Glaubenssätze

Happy new ear

Im neuen Jahr sollen wir klueger werden. Ist das ein realistischer Wunsch an die Adresse der Menschheit, lieber Franz?

Wir sparen und recyclen krampfhaft – fuer unser Gewissen, unsere Werte und unsere Nachkommen. Das ist wahrscheinlich schon klug. Genau weiss ich das allerdings nicht, ebenso wenig wie mir bis anhin klar war, dass ohne Schuldenmacherei unser System an sich selbst zerbrechen wuerde. Quintessenz: Weshalb sollen wir uns also sorgen oder unser Verhalten aendern?

Sind wir nun zu viele oder sind wir einfach zu bloed?

Hier in Bangkok (bang a kok) hat es viele Bloede. Oder einfach aarogante Ignorante. Die Europaeische Unterschicht findet noch tiefere Schichten und verhaelt sich dieser gegenueber unmissverstaendlich. Wer zahlt befiehlt. Wer befiehlt braucht nicht zu danken. Wer nicht dankbar ist, wirft weg: Abfall, Vorsaetze, Menschlichkeit.

Ich wuensche mir mehr Gehoer fuer alle, denen es dreckig geht. In diesem Sinne:

HAPPY NEW EAR!

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Alles Gute zum Jahreswechsel.

und vielleicht gehört es zu den guten Vorsätzen des Jahres 2012 auch einmal etwas anderes als Maintstream zu lesen und anzuschauen. Diese kurze Erklärung wirtschaftlicher Krisen zum Beispiel: http://www.heise.de/tp/artikel/36/36123/1.html
Oder diesen Film zum Thema „Abfall“ und Überbevölkerung anschauen. Schon das Zitat von Michael Braungard: „.. wir sind nicht zu viele, wir sind nur zu blöd..“ zeigt, dass hier Wesentliches gezeigt wird: http://www.youtube.com/watch?v=O7FGfI8Y-Fw
Also, meine Wünsche für 2012: Klüger werden!

Viele Grüße
Franz Stowasser

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Vielleicht, wenn wir ihn bitten

wird uns Dani ein paar Bilder einstellen von Herbstflügen im Leichtflugzeug über den Bodensee. Oben blauer Himmel und Sonne, unten Apfelplantagen, Golfplätze und Bodenseewasser. Eine der schönsten und lieblichsten Gegenden Deutschlands, dort am Untersee, Nähe Mainau und Reichenau. So herbstbunt das Land, so spiegelnd klar das Wasser, so zart und mediteran die Strände, von denen man bei Niedrigwasser viel zu sehen bekommt. Hoch oben der Dani im Leichtflugzeug, tief unten die Schweizer Marine im See mit dem U-Boot, auf den Uferstraßen Menschen, die mit Skistöcken am großen Akkupunkturprojekt arbeiten.
Ich jedenfalls freue mich auf den Nikolaus und wünsche schon jetzt frohe Festtage.

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Raubtierkapitalismus

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Heute stelle ich unter der Kategorie: „dumme Aussprüche“ den Begriff Raubtierkapitalismus vor. Nein, besser ich stelle dieses Wort noch etwas zurück und zitiere erst einmal Ludwig Wittgenstein, der als ersten Satz in seinem Tractatus logico-philosophicus schreibt: “Die Welt ist alles, was der Fall ist“ und danach: „Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge“. Mit Hilfe dieser beiden Sätze gelingt es leicht, nachzuweisen, dass der Begriff „Raubtierkapitalismus“ nicht von dieser Welt sein kann. Wir sagen „Tier“, wenn wir es uns sparen wollen, ein bestimmtes Lebewesen genauer zu bezeichnen. http://www.youtube.com/watch?v=Ry49Jr0TFjk&feature=player_detailpage#t=14s
Schon das scheint sehr fragwürdig, doch was soll ein „Raubtier“ sein? Hier kann es sich doch nur um ein Tier handeln, das von einem Dieb geraubt wurde. Da Tiere keine Rechtssysteme pflegen und, da Raub Eigentum voraussetzt, untereinander nicht rauben können, bleibt nur die gewaltsame Wegnahme fremden Eigentums in einer menschlichen Gesellschaft. Doch, was hat ein Tier damit zu tun? Und was der Kapitalismus? In der Welt der Tiere ist Eigentum nicht der Fall und in der Welt des Kapitalismus gibt es keine Tiere sondern Produkte und Waren. Aus welcher Welt könnte das Wort Raubtierkapitalismus stammen? Oder handelt es sich hier nur um jämmerlich schwachsinniges Zusammensetzen der Worte Raub, Tier und Kapitalismus? Oder was?

