Glaubenssätze

Moderne Zeiten

können gute Zeiten sein, schnelle Zeiten, intensive Zeiten. oder aber die illusion von Geschwindigkeit (Google zeigt mir jetzt keywordranks von Artikeln, die ich 2005 geschrieben hatte 😦 )
„Man sagt heute nicht mehr „Jugend“, nein! Die Jungen heißen heute Digital Natives, weil sie schon mit fünf ein Handy hatten, ohne das keine ungestörte Persönlichkeitsentwicklung im Digital Age möglich ist. Oma sagt: „Bald darfst du zur Schule. Brauchst du da nicht ein Handy zum Geburtstag?“ – „Wehe, ich bekomme ein Handy! Ich will ein Smartphone! Wehe, ich bekomme eins mit Tasten! Wehe, eines von (ups!), was Papa hat!“ Digital Natives fragen die Mama: „Ma, von welchem Portal habt ihr mich gedownloadet?“ Und Papa bittet: „Pass auf, meine Kleine, wir machen einen Deal, weil ich mit dem Computer absolut nichts blicke. Du arbeitest für mich im Home-Office für meine Firma und ich mache dafür deine analogen Hausaufgaben, die seit Humboldt die gleichen sind, die kann ja noch jeder wie ich, der aus der Steinzeit stammt.““ zitiert aus: Sinnraum

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Glaubenssätze, Lebenshilfe, Philosophie, Reframing, Strategien und Modelle

Kunst statt Strom

 

Jetzt Kunst statt Strom

Diese Werbung sendet ihre Aussage seit Jahren von der Fassade eines stillgelegten Elektrizitätswerks in Zürich. Seit den jüngsten Ereignissen in Japan erweckt sie bei mir besondere Aufmerksamkeit. Als Empfänger habe ich verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen. Einfach vorbei gehen und nichts sehen. Oder mich über eine gewisse Unsensibilität aufregen. Oder vielleicht ein zynisches Witzchen reissen.

 

Um was es geht

Alles, was wir wahrnehmen, nehmen wir in einem Rahmen (Bezugsrahmen, Wahrnehmungsrahmen) wahr. Dieser Rahmen ist subjektiv und kann geändert werden. Dieses Umrahmen oder  Neurahmen ist eine NLP-Technik und wird reframing genannt: Es wird einem Verhalten oder einem Sachverhalt eine andere Bedeutung gegeben.

 

Ein konkretes Beispiel

Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einer Farm einer sehr armen Familie. Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn: “Wie war dieser Ausflug?” “Sehr interessant!” antwortete der Sohn. “Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?” “Oh ja, Vater, das habe ich gesehen.” “Was hast du also gelernt?” fragte der Vater. Und der Sohn antwortete: “Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont.” Der Vater war sprachlos. Und der Sohn fügte noch hinzu: “Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind.“

 

Anders reden, andes sehen, anders denken

Ich kann denken was ich will, ich kann reden wie ich will. Ich kann die Perspektive wechseln, den Bezugsrahmen verschieben, den Fokus verändern und alles in neuen Zuständen betrachten. Und plötzlich ändern sich meine Meinung oder zumindest kann ich unter verschiedenen Meinungen aussuchen. Ich bin frei.

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Allgemein, Ideen und Gedanken, Lebenshilfe, Reisen

Eigendumm

Während ich so durch die Karibik reise, denke ich, wer wohl Eigentum erfunden hat. „Das gehört mir.“ Aha. Weshalb? Wie kann man eine Insel sein Eigen nennen? Sie besitzen? Besetzen ja, aber besitzen? Es gefällt mir nicht. Was auf den Informationstafeln über die Geschichte und die Entwicklung der Grenadineninsel (z.B. hier Union Island) steht, macht mich wütend.
Ureinwohner aus Südamerika haben vor x-tausend Jahren die Insel bevölkert. Sie riskierten die Überfahrt in eine fremde Welt mit kleinen Einbäumen, siedelten und lebten friedlich von Fischen und etwas Landwirtschaft.
Dann kamen die bärtigen  Eroberer aus Frankreich, England, Holland und Portugal. Sie kamen mit Sklaven, eroberten, mordeten, vergewaltigten, besassen und tauschten Inseln nach Belieben wie eine Handelsware. Das konnten sie nur, weil sie brutaler und stärker waren und andere Ziele verfolgten.
Ich stelle mir vor, wie und was das dazumal abgegangen ist. Ich täte das besser nicht, denn es trübt die fröhlichen Farben, die mich umgeben. Und ich tue es sehr wohl, denn dann verstehe ich, weshalb mich hier nicht alle Einheimischen willkommen heissen, nur weil ich etwas mehr Geld habe als sie.
Reisen ist schön. Und mit offenen Augen und Ohren besonders wertvoll.
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Glaubenssätze

