und doch sei „das Ziel des Lebens der Tod“ das soll zumindest Steve Jobs gesagt haben. Nun denn, wer sich sein ganze Leben in Zielerreichung übt, der kann’s dann endlich. „Sterben müssen alle“, heißt es von anderer Stelle und auch diese Aussage trumpft nur mit Quatsch. Denn „müssen“ kann gar keine Kategorie von Tod und Leben darstellen. Wir leben und sterben, ohne „müssen“ und ohne „Ziel“. Das Leben hat kein Ziel, außer, wir geben ihm eins, das wir dann erst erreichen wollen und dann glauben, es erreichen zu müssen. Eine vertrackte Form des sprachlichen Selbstbetruges, aber wenn es sich gut verkauft, warum eigentlich nicht?
Ich mach‘ mal ne Kaffepause.
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Handeln im Beziehungsnetz
Nicht nur in Krisenzeiten heißt es oft: Handeln, nicht reden! Wer so redet will Erleichterung, will seine Hände, seine Muskeln bewegen und sich Erleichterung verschaffen, sich vielleicht sogar befreien, aus einem Beziehungsnetz, das ihm/ihr im Augenblick etwas eng wurde.
„Wir tun etwas, wenn wir kommunizieren. Wir verbrauchen Kalorien, bewegen Muskeln, produzieren Ideen, stellen etwas dar oder versuchen etwas zu verbergen. Wir handeln in mindestens zwei Richtungen. Gegenüber unserem Kommunikationspartner und in Bezug auf uns selbst. Wie wir uns selbst gegenüber handeln vergessen wir vielleicht manchmal. Doch wird jedes Wort, das wir sprechen, jede Geste, die wir machen, auch – und zuerst – von uns selbst wahrgenommen. Wir verändern uns in jeder Kommunikation selbst, auch wenn wir annehmen, wir wären nach einem Gespräch noch genau die selbe Person wie vor diesem Gespräch.
„ Es ist genau so wie im Gespräch, das wir mit jemanden nur zu dem Zwecke führen, um ihn kennen zu lernen, d. h. um seinen Standort und seinen Horizont zu ermessen. Das ist kein wahres Gespräch, d. h. es wird darin nicht die Verständigung über eine Sache gesucht, sondern alle sachlichen Inhalte des Gesprächs sind nur ein Mittel, um den Horizont des anderen kennen zu lernen. Man denke etwa an das Prüfungsgespräch oder bestimmte Formen ärztlicher Gesprächsführung. Das historische Bewusstsein tut offenbar Ähnliches, wenn es sich in die Situation der Vergangenheit versetzt und dadurch den richtigen historischen Horizont zu haben beansprucht. In beiden Fällen hat sich der Verstehende gleichsam aus der Situation der Verständigung zurückgezogen. Er selber ist nicht erreichbar. Indem man den Standpunkt des anderen von vornherein in das mit ein rechnet, was er einem zu sagen beansprucht, setzt man seinen eigenen Standpunkt in eine sichere Unerreichbarkeit.“ Gadamer, Hans-Georg, S. 308 Ges W. Bd. 1
Dieses Zitat zeigt, dass wir, wenn wir dachten immer der Selbe, die Selbe zu bleiben, bisher mit einem sehr unvollständigen Testsystem, einer ungenauen Selbstwahrnehmung gearbeitet haben. Wir sind zum Beispiel in einem Gespräch um den Gesprächszeitraum älter geworden, haben unsere Meinung dargelegt und vielleicht ein wenig geändert, haben Sätze sorgfältig geformt und gesprochen, haben unsere Ansichten in einem neuen Umfeld erprobt. Wir sind nicht mehr derselbe / dieselbe.“
zitiert aus: Partnerschaftliche Kommunikation
ISBN 3-9809189-0-4 über www.Think-Seminars.com
Buch-Staben
Grad seh‘ ich, was ich im Juli 2007 schrieb. Und, da das internet Neuigkeiten mit ca. 4 Jahren Verzögerung herausbringt, denke ich, dass ich damit sehr aktuell wirke:
Buchstaben verhalten sich wie Menschen. Von Menschen erfunden und weiterentwickelt trägt der Buchstabe die menschliche Gedanken- und Gefühlswelt in sich und nicht nur das, er drückt sie auch aus, die Gefühls- und Gedankenwelt. Nicht jede(r) erkennt sofort, wie wohl sich Buchstaben nebeneinander fühlen, wie sie kuscheln, wie das dicke D an das schlanke i oder das kopflastige P sich an das in sich gekehrte e anlehnt, wie sich das tiefgründige g mit seinem Haken etwas aus dem Keller holt um es gemeinsam mit dem drögen l zu verspeisen, was das l dick macht, zum b vielleicht oder stark, voll muskulös zum B.
Und erst in einem Wort wie zum Beispiel Dackel, das so dick mit einem D Bauch beginnt und in sich selbst zum a wackelt, den Schwanz über den eigenen Rücken wedelnd und im c den A….. offen, was aber im öffentlichen Park nicht sein darf, deshalb das Schäufelchen k zum wegputzen. Die Buchstaben e und l habe ich oben schon besprochen und ich werde mich hier nicht wiederholen, im Gegenteil, ich schreibe jetzt NICHTS mehr, ich nicht.