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na ja, die Schöheit des Herbstes will nicht enden

und doch sei „das Ziel des Lebens der Tod“ das soll zumindest Steve Jobs gesagt haben. Nun denn, wer sich sein ganze Leben in Zielerreichung übt, der kann’s dann endlich. „Sterben müssen alle“, heißt es von anderer Stelle und auch diese Aussage trumpft nur mit Quatsch. Denn „müssen“ kann gar keine Kategorie von Tod und Leben darstellen. Wir leben und sterben, ohne „müssen“ und ohne „Ziel“. Das Leben hat kein Ziel, außer, wir geben ihm eins, das wir dann erst erreichen wollen und dann glauben, es erreichen zu müssen. Eine vertrackte Form des sprachlichen Selbstbetruges, aber wenn es sich gut verkauft, warum eigentlich nicht?
Ich mach‘ mal ne Kaffepause.

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Neulich

traf ich einen alten Freund in einem Internet-Cafe in Berlin. Zunächst erinnerte ihn das Bild, das er sich von mir durch seine tränenden Augen machte, nicht an den, der ich einst war. Doch dann, nach einiger Zeit und ein paar reboots hat er mich doch erkannt und gelächelt. Etwas müde gelächelt und auf meine Frage, was den anstünde, geantwortet: „das Internet hat mich verloren“. Ja was, dieses weltweite Datennetz, das doch alle und jeden erfasst, das in den keywordclouds auch den kleinsten Kaufwunsch aufspürt, das soll Dich verloren haben? „Ja“, sagte er, „das Netz muss Löcher haben und durch eines bin ich gerutscht.“ Das war mir neu, das Internet soll Löcher haben, konnte ich mir nicht vorstellen. Sofort tippte ich meinen Namen in die Suchmaschine und, Gott sei Dank, es gab noch Nennungen, weniger zwar als noch vor einer Woche, aber es gab noch Nennungen. Doch, bei genauem Hinsehen viel weniger Nennungen als noch vor einigen Wochen. Was, wenn dieser Trend anhielt, was, wenn die Suchmaschine einfach immer mehr Nennungen tilgt, einfach raus fallen lässt, was, wenn es einst nicht einmal mehr ein Loch braucht und ich einfach durch die Maschen falle? Gibt’s da schon eine Selbsthilfegruppe? Ich hab‘ eine ganz neue und sehr zeitgemäße Neurose entwickelt: „Netzverlust“. Fische freuen sich wahrscheinlich, wenn sie durch ein Loch im Fangnetz schlüpfen können, noch einmal in die Freiheit. Ich nicht, denn wer garantiert mir, dass außerhalb des Internet so was wie Freiheit existiert, vielleicht ist da alles immer dunkel und mich gibt es dann nicht mehr. Ich fasste den Freund bei den Schultern um zu spüren, dass er noch existiere. Er war noch da, aber innerlich schon etwas hohl, fast hätte ich durchgreifen können.

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Guten Morgen Sonntag

Das ist mir eine Sommerfreude, um 7.30 Uhr in den blauen Himmel schauen und die Sonnenwärme auf der Haut spüren. Dazu müßte ich doch noch Musik laufen lassen, eine CD wenigstens, und dann noch einen Kaffee und vielleicht noch schnell meine Nachrichten checken, na mindestens ein Bild machen für das elektronische Fotoalbum, damit ich das auf FB stellen kann und schnell die K. anrufen um zu hören, ob sie auch den schönen Morgen sieht. Auf jeden Fall aber das super T-shirt raussuchen, genau das Richtige für so einen Morgen. So schön, da wecke ich L. und N., damit die das auch genießen können. Die Zeitung in der Sonne lesen, vor dem Haus, mit Panama Hut aus Ecuador das sieht perfekt aus, nein, Kopfhörer passen da nicht dazu und weshalb ist gerade jetzt der Akku vom phone leer? Schnell noch ins internet, schauen, ob das Wetter so schön bleibt und was macht denn der Sturm bei NYC, oh je. Zum Kaffee wäre ein frisches Croissant gut, die kann ich, weil’s ja schon 8 Uhr ist mit dem Auto vom Bäcker holen, da muss ich aber gleich fahren, da ist nichts mit Zeitung lesen, sonst sind die Backteile weg, ich kann ja dort einen Expresso……

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Gehört alles mir!

