Allgemein, Dialog, Glück, Jammern

Der Herr schnarcht

und er schnarcht manchmal so laut, dass er nicht mehr im Liegewagen mit dem Zug fahren möchte, denn die Mitschläfer wirkten morgens sehr unausgeschlafen. Doch was stört er sich eigentlich an den Gesichtern der Mitschläfer? Er bedauert sie, wie er auch, hätte er sie denn, Nachbarn bedauern würde, die seine Musik mit anhören müssten. Der Genuss von Geräuschen scheint nicht so viel Freiwilliges zu haben wie das Betrachten eines Bildes. und vielleicht mindert gerade dieser Mangel an Freiwilligkeit den Hörgenuss, zumindest den Hörgenuss des Herrn. In Ländern mit wohlklingender Sprache wie Portugal oder auch an manchen Orten Italiens kann er die Reden der Leute als Musik empfinden und diese Musik genießen. Keine Sekunde hat er das Bedürfnis diese Musik verstehen zu wollen, im Gegenteil, ein Verständnis hinderte ihm am Genuss.

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Allgemein

Verwechslung

In den letzten Wochen bekam ich mehrere e-mails mit der Warnung: „Schützen Sie sich vor Spyware“. Erst war ich sehr verwirrt, dann dachte ich, dass eine Spyware, wollte sie mich ausspyonieren, erst einmal Ordnung in meinen Kopf schaffen würde, denn so wie es jetzt in meinem Kopf aussieht kenne ich mich ja selbst nicht aus. Jemand, der meine Gedanken und Gefühle ausspyonieren wollte brauchte schon eine ganz besonders elegante und ordentliche Spyware. Und dann hatte ich mich gefreut, diese super elegante Spyware kennen zu lernen. Denn, die würde ja nicht nur dem Spyon, sondern, wenn ich mich nicht allzu dumm anstellte, auch mir zeigen, wie es in meinem Kopf bestellt wäre. Also wollte ich die Spyware ausspyonieren um zu relevanten Erkenntnissen meiner eigenen Erkenntnisfähigkeit zu gelangen. Das war endlich einmal ein interessantes Projekt. Ich war aufmerksam, achtete auf meine Träume, auf meine Gedanken und auf Anzeichen einer Spyonage. Doch nichts, über Wochen lang: nichts. Dann kam die Entwarnung. Ein Rückruf bei meinem Lieblingsverblödungsinternetdienst stellte klar, dass gar nicht ich, sondern mein Computer gemeint war. Nun wars doch nichts mit dem Kennenlernen meiner eigenen Gedanken über einen neutralen Beobachter indem ich den Beobachter der mich ausspyonierte selbst ausspyonierte um dann mit dem Ausspyoniertem mich selbst und meine Gedanken besser kennen zu lernen und schließlich zu ordnen.
Schade, doch ich kann noch jammern.

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Business Strategien, Strategien und Modelle

Krise aus betriebswirtschaftlicher Sicht

Das Handeln in Krisenzeiten verändert sich. Gesetze, die noch gestern galten, sind heute nichts mehr Wert, es scheint, als verschöben sich die Welten. Da wird vom Markt geredet und dass der Markt sich verändert habe, dass der eigene Marktauftritt nicht mehr der Zeit entpräche, dass die Marktbedingungen andere seien, dass der Markt dies und jenes fordere. Und, wir alle wissen, dass „Markt“ nur als ein Wort vorhanden ist. Alles, über dieses Wort hinausgehende, interpretieren wir hinein. Also, wenn schon, dann interpretieren wir doch so, dass es uns nützt. Dazu finden sich leicht Helfer:

Unter dem Titel

Unternehmensführung in Krisenzeiten

hat der Haufe Verlag einige betriebswirtschaftliche Beiträge gesammelt. Mit den Rubriken:

Strategie und Planung

Finanzierung und Liquidität

Vertrieb und Marketing

Personal und Recht

finden Sie zahlreiche *.pdf Dateien, die auch online lesbar sind.
Da sind dann schon zahlreiche Definitionen dabei. Auch Definitionen des Marktes und wie wir „Markt“ noch denken könnten.

Kurzinfo von Stowasser

MarktbootVenedig

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KrisenNavigation Seminare und Coaching

Alter Hase statt Frosch

Know-how Transfer ist zwar kein krisenspezifisches Thema, kann aber schnell zur Krise werden. Mentoring hilft, wenn es als Prozess verstanden wird. Lassen Sie uns also „Mentoring“ als das Zusammenspiel von zwei Mentoren begreifen, die voneinander lernen. Im Fall eines Firmenchefs, der nach Erreichung seines Pensionsalters den Chefsessel an eine jüngere Nachfolgerin übergeben will, wird deutlich, dass nicht nur die junge Führungskraft etwas zu lernen hat, sondern auch der „alte Hase“ – nämlich, wie er seine Kenntnisse zum Wohl des Betriebes effizient weitergeben kann. Jeder Widerstand, jede Unaufmerksamkeit, jede Abwehrreaktion verzögert den Prozess, und zwar auf beiden Seiten. Ungeprüfte Erwartungen wirken hier ebenso als Bremse wie Ängste vor Gesichtsverlust, die wichtiges Nachfragen unmöglich machen.

Die Weitergabe von Know-how kann gebremst werden durch:

• Widerstand

• Unaufmerksamkeit

• Übereifer

• Ängste Fragen zu stellen

• Abwehrreaktionen

• Ungeprüfte Erwartungen

• Zeitdruck, Stress

• Ungenügende Delegation

• Ungeeignete „Verpackung der Daten“ (zu grosse, zu kleine Know-how-Häppchen)

Um einen Punkt herauszugreifen – am Beispiel älterer Mitarbeiter, die ja eine Quelle von Können und Fähigkeiten sein können, lässt sich die Wirkung von ungeprüften Erwartungen gut aufzeigen: „Die grosse Mehrheit der Arbeitgeber nimmt die Motivationsprobleme ihrer älteren Belegschaften als unvermeidliches Symptom verbrauchter Ressourcen hin. Sie lässt sich damit eine interessante und zunehmend kostbare Ressource entgehen.“ Dabei wird „der verbleibende Zeitraum zur Steigerung der Produktivität älterer Bevölkerungsschichten für den EU-Wirtschaftsraum in einer neuen Ecofin-Studie (2006) der EU-Finanzminister als sehr knapp bemessen. Nach dieser Studie wird eine Steigerung der Erwerbsaktivität in späteren Lebensphasen Voraussetzung für das künftige Wachstum im EURaum sein und sich das Zeitfenster für die dazu notwendigen Strukturreformen bereits 2011 schliessen.“

Zitat aus: PERSONALFÜHRUNG 7/2006 SPECIAL

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