Neuigkeiten
gibts ja eigentlich gar nicht. Aber wir können so tun, als sei die o/1 Rechnung unserer Computer neu, obgleich die Chinesen diese schon vor ein paar tausend Jahren hatten – 2010 haben sie’s gemerkt: http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/0,1518,697924,00.html Oder vielleicht die Nanotechnik, darin sind uns die Pflanzen immer noch voraus. Was wir können ist, uns was einbilden und so tun, als seien wir sehr klug. Das kann man/frau üben. Einfach ein paar Buzz-Words http://de.wikipedia.org/wiki/Buzzword-Bingo anlesen und dann überall mitreden. Mehr Buzz-Words anlesen und merken und sich in Talkshows einladen lassen. Noch mehr Buzz-Words reinsaugen und Artikel schreiben wie diesen hier: http://www.heise.de/tp/artikel/35/35008/1.html Noch mehr und ……. der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Für mich wär’s eine Neuigkeit, wenn sich mal mehr als 4 Menschen vertragen würden, sich gegenseitig fördern und bereichern. Hat jemand so eine Neuigkeit für mich?
Der Alltag des Menschen?
Der Alltag der Menschen, die sich in dunklen Räumen ohne Sonne zusammenrotten um den anderen zu zeigen, dass sie es viel länger in Kellern und kunstbeleuchteten Fabriken aushalten, interessiert mich nur als soziologisches Projekt. Und so nenne ich mein Projekt: „Die Dunkelkammern“. Bezeichne den Verwaltungs- und Wirtschaftsraum als Dunkelkammern, auch die Arbeitsfabriken als Dunkelkammern in die die Menschen strömen, weil sie Angst haben ihre Existenz zu verlieren, weil sie Angst haben, nicht mehr so leben zu können wie der Nachbar.
Neid und Habgier, schreibt Wilburn Smith in Bezug auf die altägyptische Geschichte. Ich merke Neid und Habgier schon im Kleinen. Jetzt folgen Aufrufe zum Widerstand. Ich denke, die sind sinnlos wie Darmrevolutionen, wie sollen sich Menschen gegen etwas stellen, das sie gar nicht kennen? Wer hat schon die Zeit, oder die Bildung, sich ökonomische Zusammenhänge bewusst zu machen. Heute wird die Projektion, die Übertragung gefördert und durch die Medien unterstützt, herausgefordert und abgefragt. Vom Jauchschen Ratespiel über das nächste Superstar TopModell bis hin zu den Schlagzeilen über die Promis. Wenn Sie an Ihrer/Seiner Stelle gewesen wären…..
Wählt uns und identifiziert Euch mit uns, dann können wir Euch Eures Lebens berauben, ohne das Ihr es merkt. Wir schulen schon eure Kinder zu abhängigen Idioten, und machen dann mit Euch das Verantwortungs- und Solidaritäts-Spiel bis hin zur freiwilligen und unbezahlten Hilfsarbeit.
„Darmrevolte“, von was sie kommt weiß ich nicht, von den Worten, von den Akkorden, die ich gespielt hatte, von den Sonnenflecken, vom Wind, vom Norden? Der Eisenhut wird schon groß, Letztes Jahr blühte er erst im August, dieses Jahr schon im Juni – früher, schneller, blauer, länger, weiter. Weshalb ich heute Morgen die Veilchen umgemäht hatte? Aus Frust über die Träume, weil ich dachte: das muss jetzt weg? Einfach nur dumm. Hoffentlich vermehren sich Veilchen über das Wurzelnetz. Gebt ihm eine Sense und er macht Unsinn.
Wer im großen Stil vernichtet lebt viel besser.
„Putzkräfte sind wertvoller als Banker
Dies haben Ökonomen der New Economic Foundation berechnet.
Der Think-Tank New Economic Foundation hat soeben die Studie „A Bit Rich: Calculating the real value to society of different professions“ veröffentlicht.
Sie verwenden für ihre Analysen das Prinzip des Social Return on Investment. Im Gegensatz zu herkömmlichen betriebswirtschaftlichen Ansätzen quantifiziert die „soziale Investitionsrechnung“ neben dem wirtschaftlichen auch den gesellschaftlichen und ökologischen Wert, der durch eine bestimmte Arbeit geschaffen oder zerstört wird.
Gehalt reflektiert sozialen Wert nicht
„Das Gehalt reflektiert oft nicht den wahren Wert, der geschaffen wird. Als Gesellschaft brauchen wir eine Lohnstruktur, die Arbeitsstellen auszeichnet, die den meisten sozialen Nutzen bringen, und nicht Profite auf Kosten von Umwelt und Gesellschaft machen“, erklärt Eilis Lawlor, eine Sprecherin des Think-Tanks gegenüber BBC Online.
