KrisenNavigation Seminare und Coaching

Know-how nutzen

KMU wissen nicht erst in einer Krise, dass Know-how zu einer wichtigen Ressource zählt. Auch deshalb scheint es wichtig, immer neue Möglichkeiten und konkret anwendbare Methoden wie das Mentoring zum Transfer betrieblicher Fähigkeiten und Ressourcen zu finden. Dies sind sensible Prozesse, die beiderseitiges Verständnis voraussetzen. Befehlsgewalt und Strafandrohung haben in anderen gesellschaftlichen Bereichen ihre Berechtigung, hier wirken sie nicht besonders produktiv.

Mentoring schliesst die Lücke zwischen Führung und Coaching. Es hat sich herausgestellt, dass die Führungskraft kein Coach sein kann, die Anforderungen sind zu entgegengesetzt. Coaching setzt absolutes Vertrauen voraus, verlangt eine Entwicklungsperspektive und gerade nicht die schnelle Anpassung, sondern das Finden und Austesten persönlicher Ziele in Kommunikation mit den Firmenzielen.
Dies ist ein sensibler Prozess.
Wird er vorzeitig durch zweckrationales Vorgehen nach dem Motto „genug gecoacht, jetzt sein Sie mal nicht so zimperlich …“ beendet, so droht Vertrauensverlust und die Basis einer guten Zusammenarbeit ist gefährdet.

Klare Zielsetzungen
Mentoring hingegen kann ein Mittel werden, Anpassung zu ermöglichen, ohne sie zu erzwingen. Gerade dann, wenn eine Person nicht weiss, wie sie sich an die gegebenen Kontexte anpassen soll, um mit ihnen zu
arbeiten, wird Mentoring erfolgreich sein. Ich gehe hier von der These aus, dass die Mitarbeiter erfolgreich sein wollen, dass sie einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten wollen und manchmal konkrete Hinweise
brauchen, wie das am Besten zu tun ist. Dies hat natürlich ernste Konsequenzen für die Delegationspraxis der Chefs. Delegationsgebaren
à la „nun machen Sie mal, ich melde mich schon, wenn’s nicht stimmt!“ sind mit Mentoring-Prozessen unvereinbar. Klare Zielsetzungen und deutliche Vereinbarungen werden gebraucht.

Tasche oben

Viele Grüße Franz Stowasser

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Ideen und Gedanken

Kreativität trainieren?

Wer jammert taugt nichts, bringt schlechte Stimmung und hält uns alle auf – was wäre, wenn Jammerer einen Beitrag geleistet hätten, den wir bisher nicht erkennen konnten?

Beschäftigen wir uns also mit dem Jammer, hier zunächst in Bezug auf die betriebliche Ausbildung. Dann werden weitere Artikel zu vielen Bereichen des Alltags- und Berufslebens folgen. Jeder Ausbilder, jede Ausbilderin erlebt in der täglichen Trainingsarbeit manche Themen als sperrig. Themen, die sich nicht direkt mit der eigenen Lust und Freude erschließen lassen und Themen, bei denen die Teilnehmer auf stur schalten und scheinbar rein gar nichts kapieren wollen. Dann wird gejammert und geklagt, wie kompliziert das alles sei und wie schwer verständlich, welchen Mühen man sich unterziehen muss und wie einfach es die anderen haben.
Was passiert jedoch, wenn wir aus der Empfindung, vor einer bejammernswerten Unmöglichkeit zu stehen eine Frage machten? Mit Fragen eröffnen sich oft Perspektiven.
So wird gerade in der Zusammensetzung, nicht Auseinandersetzung solcher, kompliziert und unlösbar scheinender Themen die Chance für neue Erkenntnisse erhöht. Ressourcen können herbei gezaubert, Erfolge gefeiert, Ermutigungen geschaffen werden. Ich möchte in diesem Artikel den Kollegen und Kolleginnen der betrieblichen Ausbildung einige Hilfsmittel zur erfolgreichen Präsentation solcher „Jammerthemen“ an die Hand geben. Leider kann ich auf Grund der gebotenen Kürze nur drei Punkte ganz knapp präsentieren, mehr gibt es eventuell auf Nachfrage.

