Allgemein, Glaubenssätze, Ideen und Gedanken, Jammern, Krisenbewältigung, Lebenshilfe, Philosophie, Reframing

Heute hätte ich so schön Zeit. Alles Wichtige ist erledigt, gekocht wird erst in einer Stunde und die Wohnung ist sauber. Ja, ich hätte endlich einmal Zeit, um entspannt zu bloggen. Doch es will mir einfach nichts Gescheites in den Sinn kommen. Wenn bloggen, dann bitte intelligent. Soviel Anstand muss sein. Pointiert. Überlegt. Überraschend. Aufwühlend. Klärend. Unterhaltend. Intellektuell zenitär, wie die Beiträge meines Freundes Franz Stowasser aus Gresgen, welcher zur Zeit auf den Kanaren nach- und vordenkt.

Ich suche Hilfe im Web und finde folgendes:

Was ist ein guter Inhalt?
Die Definition, was einen guten Inhalt ausmacht, ist eigentlich eher eine subjektive Frage. (…) Doch nicht nur Leser haben über einen Blog unterschiedliche Meinungen, auch die Blogger selbst.

Ok, diese „Definition“ hilft mir definitiv nicht weiter. Die Definition, was einen guten Inhalt ausmacht, ist eigentlich eher eine subjektive Frage. So ein Schwachsinn. Eigentlich eher subjektiv… öhm, was jetzt? Fast schon rekordverdächtig, dass dieser Satz direkt unter dem Titel: Was ist ein guter Inhalt? steht.

Vielleicht hilft der zweite Abschnitt:

Nützlichkeit und Einzigartigkeit
Finde heraus, was die Leser wollen und gib es ihnen. Nutze deine eigene Leidenschaften, Erfahrungen und Kenntnisse, dass du das Wissen und die Lebenserfahrung deiner Leser erweitern kannst.

Wie bitte findet man heraus, was die Leser wollen? Wer sind die Leser? Eine homogene Gruppe mit synchronisierten Bedürfnissen? Egal – gib es ihnen. Und dann können sie mit deinen Erfahrungen ihre Lebeserfahrung erweitern. Easy. Just do it, Guru.

Ich lasse es für heute bleiben. Es kommt mir nichts in den Sinn und das könnte mich aggressiv machen. Hätte ich jetzt nicht doch etwas geschrieben, wäre ich eigentlich eher der subjektiven Überzeugung geblieben, dass heute überhaupt kein Tag zum Schreiben ist und mir Nichts und Niemand zu einer leidenschaftlichen Idee verhelfen würde.

Manchmal merkt man gar nicht, wie um einen geschieht. So ein Jammer.

Schreibstau

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Allgemein, Gedichte, Glaubenssätze, Ideen und Gedanken, Jammern, Krisenbewältigung, Lebenshilfe, Philosophie, Strategien und Modelle

Schattensprung ins neue Jahr

Mui Ne, VN

Mui Ne, VN

Vorsätze gefasst und bereits vergessen

man soll sich ja nicht unnötig stressen

Vielleicht mal über den Schatten springen

doch das würde auch nichts bringen

Denn schon mit der Landung am Boden

wäre die Trennung wieder aufgehoben

Auch funktioniert es nicht jederzeit

zum Beispiel nicht bei Dunkelheit

Drum lasse besser alles wie’s ist

und produziere weiterhin Mist

Und als kleiner Willkommensbonus im neuen Jahr hier noch ein Ausgehtipp für alle, die lieber im Kollektiv jammern:

Stüssihofstatt 14, Zürich

Stüssihofstatt 14, Zürich

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Allgemein, Glück, Soziologie

Der Jünger(e) geht aus

im Smoking, mit Fliege und in polierten Schuhen. Er fährt im Tram zum Zürcher Zoo um sich dort, am beliebten Charity-Anlass, unter die spendende Gesellschaft zu mischen. Er versucht, ebenfalls reich und bedeutend auszusehen. Der Abend ist bunt und laut, der Esssaal ist Bühne. Schöne Frauen trinken aus gekühlten Gläsern und gepflegte Männer schielen auf ihr brennendes Zigarren-Ende. Alle kennen sich, alle mögen sich, Beziehungen und Status werden bestätigt.