Ziel ihrer Studie sei es nicht, Berufsgruppen mit hohem Gehalt zu ….. zitiert und weiter auf: http://science.orf.at/stories/1633997/
Weisheiten
oder einfach nur Gejammer um den Lauf der Welt? Vielleicht auch einfach nur Alterswahnsinn, oder Einblick in die geheimen Gesetze der Erkenntnis.
„Der Herr Phrantz zitiert sich selbst
by Franz Stowasser on 31. Mai 2011
1. „ In einem Land, in dem SEIN und sein mit den gleichen Worten bezeichnet werden, gehört auch die Wahrheit zum anderen.“
2. ” Die Kopplung von Zeit und Raum war Einsteins Versöhnungsangebot an die Bürger-liche Wissenschaft, die Ewigkeit als Ware handelt.”
3. ” Der Herr hält das, was er nicht tut für das Wichtigste im seinem Leben.”
4. ” Statt den Objekten Handlungsmacht anzudichten sollten wir besser den anderen als Subjekt entdecken.”
Zitiert aus www.eukomm.de
Antwort auf die „nächste Gesellschaft“
Thesen zur nächsten Gesellschaft: Sprachblindheit
Parallel zu Dirk Baeckers 15 Thesen der nächsten Gesellschaft.
1. Memristoren, die neu verstandenen Bausteine der Elektronik bestimmen die unfreiwillige Geschichtskonstruktion der nächsten Gesellschaft.
2. Die Kulturform der nächsten Gesellschaft zeigt sich in der konsequenten Verneinung des Nicht-Ich und der gezielten Ansprache des Multi-Ichs. Identitäten werden aus der Vervielfachung der Eigenvermeindlichkeit gewonnen.
3. Eine Strukturform der nächsten Gesellschaft gibt es nicht, da Struktur gerade das darstellt auf dessen Kosten sich die nächste Gesellschaft etabliert.
4. Die Integrationsform der nächsten Gesellschaft wird obsolet, weil nichts vorhanden sein wird, in das integriert werden könnte. Vielmehr wird verworfen, was dem Multi-Ich nicht ähnelt. Unähnliches erscheint momentan als Kunst wieder.
5. Die Politik in der nächsten Gesellschaft erschöpft sich in der Bildung von Alltagsmetaphorik und narrativer Reglungsillusion (schöne Geschichten als Kleister für die bunten Tapeten).
6. Die Wirtschaft der nächsten Gesellschaft reduziert sich auf die Verteilung technisch machbarer Fortschritte und das Schaffen und Erhalten großer Kapitale.
7. Die Kunst der nächsten Gesellschaft heißt „Überleben“. Dieses Thema wird in den unterschiedlichen Aspekten an Verworfenem durchgespielt.
8. Die Wissenschaft der nächsten Gesellschaft ist tot, weil die Dokumentenstruktur durch Performate abgelöst wurde. Originalität kann und soll nicht mehr gewährleistet werden.
9. Die Religion der nächsten Gesellschaft heißt Datensammlung und Exekutive.
10. Die Organisation der nächsten Gesellschaft ist unbewußt kenogrammatisch. Die Leerstellen werden allerdings mit selbstreferentiellen Evaluationsdaten gefüllt.
11. Die Technik der nächsten Gesellschaft erschafft den ungeselligen Menschen.
12. Die Reflexionsform der nächsten Gesellschaft besteht in ihrer Formlosigkeit. Reflexion heißt dann nur noch: ständige Wiederholung starker Reize.
13. Der Begriff des Individuum stirbt mit der nächsten Gesellschaft. Individualität existiert nur als auf das Selbst bezogene Illusion. Die Massenmedien stellen stündlich leicht geänderte Illusionen zur Verfügung.
14. Die Moral der nächsten Gesellschaft liegt in der anerkennenden Evaluation der Medientätigkeit.
15. Die Negationsform der nächsten Gesellschaft ist eine Sprachkrankheit die sich in psychischen und körperlichen Störungen zeigt. Sie wird in dem Sinne unberechenbar produktiv, als sie nicht zurückweist sondern Anleihen unzeitgemäßer Moralfragmente tradiert. Lachen, eine bislang praktizierte Negationsform wird in Lachseminaren als Körpererregung erlernt.
Franz Stowasser Mai 2011
Der Herr schnarcht
und er schnarcht manchmal so laut, dass er nicht mehr im Liegewagen mit dem Zug fahren möchte, denn die Mitschläfer wirkten morgens sehr unausgeschlafen. Doch was stört er sich eigentlich an den Gesichtern der Mitschläfer? Er bedauert sie, wie er auch, hätte er sie denn, Nachbarn bedauern würde, die seine Musik mit anhören müssten. Der Genuss von Geräuschen scheint nicht so viel Freiwilliges zu haben wie das Betrachten eines Bildes. und vielleicht mindert gerade dieser Mangel an Freiwilligkeit den Hörgenuss, zumindest den Hörgenuss des Herrn. In Ländern mit wohlklingender Sprache wie Portugal oder auch an manchen Orten Italiens kann er die Reden der Leute als Musik empfinden und diese Musik genießen. Keine Sekunde hat er das Bedürfnis diese Musik verstehen zu wollen, im Gegenteil, ein Verständnis hinderte ihm am Genuss.