Wie kann ich „Jammerthemen“ in lustvolle und ansprechende Didaktik verpacken?

* Erinnern Sie als erste Aktion in Ihrer Präsentation an erfolgreiche Lösungen anderer Probleme. Sammeln Sie am Flipchart die Namen erfolgreich durchgeführter Projekte oder/und Vorhaben, die anfänglich unmöglich schienen. Sammeln Sie die Ressourcen, die damals aktiviert wurden und visualisieren Sie. Für alle Teilnehmer sichtbares Aufschreiben ist hier wichtig. Schon das Ansprechen von Ressourcen bringt einen anderen als den „Jammerzustand“, viel mehr noch das Aufschreiben.

* Stellen Sie das Gegenteil dessen dar, was eigentlich präsentiert werden soll. Besprechen Sie dieses Gegenteil ausführlich. Wenn sie zum Beispiel in der Versicherungsbranche über rechtliche Vorschriften zu referieren haben, beginnen Sie mit einer Phantasie, wie Versicherungsverträge in einem rechtsfreien Raum zu schließen wären. Diskutieren Sie eine Zeit lang über diese Möglichkeiten, einfach nur, um dem Gehirn die Möglichkeit zu geben, sich aus der Erwartungshaltung unendlicher Langeweile zu befreien. Sie werden staunen, mit wie viel Freude sich die Teilnehmer den von Ihnen angebotenen Stoff dann aneignen.

* Verbinden Sie Themenkomplexe, die nicht verbunden scheinen, trennen Sie Themenkomplexen, die nicht getrennt erscheinen. Wenn Sie zum Beispiel von jemand jammernd auf dessen momentane Unfähigkeit, den Stoff zu kapieren, aufmerksam gemacht werden, verbinden Sie diese Unfähigkeit mit einem anderen Themenkomplex in dem diese Unfähigkeit bisher nicht auftritt: „Wie wäre es, wenn Sie diese Unfähigkeit, Stoff aufzunehmen dann nutzen, wenn Sie weniger essen, rauchen, fernsehen wollen – und hier Ihre Fähigkeit nutzen und den Stoff in kleine, leicht lernbare Teile aufteilen?

Mit Vorfreude auf die nächsten Jammerer, Franz Stowasser
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Ideen und Gedanken, Jammern, Strategien und Modelle

Mi-mi-mi-Trance

Stell dir das Gesicht der Muppet-Figur Beaker vor: Das ewige Jammergesicht. Ängstliche Augen, die Mundwinkel steil nach unten und das kläglich wimmernde „Mi-mi-mi“. Im Kontext einer Comedyshow sicher lustig, im Alltag hingegen untauglich. Möchtest du mit so jemandem zu tun haben? Wohl kaum. Also – weshalb jammerst du? Um dir die Leute vom Hals zu halten, die dir eigentlich helfen sollten? Schau dich genau an, wenn du jammerst. Schau in den Spiegel. Was siehst du? Nicht unbedingt das, was man sich als Freund wünscht. Eher das, was man gerne meidet. Achtung Gefahr! Crisis ahead! Nein, es lohnt sich wirklich nicht. Mit dieser Fratze ziehst du die falschen Gesellen an. Stell dir die Frage, welche Realität du dir so gestaltest, wie sich deine Demotivation auf auf andere Menschen auswirkt, wie leistungsunfähig du in diesem Moment bist und wie das Ganze deine Energie und Gesundheit beeinflusst. Schnitt.