Urlaub

Ich brauche nur wenig Anregungen, meine Kopfgedanken und Kopfgespräche bilden Anregung genug, veranlassen mich, in die verschiedensten Richtungen zu denken, zurück in die Geschichte, nach vorn in die Zukunft, nach links zum Meer und nach rechts ins Mittelland, wo es jetzt vielleicht regnet und die kargen Berge in neuem Grün erscheinen. Dann wird mir an den Schultern etwas kalt, ich ziehe aber kein Hemd an, weil ich ja im Süden bin, wie ich auch keine lange Hose anziehe, eben, weil ich im Süden bin und im Urlaub. Urlaub findet in kurzen Hosen statt. So.

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Allgemein, Dialog, Glaubenssätze, Jammern

Wahlmöglichkeit

Der Herr schaut aufs Meer

und sieht die blauen Wellen, jetzt,bei diesem Wind mit weißen Kronen von rechts nach links treibend. Der Herr fühlt sich als ein Mittelpunkt dieses Treibens, abwechseln mit den einzelnen Wellen, die er betrachtet. Das Meer hat viele Farben, vom tiefen Ultramarin bis zum hellen Grün und der Herr hat viele Gedanken. Diese Gedanken ziehen jedoch nicht wie die Wolken und die Wellen von links nach rechts, sondern auch gegenläufig in verschiedene Richtungen. und als der Herr dies beobachtet fällt ihm auf, dass Wellen und Wolken ebenfalls in die unterschiedlichsten Richtungen treiben, oft gleichzeitig. Eindeutig definierte Richtungen erscheinen jetzt als Reduktion der Wolken- und Meereswellenbewegung, als Reduktion, die gerne zur Vorschrift für menschliche Entscheidungen genutzt wird. Nachdem die Entscheidungsgrundlagen auf zwei ähnlich unattraktive Alternativen reduziert wurden, sollen wir uns für eine diese Alternativen entscheiden und so Stärke und Entscheidungskompetenz demonstrieren. Der Herr verzichtet.

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Allgemein, Glaubenssätze, Glück, Ideen und Gedanken, Jammern, Lebenshilfe

Glück – Pech – Glück – Pech

Glück besteht in der Kunst, sich nicht zu ärgern, dass der Rosenstrauch Dornen trägt, sondern sich zu freuen, dass der Dornenbusch Rosen trägt.
(Arabisches Sprichwort)

Jaja. Bestimmt. Wird schon so sein. Vielleicht nicht für alle gleich einfach zu meistern.

Glück bedeutet nicht, das zu kriegen, was wir wollen, sondern das zu wollen, was wir kriegen.
(Unbekannt)

Und wo liegt hier bitte der Unterschied? Ich will etwas und kriege es. Ich kriege etwas und will es. Mathematisch gleichbedeutend. In sich, auf der Zeitschiene betrachtet, ändern sich die Dinge. Das eine Wollen wird kriegerisch, das andere demütig. Von mir aus.

Eigentlich ein komisches Wort. „Glück“. Glück. Glück. Wenn man das so eine gewisse Zeit lang wie als Mini-Mantra vor sich hin denkt, redet oder liest verliert es nicht nur an Bedeutung, es wird fast lächerlich. Glück. Glükk. Ück. Ükkück. Haha. Hühü.

Fragen wir den Weihnachtsbaum:

Wiedikon, 1. Januar 2010

Zuerst hatte er Glück. Wuchs in einer gepflegten Baumschule auf, nicht besonders wild, dafür behütet. Jahr um Jahr ahnte er, wie viel Glück er hatte, wenn er Weihnachten draussen, mit seiner immer kleiner werdenden Familie, erleben durfte. Denn kaum wurde es Winter, holten sie seine älteren Geschwister. Dieses Jahr hatte er Pech.