Der Herr surft gerne im Internet. Seit einiger Zeit macht ihm sein Morzilla Firefox Browser jede Mal beim Öffnen das Internet mit den folgenden Zeilen zum Geschenk: „Das Internet gehört uns allen, Setzen Sie ein Zeichen und zeigen Sie Ihre Unterstüzung für das weltgrößte öffentliche Gut.“ Abgesehen davon, dass das weltgrößte öffentliche Gut wohl eher in Luft und Wasser gefunden wird, will der Herr dieses Geschenk des Browsers nicht annehmen. Denn, was da als schöpferischer Anteil angepriesen wird, hat den Charakter einer feindlichen Übernahme. Nein, das Internet gehört niemanden, wie das Wasser und die Luft, die Sonne und das Licht, die Klänge und die Farben, der Raum, die Zeit, die Gedanken, die Träume, das Wohlgefühl, die Lust, die Phantasie, das Glück, die Logik, die Sprache…

(wird wiederholt, voraussichtlich am 18. August 2011 auf www.eukomm.de

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Alles kaputt

sagte ein Bank Manager im schwarzen Anzug. Ja, im schwarzen Anzug, sie tragen schon seit der letzten Krise schwarze Anzüge. Im Städchen spricht man schon von der Bänker Trachtengrupppe, schwarze Anzüge und eine dunkle Kravatte. Was soll das? Trauer ausdrücken, Integrität, Bedeutung, Ernsthaftigkeit? Das ist doch den Anlegern egal, ob ihr Geld ernsthaft und traurig baden geht oder lustig den Börsenstrudel runterwirbelt. Doch, ich finde, das zeigt eine Einstellung, der schwarze Anzug. Es signalisiert ein „wir sind traurig, dass Ihr angelegtes Geld so schnell bei uns flöten geht“ oder baden oder den Bach ab oder verloren oder sonst was.
Wir begegnen ihnen auf Bahnhöfen und Flughäfen. Wären sie in blaues Tuch gekleidet, so vermuteten wir Mormonen, in dunklem grau eher Jehovas Zeugen, doch ganz in schwarz, ohne Armbinde für die Trauer, das sind heute Bänker.

Weshalb ich Bänker mit ä schreibe? Na weshalb denn nicht?

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Handeln im Beziehungsnetz

Nicht nur in Krisenzeiten heißt es oft: Handeln, nicht reden! Wer so redet will Erleichterung, will seine Hände, seine Muskeln bewegen und sich Erleichterung verschaffen, sich vielleicht sogar befreien, aus einem Beziehungsnetz, das ihm/ihr im Augenblick etwas eng wurde.
„Wir tun etwas, wenn wir kommunizieren. Wir verbrauchen Kalorien, bewegen Muskeln, produzieren Ideen, stellen etwas dar oder versuchen etwas zu verbergen. Wir handeln in mindestens zwei Richtungen. Gegenüber unserem Kommunikationspartner und in Bezug auf uns selbst. Wie wir uns selbst gegenüber handeln vergessen wir vielleicht manchmal. Doch wird jedes Wort, das wir sprechen, jede Geste, die wir machen, auch – und zuerst – von uns selbst wahrgenommen. Wir verändern uns in jeder Kommunikation selbst, auch wenn wir annehmen, wir wären nach einem Gespräch noch genau die selbe Person wie vor diesem Gespräch.
„ Es ist genau so wie im Gespräch, das wir mit jemanden nur zu dem Zwecke führen, um ihn kennen zu lernen, d. h. um seinen Standort und seinen Horizont zu ermessen. Das ist kein wahres Gespräch, d. h. es wird darin nicht die Verständigung über eine Sache gesucht, sondern alle sachlichen Inhalte des Gesprächs sind nur ein Mittel, um den Horizont des anderen kennen zu lernen. Man denke etwa an das Prüfungsgespräch oder bestimmte Formen ärztlicher Gesprächsführung. Das historische Bewusstsein tut offenbar Ähnliches, wenn es sich in die Situation der Vergangenheit versetzt und dadurch den richtigen historischen Horizont zu haben beansprucht. In beiden Fällen hat sich der Verstehende gleichsam aus der Situation der Verständigung zurückgezogen. Er selber ist nicht erreichbar. Indem man den Standpunkt des anderen von vornherein in das mit ein rechnet, was er einem zu sagen beansprucht, setzt man seinen eigenen Standpunkt in eine sichere Unerreichbarkeit.“ Gadamer, Hans-Georg, S. 308 Ges W. Bd. 1

Dieses Zitat zeigt, dass wir, wenn wir dachten immer der Selbe, die Selbe zu bleiben, bisher mit einem sehr unvollständigen Testsystem, einer ungenauen Selbstwahrnehmung gearbeitet haben. Wir sind zum Beispiel in einem Gespräch um den Gesprächszeitraum älter geworden, haben unsere Meinung dargelegt und vielleicht ein wenig geändert, haben Sätze sorgfältig geformt und gesprochen, haben unsere Ansichten in einem neuen Umfeld erprobt. Wir sind nicht mehr derselbe / dieselbe.“

zitiert aus: Partnerschaftliche Kommunikation
ISBN 3-9809189-0-4 über www.Think-Seminars.com

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