  Die viel zitierte Krise bietet ein ausgezeichnetes Trainingsumfeld und viele Möglichkeiten, den Spiess umzudrehen. Zeig ein freundliches Gesicht und du wirst sofort in anderen Kr(e)isen verkehren. Dein Entscheid. Du kennst das bestimmt, schau zurück. Erinnere dich an deine erfolgreichen Auftritte. Baue auf deine Ressourcen!

  Du wirst schon am Morgen damit beginnen wollen. Gestalte den ersten Kontakt mit Mitmenschen freundlich. Das hilft. Erwarte nicht all zu viel, auch das hilft. Bleib dran, lass dich nicht entmutigen. Über den ganzen Tag gesehen wird es sich positiv bemerkbar machen. Du wirst genügend Gelegenheiten haben, diese Veränderung zu beobachten. Eine neue, bessere Realität wird sich einstellen. Du bestimmst die Umstände, du wirst dich deiner Verantwortung und Möglichkeiten bewusst und es wird sich hervorragend anfühlen. 

  Viel Spass und viele Grüsse, Dani Nieth

 

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Glaubenssätze, Ideen und Gedanken

Weltmeister vs. Katzenjammer

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Zuerst auf dem Eis, dann im Jubeln: Die Russen sind Weltmeister. Tolles Spiel, beeindruckende Könner. Das gilt auch für die Kanadier. Und doch kann nur einer gewinnen. Zweimal hintereinander gegen die selbe Mannschaft zu verlieren ist allerdings hart. Man hat es ihnen angesehen. Während dem bei den Russen sogar Trainer Bykow lacht, herrscht nun bei den Kanadiern Katzenjammer. Was werden die nach dem Duschen wohl machen? Etwas essen gehen? Vodka trinken (kleiner Scherz)? Telefonieren? Jammern? Fernsehen? Entschuldigung, ich stelle mir lieber die Russen vor. Das gibt mir ein besseres Bild zum Einschlafen. Na zdrowie!

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Strategien und Modelle

Ausblicke

Ha, lustig, die Feelings und sehr weitblickend, der Artikel über Veränderung von Dani Nieth. Ja, wohin wird’s gehen? Das kann keiner wissen, auch nicht die, die aus Kaffeesatz lesen und tief in Glasaugen schauen. Lassen wir uns also überraschen und planen wir derweil die Zukunft. Denn, es macht schon einen Unterschied, worauf ich meine Energien verwende. Ob ich mich selbst im Kreislauf des Jammers drehe oder Ziele angehe, mit denen ich mich einverstanden und verbunden fühle. Da waren sie wieder, die „Feelings“. Ein Kollege von uns sagte einmal vor einem Konzernvorstand: „Sind wir doch ehrlich, meine Herren, letzten Endes, nach all den Szenarien und Präsentationen entscheiden wir aus dem Bauch!“ Ich erwartete einen Aufstand, doch es blieb stumm und ebenso stumm war das bejahende Kopfnicken der Herren. Der Bauch, die Gefühle spielen bei Entscheidungen eine große Rolle und wir können herausfinden welche Rollen anderen Sinnessysteme, wie zum Beispiel das Sehen, das Hören spielen. Wenn wir wissen, wie wir danach fragen. Auf diese Weise gelingt es uns, Entscheidungsstrategien individuell zu modellieren. Eine wundervolle Chance aus der Krise.

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Bild und Text: Franz Stowasser

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Allgemein

Männer mit Gefühlen

Who says, men have no feelings?

Ich spüre meine Beine nach 18 Loch auf dem schönen und sehr ruhigen Platz des GCC Zürich-Zumikon. Und ich spüre eine Unmut gegenüber dem Golflehrer, der es gut meint mit seinen Tipps. Jammer. Ich habe ihn nicht darum gebeten, ich nehme keine Stunden. Und jetzt läuft ein schräges Programm in meinem Kopf und das gute (sichere) Gefühl ist Geschichte. Jammerjammer. 

Ich spüre meinen Magen. Burger und Bier.

Ich spüre das Wochenende.