Der Weihnachtsmarkt war nicht romantisch, immerhin hatten sie ihm noch kein Netz verpasst – er stand auf wackeligem Stumpf, langsam ausblutend, in einen Stahlständer geschlagen, auf dem Pflastersteinbelag vor dem Rathaus, hatte etwas Umschwung und fror. Von Aussen war er schön anzusehen. Regelmässig, dicht und kräftig, schöner Doppelspitz, amputierte Wurzel. Er kam rasch weg und hatte Glück.

Drinnen, an der Wärme, wo es nach Zimt roch, wurde er geschmückt, behängt und bewundert. Man beachtete ihn, achtete ihn, liebte ihn. Es ging ihm gut. Im Vergleich zum Truthahn sowieso. Eigentlich wollten sie ihn bis zum 6. Januar stehen lassen. Dort in „seiner“ Ecke. Doch bereits an Sylvester wurde über ihn geschnödet und am nächsten Morgen kam er dran. Innert Rekordzeit abgeräumt, aus dem Ständer gezogen und aus dem Fenster geworfen. Pech.

Jetzt liegt er da, seit drei Tagen, man geht an ihm vorbei, nicht achtlos – doch tun kann man ja nichts mehr.

Ein Elch isst pro Tag zwei Tannenbäume. Aber nur die, welche nicht geschmückt wurden, also die Unverkauften. Wegen Lametta und Wachs und so.

Glück gehabt. Wer weiss.

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Allgemein, Ideen und Gedanken, Jammern, Positiv handeln

Harte Zeiten

Zur Zeit jammern vor allem die Borkenkäfer. Sie haben allen Grund dazu: Temperaturen um -5° C.elsius. Brrrr. Und sie jammern ziemlich einsam, denn sie haben seit langer Zeit keine Presse mehr. Sie wurden schlicht und einfach von Bomben im Irak, Öl im Golf, Wasser in Pakistan, Berlusconi in Italien, Kachelmann in Frauen, und so weiter, überrannt. Tja.

Andrerseits sind das auch gute Nachrichten für die Borkenkäfer, denn wer sich quasi anonym in der Menge bewegen kann, ist privilegiert. Kann Energie sparen und sich ungestört auf den nächsten Auftritt vorbereiten. Berühmtheit und Präsenz ist nicht alles. Hat nicht nur Vorteile. Manchmal zwar schon. Anyway – think positive – der nächste Sommer kommt bestimmt! Irgendwann…

PS: Vielen Dank Franz für deine Beiträge. Wirklich hochstehend. Und entschuldige meine Sendepause. Ich mache jetzt auch wieder mit. Eher bodenständig. Man macht, was man kann.

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Allgemein, Business Strategien, Führungs-Training, KrisenNavigation Seminare und Coaching

Strategieänderung

angeregt durch dieses Video:

sollten auch die politischen Streiter ihre Strategie ändern. Ich plädiere für einfaches Mitgehen bei Politikern und Polizisten, mitgehen zu Teambesprechungen und Einsätzen, mitgehen wie der Schatten der Politik statt gegenüberstehen und starren.

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Allgemein

Vorsicht

damit das nicht die Ökonomen lesen:

„Modellabhängiger Realismus

Ein erster wichtiger Punkt, den Hawking in aller Klarheit betont, ist der, dass es seiner Meinung nach keinen theorieunabhängigen Realitätsbegriff gibt. Diese Aussage beschreibt genau das, was Physiker im Umgang mit den physikalischen Theorien immer wieder erfahren. Ohne Theorie „im Hinterkopf“ sind alle experimentellen Ergebnisse nur unverständliches Rauschen.“

aus: http://www.chronologs.de/chrono/blog/die-natur-der-naturwissenschaft/physik/2010-10-19/ber-das-buch-der-gro-e-entwurf-eine-neue-erkl-rung-des-universums-von-stephen-hawking

denn das würde diese Leute ja völlig aus der Bahn werfen. Wenn die Theoriemodelle dann auch noch machtabhängig wären, ja, nein, also, dann, das wäre unglaublich, wohin gehtst Du, Wahrheit?

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