Der Jünger(e) steigt nach Mitternacht in ein Taxi. Dass er auf dem Heimweg neben und nicht hinter dem Fahrer sitzt, ist nicht so professionell und demaskiert seine wahre Herkunft. Er sieht darin keinen Grund zum Jammern.

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Allgemein, Glück

Der Herr schreibt

in Anzug und Krawatte. Hier sitzt er, sehr gut angezogen, im maßgeschneiderten Tuch und schreibt für sich, allein. Ist er jedoch aufgefordert, bei einem sozialen Anlass zu erscheinen oder gar einem Geschäftsessen beizuwohnen, so legt er die alte Lederjacke über den verwaschenen Pullover und entschuldigt sich damit, dass er gerade von draußen käme. Der Herr erntete dafür in letzter Zeit weniger Verständnis, aber wegen seines Alters mehr Akzeptanz und auch stillen Neid.

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Allgemein, Ideen und Gedanken, Lebenshilfe, Reisen

Holy days

California is like – you know – sort of – totally like – oh my gosh! It’s kind of – you know – like awesome – it’s like more – like you know…

Wer für Beschreibungen meistens das Wort ‚like‘ braucht, erlebt die Realität als Metapher. Gehörtes Beispiel: „I was like walking on the beach.“ Spazierte sie am Strand oder hat sie es nur geträumt? Klar, man kann sagen, es handle sich hier nur um eine umgangssprachliche Sache. Das stimmt. Doch Sprache kreiert Realität. Und die Realität hierzulande kann mit der Zeit recht nerven.

Reisetipp: Augen auf und Ohren zu.

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Allgemein, Ideen und Gedanken, Jammern, Philosophie

Zeit brauchen

Aha.

Ich darf 3 Stunden gebraucht haben. Von was? Wofür? Seit wann? Absolut oder relativ? Ich darf? Wer verfügt über diese Rechte?

Kann ich Zeit brauchen? Sie anhalten? Beschleunigen? Verschwenden? Verschenken? Geniessen? Verwünschen?

Zeit fliesst. Sie rennt. Sie fliegt. Sie kommt und vergeht. Sie verrinnt. Manchmal steht sie einfach still. Welchem Betrachter soll man glauben?

Zeit und Raum sind mit dem Urknall entstanden, heisst es. Was war dann eine Sekunde vor diesem Ereignis?

Ich gebe auf. Ich habe keine Zeit für Gedanken an dieses verwirrende Konstrukt.

So eine blöde Tafel, die da wichtigtuerisch auf dem Golfplatz von Otelfingen im Rasen steckt. Keinen Ball habe ich danach mehr getroffen: Mein Timing war Vergangenheit und ich sah gegenwärtig keine Zukunft mehr.

So ein Jammer.

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Homerun

Nach 10 Wochen in Südostasien aus dem Rucksack gelebt, stehe ich morgens plötzlich gern vor dem Kleiderschrank und geniesse die Qual der Wahl. Das war vorher nicht so. Zeitlupentempo.

In Saigon (HCMC) leben rund 9 Millionen Menschen, die auf 7 Millionen registrierten Scooters die Strassen fluten. Irrsinn.

Die Bahnwagen 2. Klasse der SBB sind klasse. Sauber und pünktlich und klar angeschrieben. Vorher waren sie das nicht. Billetkontrolle.

Für 1 Dollar gibt es Suppen mit Tofu oder Nudeln mit Chicken oder süssen Reis mit Mango. Oder einen Granatapfelsaft. 2 Kilogramm Mangos gibt es für 80 Rappen. Schlaraffenschnäppchenland.

Flexible Vegetarier sind willkommen:

720 Jahre latenter Frieden versus 130 Jahre Krieg. Demokratie versus Unterwerfung. Kaffe crème versus Chilli-Schoten. Strikte Ladenschlusszeiten versus täglicher Überlebenskampf. Lichtsignalanlagen zu Dekorationszwecken. Es ist schon ziemlich anders.

Jetzt bin ich ja wieder da, bzw. hier und tanze entspannt ums goldene Kalb. Jammern war gestern, jetzt ist Dankbarkeit angesagt. Ablaufdatum?

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