt!“ sind mit Mentoring-Prozessen unvereinbar. Klare Zielsetzungen und deutliche Vereinbarungen werden gebraucht.

Tasche oben

Viele Grüße Franz Stowasser

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