Ist spüren und fühlen eigentlich das Selbe?

Happy weak end!

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Ideen und Gedanken

Einfluß, Abfluß, Ausfluß

Nach der grausigen Geschichte mit dem Frosch zitierte mein Kollege Dani Nieth den Malcolm Gladwell mit: „Nicht alle Mitglieder einer Gruppe haben den gleichen Einfluss. Vielmehr haben einzelne Mitglieder einen überproportional großen Einfluss, Veränderungen herbeizuführen.“
Mit dieser Aussage hat Malcolm Gladwell seinen Tipping Point sicher nicht überschritten sondern Fragen aufgeworfen wie:

Sind „alle“ Mitglieder einer Gruppe auch Gruppenmitglieder?
Was heißt Einfluß und fließt, wo was einfließt auch was ab, oder aus?
Was heißt „Veränderung herbeizuführen“? Kommt Veränderung nicht viel zu oft und viel zu schnell von selbst?

Navigationskarten, die ausgetretene Wege darstellen haben wir genug. Wir brauchen die andere Seite der Navigationskarte, wenn wir durch die Krise kommen wollen. Die Seite, von der wir bislang dachten, sie sei leer. Darauf zeichnen wir dann unsere eigenen Navigationsideen und überlassen den Macolm Gladwell seinen Veränderungen.

vormals leere Seite

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Strategien und Modelle

Mentoring

und Kompetenztransfer in KMU 1

Der alte Begriff des Mentors ist noch an den Göttern orientiert. In der griechischen Mythologie begleitet die Göttin der Weisheit, Athene, den jungen Telemachos als Mentorin und gibt ihm gute Ratschläge. Das klingt allerdings nach einer Einbahnstrasse und zeigt auch schon den Grund, weshalb in der Vergangenheit neben Coaching-, Lehr-, und Weiterbildungsprozessen auch Mentoren gescheitert sind.

„Eintrichtern“ ist nicht der Weg.

Kompetenztransfer kann sich niemals in einer Einbahnstrasse bewegen. Kein „Nürnberger Trichter“ kann dafür sorgen, dass zum Beispiel jüngere Nachfolger in einem Unternehmen das Wissen eines älteren Mitarbeiters eins zu eins übernehmen.Wir kennen dieses Problem aus der Familie. Denken Sie nur daran, wie kompliziert es manchmal sein kann, wenn Sie innerhalb der Familie eine Lebensweisheit weiter geben wollten, mit wie viel Widerstand da zu rechnen war. Unter Mentoring muss deshalb heute mehr verstanden werden als nur die Förderung besonders begabter Mitarbeiter.
Im heutigen Milieu internationaler Märkte und multinationaler Projektteams werden Lehrveranstaltungen mit Zeigefinger im Sinne von „So müssen Sie das richtig machen …“ an der Form scheitern, auch wenn hervorragende Inhalte vermittelt werden. Die Lernerwartung der Mitarbeiter hat sich geändert.
Vor allem nachdem Coaching-Prozesse nun auch von den Personalabteilungen vieler Firmen als Mittel zur Organisationsentwicklung eingesetzt werden, wird Lernen heute viel mehr mit Selbstaktualisierung verknüpft.

Was können wir also unter Mentoring verstehen?

Ich empfehle, den Begriff als eine Beschreibung der Zusammenarbeit zwischen zwei Mentoren zu benutzen. Die eine Person weiss über eine komplexe Vielzahl betrieblicher Abläufe, integrierte Netzwerke, Machtstrukturen und Personalitäten Bescheid, die andere Person will dies durchaus lernen und bietet dafür Elan, Einsatz von Lebenszeit, Idealismus, Eifer und Zukunftsvisionen. Wir können uns in der heutigen Zeit wohl kaum erlauben, auch nur auf einen dieser Punkte zu verzichten.

Jammern kommt gut, Mentoring auch.

Viele Grüße Franz Stowasser

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